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    © Elnur - shutterstock

    Wie kann Neurodermitis behandelt werden?

    Die Neurodermitis ist keine gefĂ€hrliche Krankheit, ist aber nicht heilbar. FĂŒr eine rasche und effektive Neurodermitis-Behandlung solltest du dich unbedingt an einen Hautarzt wenden. Je frĂŒher du mit der Behandlung beginnst, desto besser stehen die Chancen, eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und deine LebensqualitĂ€t wieder zu steigern. Die Behandlung der Schulmedizin erfolgt von außen und/oder innen, zusĂ€tzlich gibt es Unmengen an alternativen Behandlungsformen. Dazu kannst du selbst viel tun, um dein Leben mit Neurodermitis lebenswerter zu gestalten.

    © Ternavskaia Olga Alibec - shutterstock
    Neurodermitis: oft quÀlender Juckreiz

    Was ist Neurodermitis?

    Neurodermitis ist eine chronisch-entzĂŒndliche Hauterkrankung, die in SchĂŒben auftritt, akute SchĂŒbe wechseln sich mit schubfreien Phasen an. Bei vielen treten die Symptome auf der Kopfhaut, im Gesicht und an den HĂ€nden auf, bei manchen ist der gesamte Körper betroffen. Die typischen Symptome, quĂ€lender Juckreiz, rote und schuppende Flecken sind kein Zeichen von mangelnder Hygiene, bedĂŒrfen aber einer speziellen Hautpflege.

    Zu den möglichen Auslösern zÀhlen:

    • Infektionen wie zB eine Grippe oder eine starke ErkĂ€ltung
    • bestimmte Nahrungsmittel (zB Kuhmilch, HĂŒhnerei, histaminhĂ€ltige Nahrungsmittel)
    • Textilien wie zB Wolle oder Synthetik
    • extreme Temperaturen: hohe Luftfeuchtigkeit in der Luft oder KĂ€lte
    • psychische Faktoren wie Stress

    Neurodermitis ist nicht gleich Neurodermitis

    Es gibt viele Möglichkeiten der Linderung

    Es gibt kein Generalrezept, du solltest deinen fĂŒr dich optimalen „Therapie-Weg“ finden. Das ist eine individuelle Kombination aus verschiedenen Therapien und Behandlungen.

    • Vermeidung der Triggerfaktoren (Auslöser)
    • Intensive Hautpflege
    • Medikamente der Schulmedizin (zB Cortison oder Biologika)
    • Licht- und Klimatherapien
    • BehandlungsansĂ€tze der Alternativmedizin (zB TCM)
    • Darmgesundheit und richtige ErnĂ€hrung
    • StressbewĂ€ltigung

    Die Liste an hilfreichen „Dingen“ ist lange und wird zunehmend lĂ€nger. Wir wollen dir verschiedene Möglichkeiten vorstellen. Letztendlich wollen wir dir helfen, dich in deiner Haut wohler zu fĂŒhlen.

    Das Internet gilt als starker Triggerfaktor

    Es werden, speziell im Netz, spontane Lösungen versprochen, aufgebauscht mit zum Teil oft mit extrem schlechten Vorher-Nachher-Bildern und dabei wird vermittelt, mit der EINEN Pille wird alles sofort gut. Das eine Generalrezept gibt es aber nun mal nicht. Stattdessen solltest du den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern aktiv die Linderung deiner Beschwerden angehen. Es gibt auch fĂŒr dich eine passende Behandlung, mit der du Neurodermitis gut in den Griff bekommst. Aber egal fĂŒr welche Behandlungsform du dich entscheidest, du solltest geduldig sein und dranbleiben.

    © Andresr - shutterstock

    Lass dir gezielt helfen!

    Auch in schwereren FĂ€llen von Neurodermitis (atopischer Dermatitis) gibt es mittlerweile wirksame und gut vertrĂ€gliche Medikamente. NĂŒtze die Chance, bei Neurodermitis Beschwerdefreiheit oder zumindest eine spĂŒrbare Verbesserung zu erlangen. Dein Dermatologe kennt die neuesten Wirkstoffe – sprich ihn beim nĂ€chsten Arztbesuch darauf an und lass dich beraten!

    Gesundheit ist Teamarbeit: Arzt und Patient

    Du solltest dich in guten HĂ€nden und vor allem ernst genommen fĂŒhlen. Manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, eine Zweitmeinung einzuholen, wobei ein stĂ€ndiges â€žArzt-Hopping“ nicht empfehlenswert ist. Die Medizin macht auch im Bereich der Neurodermitis große Fortschritte und das Behandlungsportfolio wird immer grĂ¶ĂŸer. Damit stehen mittlerweile mehr PrĂ€parate zur VerfĂŒgung als noch vor wenigen Jahren. Das ist gut fĂŒr Patienten! Daher unser Appell: Nimm nicht in Kauf, wenn es dir schlecht geht, sondern fordere gezielt Hilfe bei deinem Hautarzt.

    Üblicherweise wĂ€hlt der Hautarzt gemeinsam mit dir die fĂŒr dich passende Therapie. Diese richtet sich nach den einzelnen Symptomen und deren AusprĂ€gung, deinen individuellen Lebensgewohnheiten wie Beruf, Alltag und natĂŒrlich deinem Alter.

    Unser Tipp: Das FĂŒhren einer speziellen â€žFragen fĂŒr den nĂ€chsten Arztbesuch“-Liste kann sehr hilfreich sein. Oftmals kann selbst ein Arzt die Reaktionen deiner Haut im Vornherein nicht im Detail abschĂ€tzen. Probiere einfach verschiedene Therapien aus, du wirst die „Richtige“ fĂŒr dich finden.

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    Was ist in einem akuten Schub zu tun?

    Zwischen den akuten SchĂŒben gibt es wiederum Zeiten, in denen man komplett beschwerdefrei leben kann. Die LĂ€nge und AusprĂ€gung eines Schubes fĂ€llt bei jedem Betroffenen unterschiedlich aus. Je nach Schubphase kommen unterschiedliche Therapien zum Einsatz.

    Wenn du dich in einem akuten Schub befindest, du verspĂŒrst starken Juckreiz, die Haut ist gerötet und entzĂŒndet, ist der Einsatz von Medikamenten meist unausweichlich, fĂŒhrt aber in den meisten FĂ€llen zu einer raschen Linderung der Beschwerden. Wichtig ist dabei der richtige Einsatz der Medikamente! In der richtigen Dosierung ist auch der Einsatz von Medikamtenten gerechtfertigt und sollte nicht von vornherein abgelehnt werden.

    Zu den bisher wichtigsten Wirkstoffen in der Neurodermitis-Behandlung zĂ€hlten die verschiedenen CortisonprĂ€parate, welche rasch und effektiv EntzĂŒndungen der Haut eindĂ€mmen können. Sie werden ĂŒblicherweise als Creme oder Salbe und nur bei schweren SchĂŒben kurzfristig auch oral als Tablette verabreicht. Bei fachgerechter Anwendung ist Cortison in der Regel gut vertrĂ€glich.

    Als Alternative zu Cortison sind die Calcineurin-Inhibitoren Pimecrolimus und Tacrolimus. verfĂŒgbar. Der große Vorteil ist, dass diese die Haut auch bei einer dauerhaften Anwendung nicht ausdĂŒnnen. Diese Medikamente werden dann vorwiegend eingesetzt, wenn Cortison nicht verwendet werden kann bzw. an sehr empfindlichen Hautstellen wie im Gesicht.

    Weiters können Antibiotika bei schweren Hautinfektionen verschrieben werden.

    Eine erfolgversprechende Neurodermtis-Behandlung ist die Bestrahlung der Haut mit kĂŒnstlichem UV-Licht. Damit wird ein Ă€hnlich positiver Effekt wie ein Aufenthalt am Meer oder in den Bergen erzielt. Diese Behandlung muss aber ĂŒber mehrere Wochen hindurch durchgefĂŒhrt werden.

    © Sergey Novikov - shutterstock
    Im akuten Schub solltest du rasch einen Dermatologen aufsuchen

    Die systemische Behandlung packt die Ursache an der Wurzel

    Neurodermitis betrifft als systemische Erkrankung das gesamte Organsystem und nicht allein nur die Haut im außen. Die EntzĂŒndungsprozesse spielen sich im inneren ab. Neue SchĂŒbe können von verschiedensten Faktoren wie zB Stress, bestimmte Nahrungsmittel, Pollen, schwĂŒles Klima, ĂŒbermĂ€ssiges Schwitzen oder Infekte ausgelöst oder verschlimmert werden. Du kannst zwar die Auslösefaktoren soweit als möglich vermeiden, aber langfristig kannst du damit deine Neurodermitis nicht nachhaltig bekĂ€mpfen.

    Um die zugrunde liegende EntzĂŒndung zu elminieren, sollte in besonders hartnĂ€ckigen FĂ€llen systemisch behandelt werden. Bei einer sehr schweren chronischen Neurodermitis kamen lange Zeit hier nur Immunsuppressiva zum Einsatz, zB die Wirkstoff Cyclosporin A, Methotrexat und Azathioprin. Diese eigenen sich allerdings aufgrund von starken Nebenwirkungen nicht fĂŒr eine langfristige Anwendung.

    Seit einigen Jahren gibt es neue systemische Behandlungen. Diese modernen Therapien in Spritzen oder Tablettenform werden als Langzeittherapie angewendet und fĂŒhren bei mittelschweren bis schweren VerlĂ€ufen zu einer deutlichen und schnellen Juckreizlinderung. Völlige Beschwerdefreiheit ist mittlerweile möglich!

    © Dr. Norbert Sepp/Ordensklinikum Linz
    Dr. Norbert Sepp

    Das sagt der hautinfo.at-Experte

    Die ÜbergĂ€nge der einzelnen Schweregrade von Neurodermitis sind fließend – genauso wie auch die Belastung durch die Krankheit von Mensch zu Mensch unterschiedlich empfunden wird. Am besten kann man die Neurodermitis in einem ganz frĂŒhen Stadium beeinflussen, durch die konsequente Hautpflege mit dem tĂ€glichen Bad, dem sorgfĂ€ltigen Eincremen mit hochwertigen Pflegeprodukten und dem Vermeiden von Ă€ußeren Reizen. FĂŒr alle Stadien der Neurodermitis gibt es mittlerweile aber sehr gut wirksame Medikamente, die in den allermeisten FĂ€llen auch den gewĂŒnschten Therapieerfolg bringen. 
    Prim. Univ.-Prof. Dr. Norbert Sepp ist Facharzt fĂŒr Haut- und Geschlechtskrankheiten in Innsbruck

    Wichtig fĂŒr den Therapieerfolg

    Nur jeder 2. Betroffene wendet seine Standardtherapie wirklich regelmĂ€ĂŸig an und erreicht damit nicht den gewĂŒnschten Therapieerfolg, der eigentlich durch moderne Behandlungsmethoden möglich wĂ€re. Das ist nicht notwendig. Gerade bei einer chronischen Hauterkrankung wie Neurodermitis ist die korrekte Einnahme der empfohlenen Medikation fĂŒr eine langfristige Linderung der Beschwerden von großer Wichtigkeit.

    Du solltest motiviert sein, die Verordnungen/Empfehlungen des behandelnden Arztes wirklich in deinen Lebensalltag zu integrieren. Eine Therapie ist immer nur so gut ist, wie deine Bereitschaft, sie auch regelmĂ€ĂŸig anzuwenden. Das funktioniert, wenn Arzt und Patient gemeinsam daran arbeiten. Aber deine AktivitĂ€t ist absolute Voraussetzung fĂŒr eine langfristige Linderung deiner Beschwerden.

    Die Basisbehandlung: Hautpflege, Hautpflege und nochmals Hautpflege!

    Die wichtigste Behandlungsmaßnahme der Neurodermitis ist klar das tĂ€gliche Eincremen der Haut! Eine Basispflege sollte wie das ZĂ€hneputzen fix am Tagesplan stehen. In einer schubfreien Zeit kann eine gute Hautpflege einen neuen Neurodermitis-Schub vorbeugen beziehungsweise einen solchen abmildern.

    Durch die Hautpflege bessert sich das allgemeine Hautbild, die schubfreien Intervalle dauern lĂ€nger an und der Einsatz von schweren Medikamenten lĂ€sst sich auf AkutfĂ€lle reduzieren. Nachdem die Neurodermitis Haut generell sehr feuchtigkeitsarm ist, muss diese speziell nach jedem Duschen eingecremt werden um die Feuchtigkeitsversorgung der Haut sicherzustellen. Denn wenn die Haut austrocknet, beginnt diese zu jucken und mit dem Aufkratzen wird einer neuer Schub begĂŒnstigt.

    Es werden auch rĂŒckfettende und pflegende BĂ€der, Cremes, Salben oder Lotionen ohne medizinische Wirkstoffe angewendet. Neben der medizinischen Hautpflege gibt es eine große Anzahl an Pflegeprodukten, welche speziell fĂŒr die Neurodermitis-Haut entwickelt wurden.

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    Unser Tipp: preval LIPOGEL

    preval LIPOGEL ist eine rĂŒckfettende Hautschutzcreme fĂŒr extrem trockene Haut. Die enthaltenen Inhaltsstoffe reduzieren den Wasserverlust der Haut und bewahren dadurch die natĂŒrliche Feuchtigkeit. Die geschĂ€digte Schutzbarriere kann durch mehrmalige Anwendung regeneriert werden und erschwert so Fremdkörpern und Schadstoffen das Eindringen in die Haut. Preval LIPOGEL wirkt darĂŒber hinaus hautberuhigend und mindert SpannungsgefĂŒhle sowie Juckreiz. preval LIPOGEL ist frei von Emulgatoren, Konservierungsmittel sowie Geruchsstoffen und ist bei Neurodermitis besonders empfehlenswert.
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    Behandlung Neurodermitis: Die tÀgliche Hautpflege
    Mag. Karin Hafner

    Nicht das teuerste Produkt ist das Beste

    Eines sollte an dieser Stelle nicht fehlen: Es muss nicht immer das teuerste Produkt sein, welches deiner Haut den meisten Nutzen bringt! Ich bin selbst seit meiner Geburt teilweise schwer von Neurodermitis geplagt und habe in meinem Leben sehr viele Salben, Cremes und Lotions ausprobiert und geschmiert. Mein Fazit ist: nur weil ein Produkt sehr teuer ist und eine schöne edle Verpackung aufweist, heisst es leider noch nicht, dass es automatisch fĂŒr die sehr empfindliche Neurodermitis Haut geeignet ist. Viele Produktanbieter bieten kostenlose Proben zum Testen an, frage daher vor dem Kauf nach einer gratis Probe! Karin Hafner, Hautinfo.at GrĂŒnderin

    Alternativmedizin

    Zumindest einen Blick solltest du auch auf die Alternativmedizin werfen, diese ist mittlerweile vom Markt nicht mehr wegzudenken. Die Auswahl an alternativen Behandlungsmethoden ist immens groß. Einige haben sich auch in unserer westlichen Welt durchgesetzt, dazu zĂ€hlt zB die Homöopathie ebenso wie die SchĂŒssler Salze.

    Und auch fernöstliche TherapieansĂ€tze wie die Traditionelle Chinesische Medizin mit Akupunktur und KrĂ€uterheilkunde haben mittlerweile ihren festen Platz neben der Schulmedizin eingenommen. Ebenso hĂ€lt die aus Indien stammende Heilkunst Ayurveda ihren Einzug – wenn auch manchmal nur in die KĂŒche.

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    Alternative Behandlungsmethoden bei Neurodermitis

    Eine Psychotherapie kann helfen

    Die Haut ist der Spiegel der Seele

    „Warum hat es gerade mich getroffen?“ Diese Frage taucht unweigerlich auf, wenn die Haut an Neurodermitis erkrankt ist, denn eine Hauterkrankung stigmatisiert und schrĂ€nkt die LebensqualitĂ€t ein. Viele Betroffene kĂ€mpfen mit sozialer Diskriminierung und psychischen Problemen. Dabei hat der seelische Zustand einen maßgeblichen Einfluss auf die Hauterkrankung sowohl fĂŒr den ersten Ausbruch der Krankheit als auch fĂŒr den individuellen Verlauf.
    Psychische Belastung durch eine Hauterkrankung

    Wenn dein Leben zunehmend von der Krankheit negativ beeinflusst wird, solltest du dir psychologische Hilfe und UnterstĂŒtzung suchen. Dort wird dir gezeigt, wie man besser mit Neurodermitis und möglichen Begleiterkrankungen (zB einer Depression) umgehen kann. Auf lange Sicht kannst du das eigene Wohlbefinden dadurch deutlich verbessert. 

    © Zivica Kerkez - shutterstock
    Ein Psychologe verhilft zu einem besseren Umgang mit Neurodermitis

    Unser Lesetipp

    Schulmedizin Das sagt der Experte

    Systemische Neurodermitis-Behandlung: Ist die Corona-Schutzimpfung empfehlenswert?

    „Ich habe Atopische Dermatitis und erhalte eine systemische Therapie – soll ich mich gegen Covid-19 impfen lassen?“ Fragen wie diese beschĂ€ftigen viele Neurodermitis-Patienten. Wir haben dazu den Experten Prof. Dr. med. Patrick M. Brunner vom AKH in Wien zu Wort gebeten. Was der Experte rĂ€t und was du bei einer Impfung beachten solltest, liest du hier.


    Infos zum Beitrag

    Autor: Mag. Karin Meinhart
    Quellenangabe: Karin Hafner - hautinfo.at
    Stand der medizinischen Informationen: 01. JĂ€nner 2020
    Letzte Aktualisierung: 20. MĂ€rz 2023

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