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    ©Luca Lorenzelli - shutterstock

    Milchschorf vs. Kopfgneis

    Das umgangssprachlich genutzte Wort Milchschorf umschreibt zwei unterschiedliche schuppende Erkrankungen der Haut beim Baby: den häufigen harmlosen Kopfgneis und den seltenen echten Milchschorf. Bei beiden Erkrankungen bilden sich auf der Kopfhaut und im Gesicht nach dem Austrocknung weißliche Krusten, die in ihrem Aussehen an verbrannte Milch erinnern. Daher der Name Milchschorf.

    Michschorf: Unterscheidung zum Kopfgneis

    Vom Milchschorf zu unterscheiden ist der sogenannte Kopfgneis, optisch sehen sich diese beiden Hauterkrankungen doch zum Verwechseln ähnlich.

    Beim Kopfgneis treten weiche und talgige Schuppen bereits in den ersten Lebenswochen auf. Im Gegensatz dazu zeigt sich Milchschorf häufig erst nach dem dritten Lebensmonat und ist durch harte Schuppen und Krusten gekennzeichnet.

    Der Kopfgneis ist im Vergleich zum Milchschorf meist harmlos und entsteht aus einer Überproduktion der Talgdrüsen. Diese weiß-gelben bis bräunlichen Schuppen lösen keinen Juckreiz aus und sind somit für den kleinen Patienten keine Einschränkung seines Wohlbefindens. Der Kopfgneis verschwindet in der Regel innerhalb des ersten Lebensjahres von selber. Eine sanfte Möglichkeit, die Schuppen zu entfernen, ist Baby-Öl. Massiere die betroffene Kopfhaut damit ein, am besten über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag die eingeweichten Schuppen mit einer weichen Bürste entfernen. Der Kopfgneis bedarf keiner ärztlichen Behandlung, aber aufgrund der schweren Unterscheidbarkeit zu Milchschorf und anderen Hauterkrankungen empfehlen wir den Gang zum Arzt.

    Hingegen der Milchschorf ist eine entzündliche Veränderung auf der Kopfhaut, welche oft mit einem starken Juckreiz einhergeht und damit das Wohlbefinden des Babys sehr wohl beeinträchtigt. Es bilden sich flächenhaft ausgedehnte Bläschen, welche mit Flüssigkeit gefüllt sind und im Laufe der Zeit aufbrechen und nässen können. Milchschorf ist manchmal die Vorstufe zu einer später auftretenden Neurodermitis. Wobei ein diagnostizierter Milchschorf noch kein Grund für Panik ist! Nicht alle Babys mit Milchschorf in den ersten Lebensmonaten entwickeln tatsächlich eine Neurodermitis.

    Warum kann eine Behandlung mit Olivenöl kontraproduktiv sein?

    Vermutet wird, dass Kopfgneis durch eine Überproduktion von Talg ausgelöst wird, die häufig mit einer Hefepilzinfektion (Malassezien) einhergeht. Da bei Vorliegen einer Malassezia-Infektion bspw. Olivenöl als Lipid-Quelle genutzt werden kann, kann eine Behandlung mit Olivenöl zu einer Verschlimmerung des Kopfgneis führen.

    Tipps zur Linderung des Milchschorfs

    • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Schuppen vorsichtig zu entfernen.
    • Du solltest der Versuchung widerstehen, dem Kind den Milchschorf wegzuzupfen, da sich dadurch an der schon beschädigten Haut sehr leicht Wundstellen entwickeln können und diese sich wiederum entzünden können.
    • Haarwaschen mit einem Babyshampoo und anschließend die Schuppen mit einer weichen Bürste ausbürsten.
    • Den Kopf mit kurz angewärmten Olivenöl oder Babyöl einreiben, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag die Schuppen vorsichtig mit einer weichen Bürste ablösen
    • Über den Einsatz von speziell antientzündlichen Medikamenten entscheidet der Arzt
    • Für hartnäckige Schuppen: Zubereitung eines speziellen Milchschorftees (3 Teile Kamillenblüten, je 2 Teile Acker-Stiefmütterchen und Zinnkraut, je 1 Teil Nussblätter und Klettenwurzeln – Einzelteile sind in jeder Apotheke erhältlich); mit abgekühltem Tee den Kopf vorsichtig einreiben
    • Schüssler-Salz Nr. 9

    Du solltest sofort zum Arzt, wenn du folgende Anzeichen bemerkst:

    • der Milchschorf Entzündungen aufweist
    • sich größere Bläschen bilden
    • der Milchschorf stark nässt
    • ein verstärkter Juckreiz bemerkbar wird
    • das Baby offensichtlich unter dem Ausschlag leidet, besonders gereizt oder quengelig ist
    • sich der Ausschlag über den gesamten Kopf und den Nacken ausbreitet
    • sich der Milchschorf an weiteren Körperstellen zeigt

    Unser Lesetipp

    Babyakne Diese Tipps helfen

    Babyakne (Neugeborenenakne)

    Die Babyakne oder Neugeborenenakne ist eine ungefährliche Hauterkrankung und tritt in den ersten Lebenswochen bei Neugeborenen auf. Im Gesichtsbereich des Babys werden Pickel sichtbar, die rötlich mit gelblichen Knötchen in der Mitte sind. Die Babyakne verschwindet nach einiger Zeit von selbst. Bei der Hautpflege sollte man beachten, dass Pflegeprodukte sparsam eingesetzt werden. Die zu unterscheidende Säuglingsakne dagegen betrifft Babys vom dritten bis zum sechsten Lebensmonat und muss des Öfteren behandelt werden.


    Infos zum Beitrag

    Autor: Mag. Karin Meinhart
    Quellenangabe: Karin Hafner - hautinfo.at
    Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2021

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