Schuppenflechte & Arbeit
Schuppenflechte kann bereits im Jugendalter erstmals in Erscheinung treten. Während dieser Phase werden meist die Weichen für die spätere Erwerbstätigkeit gestellt. Jugendliche und junge Erwachsene mit Schuppenflechte sollten ihre Erkrankung und den bisherigen individuellen Krankheitsverlauf unbedingt in die Berufswahl einbeziehen, denn es gibt Faktoren, die den Verlauf der Psoriasis negativ beeinflussen können. Hier findest du Tipps rund um den Berufsalltag mit Schuppenflechte.
Die richtige Berufswahl mit Psoriasis
Einen Großteil des Lebens verbringen Menschen bei der Arbeit, daher ist es als Patient mit einer chronischen Hauterkrankung wie Psoriasis wichtig, sich bei der Berufswahl einiger Dinge bewusst zu sein. Grundsätzlich ist mit Schuppenflechte auch beruflich fast alles möglich, aber einige Tätigkeiten können Patienten vor besondere Herausforderungen stellen und sollten daher schon bei der Wahl des Berufs bedacht werden. Mit den richtigen Informationen und ein paar detaillierten Überlegungen wirst auch du die richtige Berufswahl treffen.
Entdecke deine Stärken und Begabungen
Wie bei allen anderen jungen Menschen, kommt es auch bei Betroffenen mit Psoriasis bei der Wahl des Berufs vor allem auf die persönlichen Begabungen, Interessen und Stärken an. Arbeit soll vor allem auch Freude machen. Wenn du dir diesbezüglich noch nicht sicher bist, kann ein Interessenstest oder ein Eignungstest, wie er in Österreich zum Beispiel vom AMS kostenlos angeboten wird, vielleicht eine erste Richtung aufzeigen.
Hier geht´s zum AMS Berufskompass
Unsicherheit bei jungen Patienten
Die nicht heilbare Hauterkrankung führt bei den allermeisten Betroffenen neben den körperlichen Schmerzen auch zu psychischen Problemen und das fördert unweigerlich Stress. Es ist nicht verwunderlich, dass besonders Jugendliche kämpfen mit großer Unsicherheit ihre eigene Person und ihre Fähigkeiten betreffend.
Kommt für dich Kundenkontakt in Frage?
Für viele Menschen mit Schuppenflechte ist die Sichtbarkeit der Hautveränderungen das Schlimmste an der Erkrankung. Finde heraus, ob eine Tätigkeit mit Kundenkontakt für dich persönlich auch während eines akuten Erkrankungsschubes in Ordnung wäre. Wie geht es dir damit, wenn dich jemand wegen der Schuppenflechte komisch ansieht? Wie reagierst du, wenn dich jemand nach deinen Hautveränderungen fragt? Wenn dir das gewöhnlich unangenehm ist, wäre ein ständiger Umgang mit Kunden vielleicht sehr belastend für dich. Falls du aber glaubst, in Zukunft schon damit zurechtzukommen, lass dich keinesfalls von deinen Plänen abbringen!
Diese Tätigkeiten können sich negativ bei Psoriasis auswirken
- Kontakt mit bestimmten Substanzen
- Hohe Temperaturschwankungen
- Druck und Reibung auf der Haut
Äußere Einflüsse und eine starke mechanische Beanspruchung der Haut können sich negativ auf den Erkrankungsverlauf auswirken. So gibt es Berufe, bei denen klar absehbar ist, dass deine Haut bei der Arbeitsausübung überdurchschnittlich beansprucht wird. Das betrifft zum Beispiel Tätigkeiten im Baugewerbe, in der Landwirtschaft und in der fertigenden Industrie. Hier muss die Haut oft starken mechanischen Reizen wie z.B. Druck oder extremer Hitze beziehungsweise Kälte standhalten. Chemiker oder Friseure kommen häufig mit Lösungsmitteln, Säuren und Laugen in Kontakt, die die Haut zusätzlich reizen.
Auch die Nahrungsmittelherstellung oder -verarbeitung ist für Menschen mit Psoriasis nicht so ideal. Ständiges Schwitzen oder permanenter Wasserkontakt – egal bei welcher Tätigkeit – sollte ebenso möglichst vermieden werden.
Dennoch gilt: Wenn du einen Traumberuf hast, den du unbedingt ergreifen möchtest, findest du bestimmt auch mit der Schuppenflechte einen Weg!
Bewerbungsgespräch: Psoriasis ansprechen oder nicht?
Grundsätzlich besteht keine Verpflichtung, dass du die Erkrankung offenlegen musst. Ob und inwieweit du bei einem Bewerbungsgespräch deine Psoriasis ansprechen solltest, hängt unter anderem von der Schwere und Sichtbarkeit deiner Schuppenflechte ab.
Unser Tipp: Es macht sich langfristig bezahlt, wenn du von Beginn an die Karten offen auf den Tisch legst. Sprich offen und selbstbewusst mit Vorgesetzten und Kollegen, was es mit Psoriasis auf sich hat und dass diese NICHT ANSTECKEND ist. So ersparst du dir für den Akutfall psychischen Stress, denn auch wenn du im Bewerbungsgespräch schubfrei bist, können sich die Symptome früher oder später zeigen und damit auch eine Auswirkung auf deinen Arbeitsplatz haben.
Herausforderung statt Überforderung
Das Arbeitsleben kann, wie schon die anstrengende Zeit in der Schule, mitunter stressig sein. Bedenke bei deiner Berufswahl, dass Zeitdruck zu einer Überforderung und damit zu negativem Stress führen kann. Jeder Beruf ist anders, aber wir alle wissen, es gibt keinen Beruf, in dem es immer nur völlig entspannt und „chillig“ ist. Ein Job sollte eine positive Herausforderung darstellen und du musst dir selbst die Frage stellen, wie stressresistent du bist. Auch daraus ergeben sich Berufsfelder, die für dich passend sind.
Das solltest du wissen
Stress geht unter die Haut
Stress und Psoriasis hängen eng zusammen, einerseits führen die äußerlich sichtbaren Symptome auf der Haut meist zu psychischem Stress, andererseits kann der Stress wiederum die Krankheit verstärken beziehungsweise neue Schübe begünstigen, ein wahrer Teufelskreis! In stressigen Phasen setzt dein Körper das Stresshormon Cortisol frei, zudem wird durch Stress die Vermehrung der sogenannten Keratinozyten gefördert. Die Keratinozyten-Produktion ist bei Patienten mit Schuppenflechte bereits überaktiv und zeigt sich durch die stark vermehrte und beschleunigte Teilung der Hautzellen, für dich sichtbar an den weißen Plaques auf der Haut. Was bedeutet das für dich?
Unser Webtipp: Lassdichanschauen.at
Ob Alltag oder Freizeit, deine Psoriasis ist immer dabei. Auf der Website lassdichanschauen.at findest du hilfreiche Infos und Tipps zu deinem Leben mit Psoriasis. Schuppenflechte ist nicht heilbar, kann aber sehr gut behandelt werden. Du willst eine einfachere, verträglichere Schuppenflechte-Behandlung, die schneller und sichtbar dein Hautbild verbessert? Sprich mit deinem Hautarzt oder deiner Hautärztin, um mehr über für dich passende Therapieoptionen zu erfahren. Auf lassdichanschauen.at werden dir neben kostenlosen Broschüren auch praktische Hilfestellungen für dein Gespräch mit dem Arzt oder deiner Ärztin gegeben. Ein Arzttermin lohnt sich immer, denn es gibt laufend Fortschritte in der Psoriasis-Therapie.
Weitere Infos auf lassdichanschauen.at
AUT-407-0723-80006
Ganz ohne Stress geht es im Beruf nicht
Wie so oft geht es auch bei Stress um ein gesundes Mittelmaß. Zudem gibt es verschiedene Strategien für einen besseren Umgang mit Stress, wie z.B. durch autogenes Training, Yoga und Sport generell. Bei manchen hilft kreatives Arbeiten, ob Malen, Schreiben, handwerkliche Tätigkeiten, Kochen oder einfach das Reden mit guten Freunden in entspannter Atmosphäre. Probiere aus, was dich in stressigen Zeiten am besten „entstresst“ und achte vor allem auch darauf, dich in deiner Freizeit regelmäßig zu entspannen und mal eine Pause einzulegen.
Nimm Unterstützung in Anspruch
Du hast das Gefühl, allein nicht zur richtigen Entscheidung zu kommen? Dann sprich mit einem Fachmann darüber. Dein behandelnder Hautarzt begleitet dich bei deiner Erkrankung und steht dir mit Sicherheit auch bei Fragen rund um die Berufswahl zur Seite. Wenn du noch zur Schule gehst, wende dich an den Schularzt, auch dieser kann dir weiterhelfen.
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Psoriasis: Beschwerdefreiheit ist möglich
Wenn du mit Schuppenflechte leben musst, ist es wichtig, regelmäßig einen Dermatologen aufzusuchen, damit du die für dich am besten passende Therapie bekommst. Psoriasis ist keine reine Hauterkrankung, sondern eine Erkrankung des gesamten Systems und sollte demnach auch systemisch behandelt werden. In den letzten Jahren gab es große Fortschritte in der Entwicklung moderner Systemtherapien für Patienten mit Psoriasis. Dazu zählen neben Biologika auch die sogenannten PDE-4-Hemmer. Der Wirkstoff Apremilast beispielsweise wird in Tablettenform eingenommen und behandelt die Krankheitsauslöser direkt im Körper, unterbricht so die Entzündungen am Ort der Entstehung.
Unser Tipp: Wenn du mit deiner aktuellen Therapie nicht zufrieden bist, sprich deinen Hautarzt darauf an, denn auch bei mittelschweren bis schweren Psoriasis-Verläufen ist Beschwerdefreiheit mittlerweile möglich! Wenn du dich bei deinem aktuell behandelnden Arzt nicht gut aufgehoben fühlst, mach dir einen Termin bei einem anderen Hautarzt!
Mit freundlicher Untersützung von
Unser Lesetipp
Psoriasis im Intimbereich und das Sexualleben leidet mit
Die Haut ist unser größtes Organ und hat große Bedeutung im erotischen Vorspiel, denn über den Hautkontakt wird der Sex meist angeregt: durch Berührung und Streicheln. Wenn die Haut im Intimbereich aber juckt und brennt, ist der Gedanke an Sex oftmals ganz weit weg. Das muss nicht sein, du kannst trotz Psoriasis im Intimbereich entspannten Sex haben.