Mein Weg zur Haut-Gesundheit
- Das geht unter deine Neurodermitis-Haut
- Die Haut ist der Spiegel der Seele
- Selbstschutz vor Kränkungen
- Mein persönlicher Teufelskreis
- „Ich habe im Stillen gelitten"
- Nimm unbedingt psychologische Hilfe in Anspruch
- Endlich beschwerdefrei
- „Ich bin wie ich bin!“
- Aha-Erlebnis am Toten Meer
- Wie ich durch meine Hauterkrankung meine Berufung fand
- Der Weg zur Hautgesundheit ist individuell
Nach über 40 Jahren mit Neurodermitis habe ich heute endlich zu einem beschwerdefreien, glücklichen Leben gefunden. Es war ein steiniger und tränenreicher Weg, der nicht nur mein Privat- sondern ganz besonders auch mein Berufsleben geprägt hat: Mit der Gründung des Onlinemagazins hautinfo.at habe ich eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um Hauterkrankungen geschaffen – mein Beitrag zu verlässlicher und glaubwürdiger Information für Betroffene.
An einer Hauterkrankung wie Neurodermitis zu leiden ist nach wie vor ein Tabuthema in der Öffentlichkeit, und die überproportional steigende Anzahl an Betroffenen fühlt sich zunehmend alleine gelassen. Viele Arzttermine, unzählig viele versuchte Cremes und Salben bringen oft nur wenig Linderung der Beschwerden. Dazu verursacht der Schönheitswahn im außen psychischen Stress.
Das geht unter deine Neurodermitis-Haut
Wohin man schaut, in Magazinen, Film, Fernsehen und in den sozialen Medien sieht man nur perfekte Menschen mit perfekten Körpern und einem perfekten Hautbild. Auch wenn du weißt, dass vor der Veröffentlichung der Bilder jeder einzelne Makel an diesen traumhaften Körpern durch ein Computer-Programm wegretuschiert wurde, wächst mit der Dauer deiner Erkrankung dein Eindruck, dass du einfach minderwertig bist. Du fühlst dich nicht schön genug, nicht der Norm entsprechend. Der innerliche Druck und das Verlangen, perfekt aussehen zu wollen, steigen ständig, irgendwann dreht sich jeder Gedanke nur um dein Hautbild.
Die Haut ist der Spiegel der Seele
Bei Menschen mit einer Hauterkrankung wie Neurodermitis werden Stressreaktionen beruflicher und privater Natur hauptsächlich über die Haut sichtbar. Die Haut ist dabei das schwächste Organ und reagiert mit Symptomen wie Ekzemen, Rötungen, Juckreiz, etc. Jeder Mensch hat seine persönliche „Schwachstelle“. Der eine bekommt durch Stress Migräne, der andere Gastritis und der nächste reagiert eben mit der Haut. Die zusätzliche Problematik einer Hauterkrankung ist dabei, dass die Symptome nach außen sichtbar sind. Dies löst sowohl in der Umgebung des Patienten (z. B. Ekel) als beim auch Patienten selbst (z. B. Scham) Reaktionen aus. Damit muss man als Betroffener umgehen lernen. Ich habe dafür mehr als 40 Jahre gebraucht.

Selbstschutz vor Kränkungen
Sozialer Rückzug ist eine Art psychischer Schutzmechanismus. Man versteckt sich, um Kränkungen zu vermeiden und sich nicht jenen Dingen auszusetzen, die eine Kränkung mit sich bringen können. Der soziale Rückzug beeinflusst wiederum die Psyche negativ, wodurch die Hautproblematik wieder verstärkt zum Vorschein kommt – ein Teufelskreis, der sich auf unterschiedlichste Bereiche des Lebens auswirkt und nicht einmal vor der Liebe haltmacht. Man schämt sich so sehr, dass man niemandem körperlich nahekommen möchte.
Mein persönlicher Teufelskreis
Dieses Zusammenspiel aus Hautgesundheit, dem äußeren Schönheitsideal und der psychischen Situation habe ich persönlich als echten Teufelskreis erlebt: Wenn ich angespannt, gestresst und nervös war, hat sich das direkt auf mein Hautbild ausgewirkt. Unerträglicher Juckreiz, aufgekratzte Haut waren die Folge und danach kamen die Verzweiflung und Hilflosigkeit. Emotional belastende Lebensphasen zeigten sich bei mir fast immer in Form von einem neuen Neurodermitis-Schub und das wiederum hat meine emotionale Balance aus dem Gleichgewicht gebracht. Während eines Schubes habe ich mich oft soweit wie möglich isoliert, mich zu Hause vergraben und bin in Selbstmitleid zerflossen. Ich fühlte mich anders, habe mich für meine Haut geschämt und hatte ständig das Gefühl nicht dazu zu gehören.
„Ich habe im Stillen gelitten"
Soweit ich zurückdenken kann, habe ich mein ganzes Leben lang nach außen eine Art „Maske“ getragen. Ich habe schon als Kind gemerkt, dass ich anders bin und versteckte bereits als Kindergartenkind die unschöne Haut. Ich wollte meine Verletzlichkeit nach außen nicht zeigen und lernte früh, nicht aufzufallen und nirgends anzuecken. Ich habe mich nach außen als „stark“ präsentiert, denn ich wollte keinesfalls wegen meiner Haut bedauert werden. Im Nachhinein betrachtet war ich für die Außenwelt „Everybody´s darling und hörte oft Sätze wie „wow ein so starkes Mädel, lässt sich durch die Erkrankung nicht einschüchtern und ist trotz der offensichtlichen Schmerzen an der Haut nie schlecht drauf“. Ich war immer besonders lieb, nett sowie hilfsbereit und dachte, damit könnte ich von meiner Haut ablenken.
Lange Zeit hatte ich den Eindruck, ich sei der einzige Mensch auf der Welt mit einer Hauterkrankung. Ich habe mich unendlich einsam gefühlt, musste auf vieles verzichten und mein Leben nach dem Zustand meiner Haut planen. Den Großteil meiner Zeit habe ich damit verbracht, über meine kranke Haut zu grübeln und online nach Hilfe zu recherchieren.
Besonders schlimm habe ich dabei die Hilflosigkeit empfunden. Ich habe unzählige Therapieansätze ausprobiert, habe sehr viel Geld für Alternativmedizin ausgegeben, mir angebliche Wundermittel und Salben gekauft, Diäten gehalten und Darmsanierungen durchgeführt. Mal mit mehr, mal mit weniger sichtbaren Ergebnissen. Obwohl ich ständig in engem Austausch mit verschiedensten Ärzten war, fühlte ich mich mit meiner Erkrankung alleingelassen. Auch die wohlgemeinten Ratschläge und Tipps von Freunden, Bekannten oder sogar wildfremden Menschen wollte ich irgendwann nicht mehr hören.
Nimm unbedingt psychologische Hilfe in Anspruch
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es gerade bei einer chronischen Hauterkrankung unglaublich wichtig ist, sich neben der schulmedizinischen Betreuung auch psychologische Hilfe zu holen. Wenn man neben den physischen auch die psychischen Zusammenhänge versteht, kann man im Alltag besser mit der Hauterkrankung umgehen und sich langfristig in seiner Haut wieder wohlfühlen. Eine psychologische Behandlung kann dir nicht das ganze Leid der Hauterkrankung nehmen, aber du hast die große Chance zu lernen besser damit umzugehen. Du kannst lernen, deine Hauterkrankung anzunehmen und besser in deinen Alltag zu integrieren.
- Wie begegne ich mir selbst und wie begegne ich anderen Menschen?
- Wie beeinflusst die Hauterkrankung meinen Selbstwert?
- Wie gehe ich mit Verletzungen und Zurückweisung um?
- Wie kann ich eine Restrukturierung meines Lebens schaffen?
Mein Tipp: Nimm dein Leben und deine Krankheit in die Hand, werde selbst aktiv und richte deine Situation positiv aus! Mir persönlich hat das jahrelange Coaching bei einer Psychologin wirklich sehr geholfen mit meiner Erkrankung besser umzugehen.
Endlich beschwerdefrei
Nach über 40 Jahren Neurodermitis kann ich heute sagen: „Ich bin beschwerdefrei, meine Haut bestimmt nicht mehr mein Leben!“ Der Schlüssel zum Erfolg war bei mir schlussendlich eine Kombination aus mehreren Faktoren:
- regelmässige Termine beim Dermatologen meines Vertrauens
- ein innovatives Medikament
- konsequente tägliche Hautpflege mit Produkten, welche optimal auf meine Hautbedürfnisse abgestimmt sind
- alternativmedizinische Behandlungen: Darmsanierung und Ernährung
- psychologische Unterstützung: ich habe gelernt, mich anzunehmen wie ich bin
- regelmässige Auszeiten: Yoga, Sport, Hautkuren, etc.
Wenn ich heute meine Haut betrachte, kann ich kaum glauben, was ich sehe. Mein Hautbild ist so schön wie noch nie. Ich persönlich habe meinen individuellen Weg zu einem Leben ohne Krankheitssymptome gefunden.
Der Weg zur Hautgesundheit war für mich steinig und tränenreich und hat über 40 Jahre gedauert. Hänseleien und soziale Ausgrenzung habe ich selbst zum Glück nie erleben müssen, aber bis zur Gründung des Online-Magazins hautinfo.at habe ich andere immer um ihre „schöne“ Haut beneidet.
Heute ist es mir ein großes Anliegen, mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Betroffene über hautinfo.at weiterzugeben und Hoffnung zu machen: Es gibt verschiedenste Mittel und Wege aus der Erkrankung und ich bin überzeugt davon, dass auch du deinen ganz persönlichen Weg zu deiner Wohlfühl-Haut finden kannst!
„Ich bin wie ich bin!“
Im Laufe meiner Erkrankung habe ich gemerkt, ich sollte auch an mir „im Kopf“ arbeiten und lernen mich selbst so anzunehmen wie ich eben bin, auch mit nicht so perfekter Haut. Erst durch das psychologische Coaching habe ich erkannt, dass „ich mehr bin als meine Haut“ und ich mich nicht über mein Hautbild definieren muss.
Jetzt, wo ich hautgesund bin, erkenne ich, wie sehr die Erkrankung mein Leben beeinflusst hat und sie hat natürlich auch ihre Spuren hinterlassen. Trotz meiner heutigen Beschwerdefreiheit entspricht meine Haut nicht dem gängigen Schönheitsideal: 44 Jahre mit vielen Krankheitsschüben, unzähligen Medikamenten, hunderten Hautcremes und Salben, Alternativmedizin, Eigenurintherapie und andere mehr oder weniger fragwürdige Maßnahmen sind nicht spurlos an meiner Haut vorübergegangen. Trotzdem bin ich unendlich dankbar, dass ich jetzt „normal“ leben kann. Ich verspüre wenig bis keinen Juckreiz mehr, meine Haut ist nicht mehr aufgekratzt und wund. Ich muss mich beim Händeschütteln nicht mehr für meine nun nicht mehr blutig gekratzten Hände schämen.
Der besonders bedachte Umgang mit meiner Haut und meiner Gesundheit ist natürlich weiterhin ein großes Thema für mich. Auch jetzt wo ich mich „hautgesund“ fühle, achte ich penibel genau auf die tägliche Hautpflege mit hochwertigen Pflegeprodukten und auf zumindest halbwegs gesunde Ernährung. Zur Entspannung gönne ich mir regelmäßige Sporteinheiten sowie Yoga-Stunden. Dazu achte auf meine psychische Balance, was mir zwar nicht immer gelingt, aber ich weiß, ich gebe täglich mein Bestes. Denn ich habe auch gelernt, mal „Nein“ sagen zu dürfen und nehme ganz bewusst meine persönliche „Me-Time“ immer wieder in Anspruch.
Aha-Erlebnis am Toten Meer
Ein großes Aha-Erlebnis in meiner Krankheitsgeschichte war für mich ein Kuraufenthalt am Toten Meer: In einer Umgebung mit anderen Betroffenen musste ich mich erstmals in meinem Leben (ich war damals schon 35) nicht schämen für die eigene Haut. Es hat unglaublich gut getan mit den anderen zu sprechen und war überrascht, dass alle ähnliche Sorgen, Ängste und Wünsche haben. Dadurch fühlte ich mich endlich nicht mehr alleine und habe begonnen, auch mit meinem Umfeld zuhause über meine Erkrankung zu sprechen.
Über Hautinfo.at
Im Mittelpunkt steht der Mensch, nicht die Krankheit
Wie ich durch meine Hauterkrankung meine Berufung fand
Besonders schwierig war es für mich im Zuge meiner Erkrankung aus der Fülle an unseriösen Internetseiten und dubiosen Produkten, die rasche „Heilung“ versprachen, wirklich seriöse Angebote und Informationen herauszufiltern. Es gab lange Zeit keine unabhängige Informationsplattform, wo man sich wirklich gut und verlässliche informieren konnte. Viele Gespräche mit anderen Patientinnen und Patienten (während der Hautkur am Toten Meer) brachten mich auf die Idee, eine Online-Magazin zum Thema Haut für Menschen mit Hautproblemen aufzubauen. Ich wollte fundierte Informationen gestützt durch Experten-Wissen veröffentlichen, Geschichten von betroffenen Menschen und deren individuellen Leidensweg präsentieren und Produkte vorstellen, die wirklich empfehlenswert anerkannt sind. Diese Idee habe ich vor einigen Jahren in die Tat umgesetzt und hautinfo.at gegründet.
Nachdem ich selbst von einer chronischen Hauterkrankung betroffen bin, kenne ich die physischen und psychischen Problemstellungen des täglichen Lebens nur allzu gut. Heute finden viele Betroffene von Hautproblemen im ganzen deutschsprachigen Raum kostenlos umfassendes Hintergrundwissen für all ihre Lebensbereiche und Bedürfnisse des Alltags bei Neurodermitis, Psoriasis, Akne, Allergien und sonstigen Hautfragen. Mein oberstes Ziel mit hautinfo.at ist es, seriöse Informationen in einfacher und verständlicher Sprache bereitzustellen. Mein persönliches Motto: „Es geht um den Menschen, nicht um die Krankheit“.

Der Weg zur Hautgesundheit ist individuell
Es gibt kein Generalrezept bei Neurodermitis. Stattdessen ist es immer ein Zusammenspiel von verschiedenen Therapien, Medikamenten, Salben, Cremes, Reinigungsprodukten, bestimmten Waschmitteln, richtiger Ernährung usw. die schlussendlich zum Erfolg führen. Das Internet ist eine großartige Möglichkeit dich zu informieren, denn so kannst du dich selbst über neue Therapien schlau machen oder dich mit anderen Betroffenen etwa in Foren austauschen. Aber glaub nicht alles, was du online liest! Hinterfrage besonders sofortige Heilversprechen ganz genau!
Auch du kannst deinen Weg zur Beschwerdefreiheit finden
Ich weiß es aus eigener Betroffenheit: Das Leben mit einer chronischen Hauterkrankung ist alles andere als leicht, aber gib die Hoffnung nicht auf, auch wenn es länger dauert.
- Hol dir die medizinische Hilfe die dir gut tut, zur Not wechsle so lange den Arzt, bis du dich gut aufgehoben und behandelt fühlst. Damit du optimal behandelt werden kannst, musst du offen mit deinem Arzt über alle deine Beschwerden sprechen können. Auch wenn dir die eine oder andere betroffene Hautstelle peinlich ist, rede auch darüber ehrlich mit deinem Dermatologen.
- Kümmere dich täglich liebevoll um deine Haut mit guter Pflege: Kontinuierliche Hautpflege ist auch in schubfreien Phasen unabdingbar. Deine Haut funktioniert nicht wie normale Haut und du bist auf qualitativ hochwertige Hautpflegeprodukte angewiesen. Es gibt sehr gute, gezielt für deine speziellen Hautbedürfnisse entwickelte Produkte. Sei informiert über die verschiedenen Möglichkeiten, die es für dich gibt. Du kannst dich darauf verlassen, dass auf hautinfo.at ausschließlich seriöse Produkte vorgestellt werden.
- Lerne dich anzunehmen wie du bist: Du brauchst dich für die nicht perfekte Haut nicht mehr zu schämen. Wenn du dies aus eigener Kraft nicht schaffst, dann nimm dir Unterstützung im Außen. Es ist keine Schande, danach zu fragen!
Unser Lesetipp
Klimatherapie am Toten Meer in Jordanien
Wir waren im April 2024 in Jordanien und haben die Klimatherapie am Toten Meer genau unter die Lupe genommen. In diesem Beitrag findest du alles Wissenswerte zu den Behandlungsmöglichkeiten für Neurodermitis und Schuppenflechte sowie die Unterkunft und die Umgebung. Fazit: Das Tote Meer – wie die Natur die Haut heilen kann.

Infos zum Beitrag
Autor:
Mag. Karin Meinhart
Stand der medizinischen Informationen: 21. August 2020
Letzte Aktualisierung: 29. Mai 2024