
Schweiß – warum schwitzen wir?
Schwitzen ist gesund und ein natürlicher Prozess unseres Körpers. Der Schweiß trägt zur Regulierung unserer Körpertemperatur bei und schützt uns so vor Überhitzung. Den meisten Menschen ist es sehr unangenehm, wenn man den Schweiß riecht. Daher verwenden wir ein Deodorant, wobei besonders aluminiumhaltige sehr umstritten sind.
Was ist Schweiß?
Der Schweiß ist eine wässrige, salzige Absonderung der Schweißdrüsen und tritt aus unseren Hautporen aus. Jeder Mensch besitzt etwa 2 bis 4 Millionen Schweißdrüsen und verschwitzt durchschnittlich im Verlauf des Tages 1,5 Liter.
Wir schwitzen unter anderem, weil der Schweiß durch das Verdunsten an der Hautoberfläche unsere Körpertemperatur reguliert. Überhitzt der menschliche Körper (z.B. durch Sport, Stress), wird die Haut außerdem stärker durchblutet. Dadurch können abgestorbene Hautzellen besser beseitigt werden. Schweiß hat einen leicht sauren pH-Wert und stabilisiert den Hautschuztmantel. Er enthält auch körpereigene Abwehrstoffe, sogenannte antimikrobielle Peptide enthält, die vor Krankheitserregern schützen, gleichzeitig aber auch präbiotische Nährstoffe für eine gesunde Mikroflora auf der Haut liefert. Nicht alle Menschen schwitzen gleich viel.
Verschiedenste Faktoren sind entscheidend dafür, wie viel jemand schwitzt:
- Geschlecht: Männer schwitzen zu 40% mehr als Frauen
- Veranlagung: Intensität variiert von Mensch zu Mensch
- Übergewicht: man schwitzt schneller, da Fett die Körpertemperatur erhöht
- Fitness: trainierte Personen schwitzen mehr
- bestimmte Lebensmittel lassen Schweißdrüsen schneller arbeiten: zB Kaffee oder scharfe Gerichte
Ekkrine und Apokrine Schweißdrüsen
Der Schweiß wird von den Schweißdrüsen produziert, wobei man zwischen ekkrinen und apokrinen Schweißdrüsen unterscheidet.
Ekkrine Schweißdrüsen befinden sich überall am Körper (insbesondere an der Stirn, Hand- und Fußsohlen) und produzieren eine klare, salzhaltige Flüssigkeit, die zu etwa 99% aus Wasser besteht. Der Schweiß an sich ist geruchslos und entsteht vor allem bei Sport oder Überhitzung des Körpers, um diesen zu kühlen.
Funktionen von ekkrinem Schweiß
- reguliert die Körpertemperatur: Körperflüssigkeit kühlt beim Verdunsten
- hält den Säureschutzmantel der Haut aufrecht: hemmt Keimwachstum auf Hautoberfläche
- stärkt natürliche Barriereschutzfunktion für gesunde Hautflora: Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze werden durch leicht sauren pH-Wert des Schweißes abgewehrt
- Thermoregulation zwischen innerer Wärmeproduktion und Wärmeabgabe
- Verteilung des Hauttalgs auf der Haut entgiftet den Körper: Giftstoffe und Schlackenstoffe werden ausgeschieden
Apokrine Schweißdrüsen hingegen werden auch als Duftdrüsen bezeichnet und kommen nur an bestimmten Körperbereichen (Leisten, Kopfhaut, Achseln, Brustwarzen) vor. Sie produzieren ein milchig-trübes oder auch öliges Sekret, das Proteine und Fettsäuren enthält. Insbesondere sind diese Drüsen bei Erregung oder emotionalem Stress (Angst) aktiv. Sie sind verantwortlich für den persönlichen Eigengeruch, sozusagen unser individuelles Parfum, das insbesondere auch bei der Partnerwahl (Fortpflanzung) eine tragende Rolle spielt.
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- nach der Rasur geeignet
Der pH-Wert 5,5 stärkt die natürliche Schutzfunktion der Haut und hemmt geruchsbildende Bakterien zusätzlich.
Weshalb stinkt Schweiß?
Einerseits sagt man „schwitzen ist gesund“, aber gleichzeitig wird Schweiß oft mit Scham, Ekel und Abscheu assoziiert. Schweiß an sich ist nahezu geruchslos und der unangenehme Geruch entsteht eigentlich erst durch Bakterien auf unserer Haut. Im Schweiß enthaltene Stoffe wie Harnstoffe, Eiweiße oder Milchsäure werden durch diese zersetzt. Dabei entstehen Buttersäure oder Ameisensäure, welche den unangenehmen Schweißgeruch verursachen. Unter den Achseln befinden sich besonders viele Bakterien, weshalb die meisten Menschen dort besonders intensiv riechen. Außerdem gibt es einen weiteren Unterschied zwischen Frauen und Männern: der weibliche Körpergeruch entsteht durch Mikrokokken, der männliche hingegen durch lipophile Diphteroide. Zudem kann sich der Geruch bei hormoneller Veränderung (Pubertät, Wechseljahre), Krankheit oder bestimmten Lebensmitteln stark verändern.
Deodorant – was bewirkt das Aluminium?
Um den als unangenehmen empfundenen Schweißgeruch zu verhindern, benutzen viele ein Deodorant. Das Wort stammt übrigens aus dem lateinischen und bedeutet übersetzt „Entriecher“. Es soll den unangenehmen Geruch überdecken.
In vielen Deos sind Aluminiumsalze enthalten, die umstritten sind. Sie stehen im Verdacht, ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs darzustellen. Der große Nutzen von Aluminiumsalzen bei Antitranspirantien ist aber, dass durch diese die Schweißdrüsen versiegt werden, wodurch die Schweißproduktion verhindert wird. Vereinfacht gesagt, können also keine Schwitzflecken mehr entstehen.
Besondere Vorsicht gilt bei Hauverletzungen oder gereizter Haut (zB durch Rasur), auf diesen Hautstellen sollte das Produkt nicht aufgetragen werden. Es empfiehlt es sich, auf „aluminiumfreie Deodorants“ umzusteigen. Es gibt mittlerweile viele wirksame Alternativen, jeder darf individuell entscheiden, was als angenehm empfunden wird. Der Nachteil dieser Deos ist, dass sie zwar den Geruch überdecken, aber die Achselnässe (Schwitzflecken) nicht verhindern.
Hyperhidrose: Übermäßiges Schwitzen
Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der übermäßig viel Schweiß gebildet wird und zwar, weil eine Fehlbildung der Schweißsekretion vorliegt. Vor allem wenn man trotz niedriger Außentemperaturen schwitzt, kann dies ein Indiz für eine Hyperhidrose sein. Auf jeden Fall sollte ein Arzt bzw. eine Ärztin zu Rate gezogen werden, um dies eindeutig abzuklären. Betroffene leiden meist sehr stark unter dieser Erkrankung.
Behandlungsmöglichkeiten bei übermäßigem Schwitzen
- Botox-Injektionen: werden direkt in den Bereich der Achseln injiziert (hält ca. ein halbes Jahr)
- Chirurgische Verfahren
- Laserbehandlung: Entfernung der Schweißdrüsen
- Alternative Behandlungen: Salbei soll besonders positiv wirken, da er die Schweißproduktion allgemein eindämmt. Aber auch Kalt-Warm-Duschen oder Umschläge mit Eichenrinde sollen gute Erfolge erzielen.

Tipps von der Expertin für die richtige Anwendung von Deos
- Reinige immer zuerst die Achselhöhlen.
- Nimm dann ein Handtuch und trockne diese gut ab, damit sich das Deo auf der Haut gut auftragen bzw. verteilen lässt.
- Den Deo-Zerstäuber aus ca. 15 cm Entfernung in die Achsel sprühen und kurz trocknen lassen.
- Den Deo- Roll on sanft und langsam verteilen, auf mehrere schnelle „Rollgänge“ hin und her solltest du dabei verzichten.
Dr. Lina Irsheid
Referentin der Medizinisch-Wissenschaftlichen Abteilung von sebamed

Infos zum Beitrag
Autor:
Mag. Sabrina Zandl
Quellenangabe: http://www.gesund.at/a/schweiss-5-fakten; https://www.wissen.de/wortherkunft/schweiss; https://www.onmeda.de/anatomie/schweissdruesen.html; http://orf.at/stories/2358869/2358857/; https://www.drsiegl.at/nichtchirurgische-behandlungen/hyperhidrose/
Letzte Aktualisierung: 02. August 2021