Aktinische Keratose: So schĂŒtzt du deine Haut
- Aktinische Keratose â was ist das?
- Die typischen Anzeichen: Wie erkenne ich Aktinische Keratose?
- Geh unbedingt zum Hautarzt!
- Konsequente Vorbeugung schĂŒtzt vor Aktinischer Keratose
- Wie wird Sonnencreme richtig verwendet?
- Wie wird Aktinische Keratose behandelt?
- Lokale Behandlung mit Cremen und Gelen
Aktinische Keratose ist nicht nur ein Warnsignal, sondern eine ernstzunehmende Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms â einer Form des weiĂen Hautkrebses. Warum der Weg zum Hautarzt unerlĂ€sslich ist, wie du die ersten Anzeichen erkennst, was du selbst zur Vorbeugung tun kannst und warum FrĂŒherkennung so entscheidend ist â all das erfĂ€hrst du hier. Bleib informiert und bringe dich und deine Haut in Sicherheit!
Aktinische Keratose â was ist das?
Aktinische Keratose ist eine hĂ€ufige Hauterkrankung, die durch UV-Strahlung verursacht wird und meist in der zweiten LebenshĂ€lfte auftritt. Sie sind die Reaktion der Haut auf langjĂ€hrige, ĂŒbermĂ€Ăige Sonnenbestrahlung und treten an sogenannten âLichtterrassenâ des Körpers auf, also an Bereichen, die der Sonne besonders stark ausgesetzt sind. Dazu zĂ€hlen das Gesicht, Ohren, DekolletĂ©, die HandrĂŒcken, die Unterarme und bei MĂ€nnern mit Glatze hĂ€ufig auch die Kopfhaut.
WĂ€hrend vor 20 Jahren ein gebrĂ€unter Teint noch als schick galt, hat sich das Gesundheitsbewusstsein in der jĂŒngeren Bevölkerung stark verĂ€ndert. Heute achten viele darauf, vernĂŒnftig mit der Sonne umzugehen. Zur Vorbeugung empfehlen Experten, Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden, die intensive Mittagssonne zu meiden und die Haut durch schĂŒtzende Kleidung zu bedecken.
Die typischen Anzeichen: Wie erkenne ich Aktinische Keratose?
Aktinische (oder solare) Keratose Ă€uĂert sich durch rötliche, manchmal auch hautfarbene, leicht erhabene Stellen auf der HautoberflĂ€che.
Im Anfangsstadium sind diese VerĂ€nderungen oft schwer zu erkennen, lassen sich jedoch als raue Hautstellen (âwie Schleifpapierâ) ertasten. Besonders betroffen sind Menschen ĂŒber 50 mit heller Haut und hellem Haar. Doch auch Menschen mit dunklerem Hauttyp oder geschwĂ€chtem Immunsystem können von Aktinischer Keratose betroffen sein.
Aktinische Keratose gilt als Vorstufe des weiĂen Hautkrebses. Doch keine Sorge â die gute Nachricht ist: Durch regelmĂ€Ăige Kontrolluntersuchungen beim Hautarzt kann Aktinische Keratose frĂŒhzeitig erkannt und dann auch effektiv behandelt werden. Dank vielfĂ€ltiger Behandlungsmöglichkeiten können Dermatologen individuell abgestimmte Therapien anbieten, die es ermöglichen, die Hauterkrankung erfolgreich in den Griff zu bekommen.
Geh unbedingt zum Hautarzt!
Du hast an deinem Gesicht, Hals, Kopf, DekolletĂ© oder den Armen eine oder mehrere raue, leicht erhabene Stellen festgestellt und bist beunruhigt? Dann sollte dich dein erster Weg zum Hautarzt fĂŒhren, um ihm die Stellen zu zeigen. Um herauszufinden, ob es sich um eine Aktinische Keratose handelt, wird dein Dermatologe dich genau untersuchen. Es kann sein, dass er eine Gewebeprobe entnimmt und diese ins Labor schickt. Durch die Labordiagnose lĂ€sst sich eine Aktinische Keratose mit Sicherheit diagnostizieren.
Gut zu wissen: Untersuchungen haben gezeigt, dass sich nur bei etwa jedem 10. Menschen, der eine Aktinische Keratose aufweist, auch Hautkrebs entwickelt. Bei vielen Menschen bleiben die HautverĂ€nderungen der Aktinischen Keratose jedoch ĂŒber Jahre unauffĂ€llig. Um das Hautkrebsrisiko zu minimieren ist der Weg zum Hautarzt in jedem Fall unumgĂ€nglich!

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Konsequente Vorbeugung schĂŒtzt vor Aktinischer Keratose
Da Aktinische Keratose durch UV-Strahlung verursacht wird, ist der richtige Sonnenschutz die beste VorsorgemaĂnahme. Mit diesen Tipps kannst du deine Haut effektiv schĂŒtzen:
- Meide direkte Sonneneinstrahlung, vor allem wÀhrend der intensiven Mittagsstunden.
- Sonnenbaden? Nicht nötig! Halte dich möglichst im Schatten auf â auch dort wird deine Haut sanft braun.
- Sonnenschutz ist ein Muss: Verwende konsequent Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 50 oder höher. Trage den Schutz alle zwei Stunden und nach dem Schwimmen erneut auf.
- Kopfbedeckung nicht vergessen: MÀnner mit Glatze sind besonders gefÀhrdet und sollten daher unbedingt einen Hut oder eine andere Kopfbedeckung tragen.
- Auch generell empfiehlt es sich, die Haut mit leichter, schĂŒtzender Kleidung zu bedecken.
- Finger weg vom Solarium: UV-Strahlen sind nicht nur in der Sonne gefĂ€hrlich, sondern werden auch im Solarium kĂŒnstlich erzeugt. Um Aktinische Keratose und möglichen Hautkrebs zu vermeiden, solltest du die Sonnenbank komplett meiden.
Diese MaĂnahmen gelten fĂŒr alle, sind aber besonders wichtig, wenn du eine helle und sonnenempfindliche Haut hast. Helle Haut ist anfĂ€lliger fĂŒr UV-SchĂ€den als dunklere Hauttypen â daher ist der Schutz hier besonders entscheidend.
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- Reduzierung von ZellschÀden
- Beugt dem Risiko fĂŒr Aktinische Keratose und hellem Hautkrebs vor
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Wie wird Sonnencreme richtig verwendet?
FĂŒr optimalen Schutz vor Aktinischer Keratose solltest du Sonnencreme richtig anwenden, hier sind die wichtigsten Tipps:
- Ausreichende Menge verwenden: Trage jeden Morgen Sonnencreme groĂzĂŒgig auf die betroffenen Hautbereiche auf. Als Richtwert gelten 2 mg/cmÂČ Haut. Eine zu geringe Menge kann den Schutz erheblich verringern.
- Nur auf gereinigte Haut: Sonnencreme immer auf saubere und intakte Haut auftragen, damit sie ihre volle Wirkung entfalten kann.
- Vor Make-up auftragen: Verwende die Sonnencreme vor Kosmetikprodukten wie Make-up oder Foundation. Lass sie vollstÀndig einziehen, bevor du weitere Produkte auftrÀgst.
- RegelmĂ€Ăiges Nachcremen: FĂŒr einen durchgehenden Schutz solltest du die Sonnencreme alle zwei Stunden erneut auftragen, besonders nach dem Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen mit einem Handtuch.
- GanzjĂ€hrig anwenden: Sonnencreme ist nicht nur im Sommer wichtig â tĂ€gliches Verwenden das ganze Jahr ĂŒber sorgt fĂŒr einen kontinuierlichen Schutz â unabhĂ€ngig von Wetter und Jahreszeit!

Wie wird Aktinische Keratose behandelt?
Die Behandlung von Aktinischer Keratose richtet sich nach GröĂe, Ausbreitung und der betroffenen Körperstelle. Es stehen verschiedene, wirksame Therapieoptionen zur VerfĂŒgung, die individuell angepasst werden können. Welche Methode bei dir eingesetzt wird, entscheidet dein Hautarzt. Sollte eine Behandlung nicht den gewĂŒnschten Erfolg bringen, kann dein Arzt jederzeit auf eine alternative Therapie umstellen. Das Wichtigste: Such in jedem Fall einen Hautarzt auf. Durch eine rechtzeitige und gezielte Behandlung lĂ€sst sich das Risiko, dass sich Aktinische Keratose zu Hautkrebs entwickelt, erheblich reduzieren.
Hautwissen

Aktinische Keratose: Ăbersicht der Behandlungsmöglichkeiten
- Chirurgische Entfernung: Entfernung der betroffenen Hautstellen mit dem Skalpell oder einem scharfen Löffel.
- Kryotherapie: Vereisung mit flĂŒssigem Stickstoff.
- Lasertherapie: Entfernung der verÀnderten Hautschichten mithilfe eines Lasers.
- Chemisches Peeling: Einsatz von medizinischen Substanzen wie TrichloressigsÀure.
- Lokale Chemotherapie: Verwendung von Cremes, die Zytostatika enthalten, um verÀnderte Hautzellen gezielt zu zerstören.
- Lokale Immuntherapie: Anwendung von Cremes mit immunaktivierenden Wirkstoffen zur StÀrkung der körpereigenen Abwehr.
- Photodynamische Therapie: Kombination aus einer lichtsensibilisierenden Substanz und langwelligem Licht zur gezielten Zerstörung geschÀdigter Zellen.
Chirurgische Entfernungen
Die chirurgische Entfernung besonders bei groĂflĂ€chigen Aktinischen Keratosen erfolgt mit dem Skalpell erfolgt unter örtlicher BetĂ€ubung. Kleinere Wucherungen werden hingegen hĂ€ufig mit einem âscharfen Löffelâ entfernt. Dieses spezielle Instrument Ă€hnelt einem löffelartigen Skalpell mit scharfen RĂ€ndern, das prĂ€zise eingesetzt werden kann. In beiden FĂ€llen wird das herausgeschnittene Gewebe zur weiteren Untersuchung ins Labor geschickt, um sicherzustellen, dass keine bösartigen VerĂ€nderungen vorliegen.
Kryotherapie
Die Kryotherapie ist eine KĂ€ltebehandlung mit flĂŒssigem Stickstoff, die vor allem bei wenigen betroffenen Stellen eingesetzt wird. Dabei wird der flĂŒssige Stickstoff entweder aufgesprĂŒht oder mithilfe eines WattestĂ€bchens gezielt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Durch die extreme KĂ€lte bildet sich Eis im behandelten Gewebe, wodurch die betroffenen Zellen vollstĂ€ndig zerstört werden. Nach der Behandlung können kleine Blasen, Rötungen oder Schwellungen auftreten â dies ist ein normaler Teil des Heilungsprozesses. Narbenbildung ist zwar möglich, lĂ€sst sich jedoch durch eine fachgerechte Anwendung weitgehend vermeiden.
Lasertherapie und Photodynamische Therapie (PDT)
Die Lasertherapie wird vor allem bei Aktinischer Keratose an besonders empfindlichen Stellen wie der Lippe oder dem oberen Ohr-Rand eingesetzt. Der Vorteil der Laserbehandlung: Sie hinterlÀsst in der Regel keine Narben.
Die Photodynamische Therapie (PDT) eignet sich besonders, wenn groĂe Hautareale wie Unterarme oder der RĂŒcken betroffen sind. Dabei wird auf die betroffenen Stellen eine spezielle Creme aufgetragen, deren Wirkstoff tief in die kranken Zellen eindringt und deren Lichtempfindlichkeit erhöht. AnschlieĂend wird das behandelte Hautareal gezielt dem Tageslicht ausgesetzt. Durch diese Belichtung entstehen aggressive SauerstoffmolekĂŒle, die die verĂ€nderten Zellen zerstören.
Diese Therapieform ist nicht nur effektiv, sondern liefert auch gute kosmetische Ergebnisse, da gesunde Haut dabei geschont wird.

Lokale Behandlung mit Cremen und Gelen
Eine lokale Therapie mit Cremes und Gelen wird hĂ€ufig zur Behandlung aktinischer Keratosen eingesetzt. Diese Methode eignet sich besonders fĂŒr die Anwendung zu Hause und ermöglicht eine effektive Behandlung sowohl sichtbarer als auch mikroskopisch kleiner HautverĂ€nderungen. Es stehen verschiedene Arzneimittel zur VerfĂŒgung, die individuell auf die BedĂŒrfnisse der Betroffenen abgestimmt werden können:
5-Fluorouracil (5 %): Dieser Wirkstoff fĂŒhrt bei der Anwendung auf der Haut zu Rötungen, Schwellungen und Krustenbildung. Die Behandlung dauert in der Regel 4â6 Wochen und erfolgt unter enger Aufsicht des Dermatologen.
Eine Creme mit Imiquimod aktiviert die Abwehrmechanismen der Haut, wodurch eine EntzĂŒndungsreaktion ausgelöst wird. Dabei können Rötungen, Krusten und Schmerzen im behandelten Bereich auftreten. Die Therapie dauert 4â8 Wochen. Falls Nebenwirkungen wie starke Rötungen zu unangenehm werden, können in Absprache mit dem Hautarzt Anwendungen ausgelassen werden.
Diclofenac wird in Form eines Gels aufgetragen und unterstĂŒtzt die hauteigenen Abwehrmechanismen, indem es geschĂ€digte Zellen zerstört, die anschlieĂend durch gesunde Zellen ersetzt werden. Diese Therapie eignet sich fĂŒr gröĂere Hautareale (bis zu 200 cmÂČ) und dauert in der Regel 3 Monate. Zu den Nebenwirkungen zĂ€hlen Hautrötungen, Blasenbildung und schmerzhafte Empfindungen.
Der Wirkstoff Tirbanibulin wurde 2021 zugelassen und weist einen völlig neuartigen Wirkmechanismus auf. Durch Unterbrechung des Zellzyklus wird in den verĂ€nderten Zellen der natĂŒrliche Zelltod (Apoptose) ausgelöst. Die Salbe wird an nur 5 aufeinanderfolgenden Tagen einmal tĂ€glich aufgetragen. Trotz guter Wirksamkeit sind die meisten lokalen Hautreaktionen mild bis moderat und heilen in der Regel 2-3 Wochen nach Ende der Therapie von selbst ab. Ein Therapieergebnis ist voraussichtlich nach 8 Wochen zu erwarten.
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Infos zum Beitrag
Autor:
Mag. (FH) Margit Wickhoff
Experte:
Priv.-Doz. Dr. med. Nikolaus Duschek
Quellenangabe: Interview Dr. Nikolaus Duschek
Stand der medizinischen Informationen: 08. JĂ€nner 2025
Letzte Aktualisierung: 31. MĂ€rz 2025