Was tun gegen Gürtelrose?
Die Gürtelrose, auch Herpes zoster genannt, ist eine Infektionskrankheit, die neben der Haut auch die Nerven betrifft. Der Auslöser für eine Gürtelrose ist das Varicella-zoster-Virus, welches während der Kindheit die Windpocken verursacht und im weiteren Verlauf inaktiv in den Nervenbahnen ruht. Unter bestimmten Umständen, meist aufgrund eines geschwächten Immunsystems oder Stresses, kann das Virus wieder reaktiviert werden und dadurch eine Gürtelrose verursachen. Wie du diese Hauterkrankung wieder los wirst und worauf du achten sollst, erfährst du in diesem Beitrag.
Was du über Gürtelrose wissen musst
- Die Gürtelrose kann in jedem Lebensalter auftreten, meist tritt sie jedoch bei älteren Menschen auf.
- In den meisten Fällen tritt eine Gürtelrose nur bei Menschen auf, die bereits an den Windpocken erkrankt sind.
- Die Gürtelrose ist eine akute, auf bestimmte Regionen beschränkte Infektion.
- Die Symptome sind durch infektiöse Bläschen und starke Schmerzen gekennzeichnet.
- Achtung Ansteckungsgefahr: Personen, die an einer Herpes-zoster-Infektion leiden, können diese Viren auf andere übertragen. Erst wenn die Bläschen trocken und zu Schorf umgewandelt sind, ist die Infektionsgefahr vorbei.
Ursachen und Auslöser: Wie entsteht Gürtelrose?
Meist äußert sich die Erstinfektion mit dem Varicella-zoster-Virus durch juckende Windpocken im Kindesalter. Aufgrund der hohen Infektionsrate sind ca. 94 % der Bevölkerung bereits von dieser Erkrankung betroffen gewesen. Nachdem die Windpocken außen am Körper abgeheilt sind, verbleiben die hoch infektiösen Varicella-zoster-Viren, ebenso wie alle anderen Herpes-Viren, jedoch lebenslang "schlafend" im Körper zurück. Vom Immunsystem in Schach gehalten nisten sich die Viren in bestimmten Nervenzellen in der Nähe des Rückenmarks ein und ruhen hier über eine lange Zeit, ohne irgendwelche Beschwerden zu verursachen.
Bestimmte Ereignisse wie ein geschwächtes Immunsystem, fortgeschrittenes Alter, andere chronische Erkrankungen oder Stress können zu einer Reaktivierung der Viren führen. In diesem Fall breitet sich die Infektion entlang der Nervenbahnen eines Hautnervs aus, was zu starken Schmerzen und einem Bläschen-Ausschlag führt, der meist auf eine bestimmte Region beschränkt bleibt. In vielen Fällen findet man jedoch keinen ersichtlichen Grund für eine erneute Vermehrung der Viren.

Symptome bei einer Gürtelrose
Typische Kennzeichen für die Gürtelrose sind brennende und bohrende bis hin zu schneidenden Schmerzen. Die Stärke dieser kann stark schwanken und bereits mehrere Tage vor der charakteristischen Bläschen-Bildung auftreten. Der weitere Verlauf der Infektionskrankheit ist durch starkes Jucken und eine hohe Berührungsüberempfindlichkeit in dem betroffenen Hautareal gekennzeichnet.
Bei der schmerzenden Hautpartie bilden sich zeitgleich mit den ersten Schmerzen oder bis zu sieben Tage danach rötliche Hautausschläge. Nach in etwa ein bis drei weiteren Tagen, nachdem die Varicella-zoster-Viren die Haut erreicht haben, erscheint erst der typische Hautausschlag, welcher aus den kleinen Bläschen besteht, die eine virusbelastete, infektiöse Flüssigkeit enthalten. Diese Bläschen treten typischerweise in kleinen Gruppen an der betroffenen Hautstelle auf.
Drei bis fünf Tage nach dem Auftreten brechen die Bläschen auf und bilden allmählich Krusten, die nach zwei bis drei Wochen abfallen. In der akuten Krankheitsphase ist die Gürtelrose außerdem durch allgemeine Ermüdung, Kopfschmerzen und Fieber gekennzeichnet. Je nachdem, welche Nervenbahnen betroffen sind, zieht sich die Infektion halbseitig von der Wirbelsäule um den Körper.

Aus diesem Grund wird die Infektion auch Gürtelrose genannt. Diese Infektionskrankheit kann grundsätzlich jede Nervenwurzel befallen. Manchmal kommt eine Herpes-zoster-Infektion auch an den Armen, Beinen, dem Hals und im Gesicht vor. Es können aber auch Augen, Nase, Stirn und die behaarte Kopfhaut von dieser Virusinfektion angegriffen sein.
In Ausnahmefällen kommt es zu einer Entzündung der Bindehaut (Conjunctiva) und der Hornhaut (Cornea) des Auges oder des Sehnervs, verbunden mit Sehstörungen. In den meisten Fällen heilt eine Gürtelrose wieder folgenlos aus.
In manchen Fällen bleiben mehr als sechs Monate nach der Ausheilung der Gürtelrose Schmerzen bestehen, hier spricht man dann von einer Post-Zoster-Neuralgie (PZN). Bei einer PZN entwickelt sich der Schmerz häufig erst nach dem Abheilen der Bläschen und erlangt größere Intensität. Die Schmerzen können sich dabei auch in benachbarte Hautregionen ausbreiten, die gar nicht von der Gürtelrose befallen waren. Beim PZN-Schmerz unterscheidet man drei Formen: einen brennenden - bohrenden Dauerschmerz, kurze - einschießende Schmerzattacken oder heftige Berührungsschmerzen.
Eine Herpes-zoster-Infektion kann in ganz seltenen Fällen zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns führen. Speziell bei immungeschwächten Personen wie Krebs-Patienten können sich die Viren unkontrolliert ausbreiten und auch Organe wie das Gehirn, die Lunge und die Leber befallen.
Manchmal kann eine Gürtelrose auch in mehreren Hautarealen nebeneinander auftreten, wobei sie hier nicht von einer primären Windpockenerkrankung unterschieden werden kann. Bei normalen Verlauf heilt die Gürtelrose nach zwei bis vier Wochen ab. Bei starken Schmerzen und Jucken ist eine frühzeitige Behandlung besonders empfehlenswert. Du solltest die flüssigkeitsgefüllten Bläschen nicht aufkratzen, damit sich keine bakteriellen Entzündungen bilden und unschöne Narben zurückbleiben.

Richtige Diagnose Gürtelrose
Ein Arzt stellt die Diagnose meist anhand einer Blickdiagnose. In erster Linie weist eine frühere Windpocken-Erkrankung auf die Möglichkeit einer Gürtelrose hin. Wenn keine Hautveränderungen auftreten oder im Anfangsstadium dieser Infektionskrankheit, müssen die Schmerzen von anderen Erkrankungen unterschieden werden.
In unklaren Fällen wird ein Erreger-Nachweis durchgeführt, meist mittels einer Blutprobe oder einem Bläschenabstrich. Falls die Herpes-zoster-Infektion im Gesicht, speziell am Auge oder an den Ohren, auftritt, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen, um dich so schnell wie möglich behandeln zu lassen. Spätschäden wie bleibende Seh- und Hörstörungen können durch einen frühzeitigen Therapiebeginn in den meisten Fällen vermieden werden.

Behandlung und Therapie von Gürtelrose
Eine frühzeitige Behandlung - am besten innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der Hautveränderungen bzw. so lange noch frische Bläschen vorhanden sind - der Gürtelrose ist wichtig, um weiteren Schädigungen der Nerven, einer Post-Zoster-Neuralgie, vorzubeugen. Diese tritt im Allgemeinen bei 10-15% der Herpes-zoster-Patienten auf. Eine nicht rechtzeitig behandelte Gürtelrose kann monatelang zu anhaltenden chronischen Schmerzen führen. Bei einer Gürtelrose besteht die sofort eingeleitete Akut-Behandlung aus zwei Säulen: der Medikation mit antiviralen Medikamenten und der konsequenten Behandlung der Schmerzen.
Bei der Behandlung der Gürtelrose werden als Medikamente so genannte Virustatika eingesetzt. Desinfizierende Puder verhindern eine Infektion der Bläschen, trocknen diese aus und lindern den Juckreiz. Wenn du unter starken Schmerzen leidest, bekommst du zusätzlich Schmerzmittel. Neben den üblichen Schmerzmitteln kommen in vielen Fällen auch Mittel gegen Depressionen zum Einsatz, da diese Wirkstoffe die Weiterleitung von Schmerzsignalen im Rückenmark unterdrücken. Die Schmerzlinderung setzt nach einigen Tagen bis zwei Wochen ein.
Spezielle Mittel gegen Krampfanfälle helfen, die Erregbarkeit von Nervenzellen einzudämpfen und wirken daher auch bei Nervenschmerzen nach einer Gürtelrose. Hartnäckige Schmerzen werden zusätzlich mit Opiat-ähnlichen Medikamenten behandelt. Begleitend zu den angeführten Therapien kann eine Capsaicin-Creme auf die rötlichen Hautstellen aufgetragen werden. Das starke Brennen des Capsaicin, einem Bestandteil des Chili-Pfeffers, zerstört die Schmerz-„Antennen" in der Haut und wirkt daher lindernd. Die Wirkung tritt jedoch erst nach mehreren Wochen auf. Alternativ zu Capsaicin kannst du eine örtlich betäubende Lidocain-Creme verwenden (bekommst du auf Rezept beim Arzt).
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Welche Hausmittel helfen gegen Gürtelrose
Entwickelt sich die Gürtelrose an unkritischen Stellen, wie zum Beispiel am Oberkörper oder an den Armen, so kannst du mit natürlichen Heilmitteln für eine schnelle und effiziente Behandlung sorgen. Vitamin C wirkt als starkes Antioxidans und stimuliert das Immunsystem. Durch die Einnahme dieses Vitamins wird die Produktion von Interferonen (körpereigene Botenstoffe) gesteigert, die das Immunsystem motivieren und es stark gegen Viren macht. Magnesium hat einen ähnlichen Effekt auf die Post-Zoster-Neuralgie. Magnesium ist in der Lage, die entsprechenden Schmerzrezeptoren zu blockieren und so für eine Beruhigung der Nerven zu sorgen.
Da die Gürtelrose meist mit extremen Nervenschmerzen verbunden ist, ist eine perfekte Versorgung mit dem nervenwichtigen Vitamin-B-Komplex besonders wichtig. Dies hilft, den Nerven sich wieder zu regenerieren und verhindert spätere Nervenschäden.
Auch Olivenblattextrakt gehört aufgrund seines hohen Gehalts an Elenolsäure und dem Antioxidans Oleuropein zu den stärksten Mitteln gegen jegliche Krankheitserreger. Dafür trägst du den Extrakt auf ein Baumwolltuch auf und legst dieses auf die betroffene Hautstelle. Innerhalb weniger Tagen können die Bläschen verschwunden sein und auch die Narbenbildung wird dadurch reduziert.
Ein weiteres Naturheilmittel ist der Grüne Tee, dieser stellt durch seinen hohen Gehalt an speziellen Antioxidantien ein starkes Mittel zur Abwehr von Viren und Bakterien dar. Grüner Tee hindert sie daran, gesunde Zellen zu befallen und lindert bestehende Infektionen.
Um den Juckreiz zu lindern und Kratzen zu vermeiden, empfehlen wir dir Aloe Vera Gel, naturbelassener Honig, Knoblauch oder Ringelblumensalbe als natürliche Hausmittel! Diese können helfen, den Juckreiz zu reduzieren und eine Gürtelrose von außen zu behandeln. Auch bei dieser Art der Therapie ist es jedoch wichtig, einen Spezialisten (Nervenarzt, Schmerztherapeuten, Neurologen) aufzusuchen.

Unser Tipp
Bei den ersten Anzeichen eines Herpes zoster ist es unbedingt notwendig, einen Spezialisten aufzusuchen, um Spätfolgen zu vermeiden. Auch wenn die Infektion äußerlich abgeheilt zu sein scheint, können die Viren immer noch im Körper verweilen und starke Schmerzen sowie bleibende Nervenschäden verursachen. Je früher die Schmerzen fachgerecht behandelt werden, desto höher sind die Heilungschancen und desto geringer ist die Gefahr von bleibenden Folgeschäden.
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Infos zum Beitrag
Autor:
Mag.(FH) Marie Luise Wernhart
Quellenangabe:
gesundheit.de
,
zentrum-der-gesundheit.de
,
internisten-im-netz.de
Stand der medizinischen Informationen: 17. April 2024
Letzte Aktualisierung: 04. Februar 2025