Strahlend schön in der Schwangerschaft
- Hormonmix wÀhrend der Schwangerschaft
- Welche Hautpflege benötigt die Haut?
- Pigmentstörungen in der Schwangerschaft
- Was tun gegen Dehnungsstreifen?
- Hauterkrankungen wÀhrend der Schwangerschaft
- Akne
- Neurodermitis
- Psoriasis
- Kortison in der Schwangerschaft
- Antibiotika in der Schwangerschaft
- NatĂŒrlich nur das Beste fĂŒr Mami und Kind
Eine Schwangerschaft ist wunderschön. Meistens blĂŒhen die jungen Mamis auf, der Teint wird rosiger und strahlender. Manchen jungen MĂŒttern steht das GlĂŒck aber nicht so im Gesicht geschrieben. Sie leiden aufgrund der hormonellen VerĂ€nderungen unter Unreinheiten und trockenen Hautstellen. Dazu kĂ€mpfen fast 80% aller schwangeren Frauen mit Schwangerschaftsstreifen. Die gute Nachricht: Je frĂŒher du Zeit in deine Hautpflege investierst, desto eher vermeidest du schwangerschaftstypische Hautprobleme.
Hormonmix wÀhrend der Schwangerschaft
Frauen werden ihr ganzes Leben stark von Hormonen beeinflusst. Kommt es nun wie bei Schwangerschaft zu starken Schwankungen des Hormonspiegels, spiegelt sich das auf unserer Haut wider. Und jede Frau reagiert anders auf den Hormonmix, daher gibt es nicht die eine Lösung fĂŒr Hautprobleme in der Schwangerschaft.
In der Schwangerschaft bildet der Körper vermehrt Progesteron, Relaxin und Ăstrogen um das Wachstum des Kindes optimal zu unterstĂŒtzen. Ăstrogene spielen aber auch eine wichtige Rolle fĂŒr eine glatte und geschmeidige Haut. Sie regen die Zellerneuerung sowie die Collagenbildung an und sorgen fĂŒr eine bessere Feuchtigkeitsspeicherung. Ăstrogen kann aber auch auf die TalgdrĂŒsen einwirken, was zu EntzĂŒndungen und trockenen Körperstellen fĂŒhren kann.
Welche Hautpflege benötigt die Haut in der Schwangerschaft?
Bei der Wahl deiner Pflegeprodukte in der Schwangerschaft solltest du dir daher ĂŒberlegen, welche BedĂŒrfnisse deine Haut gerade hat. Bei sehr trockener Haut eignen sich Produkte, die gleichermaĂen auf Feuchtigkeit und Fett setzen.
Hast du hingegen eine fettige Schwangerschaftshaut, dann greife zu Lotionen und Cremes, die bei wenig Fettgehalt Feuchtigkeit spenden. Wenn du auf den erhöhten Ăstrogenspiegel mit Mitessern und fettigem Glanz reagierst, brauchst du eine spezielle Pflege. So kann z.B. ein sanftes Meersalz-Waschgel zusammen mit einem entfettenden Tonikum morgens und abends die Symptome lindern. Auch eine Tonerde-Maske ein- bis zweimal die Woche â in Kombination mit einem sanften Peeling â reinigt die Haut porentief und sorgt fĂŒr Entspannung.
Achtung bei Pickeln: Du solltest nicht reflexartig zu Anti-Akne-Produkten greifen. Diese Cremes basieren hÀufig auf SalicylsÀuren oder Retinol. Die Sicherheit der Anwendung von SalicylsÀure bei Schwangeren ist nicht ausreichend untersucht und sie stehen im Verdacht, SchÀden an den Föten zu verursachen. Deshalb solltest du wÀhrend des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels darauf verzichten.
Du bist unsicher welche Pflege fĂŒr dich am Besten geeignet ist? Frage deine FrauenĂ€rtzin oder einen Dermatologen um Rat! Er wird dir fĂŒr dich passende Pflegeprodukte empfehlen, die speziell auf die BedĂŒrfnisse von Schwangeren abgestimmt sind.
Pigmentstörungen in der Schwangerschaft
Die hormonellen VerĂ€nderungen machen die Haut jetzt sehr sonnenempfindlich, wodurch es zu Pigmentstörungen kommen kann. Sie sind hĂ€ufig an Jochbögen, Oberlippe und am Kinn zu finden und gehen nach der Schwangerschaft meist spontan zurĂŒck. Nach der Geburt verschwinden diese meist wieder. Wir empfehlen dir die Verwendung einer Tagescreme mit hohem Lichtschutzfaktor. In einigen FĂ€llen zieht sich auch eine dĂŒnne Linie vom Bauchnabel abwĂ€rts. Diese sogenannte âLinea fuscaâ kann bei sehr dunkelhĂ€utigen Frauen abgeschwĂ€cht ein Leben lang an die Schwangerschaft erinnern.
Was tun gegen Dehnungsstreifen?
Im Laufe der Schwangerschaft kann dein Bauch einen Umfang von 100 cm oder mehr erreichen â in Nabelhöhe gemessen. Kein Wunder, wenn die Haut unter diesen Extrembedingungen spannt, juckt und mit Dehnungsstreifen reagiert. Junge Frauen sind meist etwas anfĂ€lliger dafĂŒr als Ă€ltere, da die Haut ĂŒber weniger stabiles Kollagen verfĂŒgt. Das Auftreten von Schwangerschaftsstreifen ist zudem vom Hauttyp und der genetischen Veranlagung abhĂ€ngig.
Ab dem dritten Monat solltest du anfangen, deinen Körper mit Ăl zu massieren. BewĂ€hrt haben sich Schwangerschafts-Pflegeöle mit Jojoba-, Weizenkeim- oder Mandelöl. Diese geben der Haut die Spannkraft zurĂŒck und machen sie an Oberschenkeln, Po, Bauch und BrĂŒsten geschmeidig. Auch mit Wirkstoffen wie Sanddornöl, Olivenöl, Schachtelhalmextrakt oder Kokosöl kannst du der Bildung von Schwangerschaftsstreifen vorbeugen.
Weitere Tipps, das Bindegewebe elastisch zu halten:
- Immer ausreichend trinken
- StĂŒtzende Kleidung tragen
- Ausreichende Bewegung
- RegelmĂ€Ăige Hautpflege direkt nach dem Duschen auf der feuchten Haut anwenden
- Eincremen mit Massage verbinden
- Gesunde ausgewogene ErnÀhrung
- ZusÀtzliche Zufuhr von Vitamin E
Zupfmassage gegen Dehnungsstreifen
Ein Weg, um die ungeliebten Dehnungsstreifen zu vermeiden, ist die sogenannte Zupfmassage. Dabei wird die Haut am Bauch im Uhrzeigersinn bearbeitet. Massagen mit einem trockenen Waschlappen oder einer feinen RundbĂŒrste sind ebenso geeignet. Achtung: Du solltest keinen zu starken Druck ausĂŒben, um eventuelle FrĂŒhwehen zu vermeiden. Und wenn du ohnehin schon dabei bist: Pflege am besten auch gleich deinen Busen. Auch er wĂ€chst und dehnt sich wĂ€hrend der Schwangerschaft. Mit sanften Massagen hĂ€ltst du die Haut geschmeidig und beugst den charakteristischen violetten Rissen vor.
Weitere Infos zur Minimierung von Dehnungsstreifen
Hauterkrankungen wÀhrend der Schwangerschaft
Wenn Patientinnen mit Hauterkrankungen schwanger werden, gibt es einige Dinge, die besonders beachtet werden mĂŒssen. Wenn du also von Neurodermitis, Akne oder Psoriasis betroffen bist und schwanger wirst, solltest du sofort deinen Hautarzt darĂŒber informieren. Einge der ĂŒberlicherweise eingesetzten Dermatika bei Hauterkrankungen sind in der Schwangerschaft oftmals nicht erlaubt. Manchmal erleben Schwangere einen RĂŒckgang der Symptome, manchmal verstĂ€rken sie sich auch.
Akne in der Schwangerschaft
Wenn du mitten in einer Aknetherapie erfĂ€hrst, dass du schwanger bist, informiere sofort deinen Arzt. Eine lokale Therapie kann auch wĂ€hrend der Schwangerschaft und in der Stillzeit durchgefĂŒhrt werden, wobei du mit deinem Arzt möglichst sichere PrĂ€parate auswĂ€hlen solltest.
Sichere PrÀparate wÀhrend der Schwangerschaft:
- Benzoylperoxid
- Erythromycin
- AzelainsÀure
Eine orale Therapie mit Kortison, Erythromycin oder Zink (maximal drei Monate) ist ebenfalls möglich.
Verbotene PrÀparate in der Stillzeit:
- ĂuĂerliche Behandlung mit Antibiotika (Tetracycline, Clindamycin, Nadifloxacin)
- Orale Behandlung mit Isotretinoin (wirkt fruchtschÀdigend)
- Orale Behandlung mit Antibiotika (Tetracyclin, Clindamycin, Erythromycin)
- Retinoide und Tretinoin (All-trans-RetinsÀure)
- Adapalen
- SalicylsÀure
- Resorcinol
- Dapson
Neurodermitis in der Schwangerschaft
Die hormonelle Achterbahnfahrt einer Schwangerschaft kann auch einen neuen Neurodermitis-Schub auslösen. Kombiniert mit starken Klimawechsel, Infekte, negativer Stress oder Allergien kann der Schub entsprechend stark ausfallen.
Besonders im zweiten und dritten Trimester können die Symptome der Neurodermitis besonders stark auftreten. Es kann dann vermehrt zu Rötungen, trockener Haut und nÀssenden Ekzemen vor allem an Gesicht, Ellbogen, Kniekehlen, am Hals und auch an den Fingerknöcheln kommen.
Was kannst du also tun? âšWichtig ist jetzt vor allem, die Hautschutzbarriere zu stĂ€rken. Darauf solltest du achten:
- Kurze Duschen sind besser als lange VollbÀder
- Die Haut nach der Reinigung nie abrubbeln, sondern besser vorsichtig trocken tupfen
- Nimm weiter deine vertrauten Pflegeprodukte, bei Unsicherheit stimme dich mit deinem Dermatologen ab!
- Schwere Kratzattacken weitestgehen vermeiden: bei Juckreiz versuche das Kratzsignal zum Bespiel mit Klopfen auf die Haut zu stoppen.
Psoriasis in der Schwangerschaft
Bei einer sehr leichten Form von Psoriasis kannst du probieren, ob du sie wÀhrend der Schwangerschaft und Stillzeit mit Naturmitteln behandeln kannst.
- Cremes und Salben mit bewÀhrten Inhaltsstoffen: Weihrauch, Aloe Vera, Vitamin B12 und der Rinde von Mahonia (BerberitzengewÀchs)
- ĂuĂerliche Anwendung: Hamamelis, Rosmarin, Ringelblume, Heilerde oder Lein- und Johanniskrautöl
- Innerliche Anwendungen: Leinsamen, Mariendistel, Katzenkralle, Teufelskrallenwurzel, Gamma-LinolensÀuren
- Teemischungen: Weidenrinde, Brennnessel, Löwenzahl, Kamille, StiefmĂŒtterchen
Achtung bei SchwarzkĂŒmmelöl, dieses kann vorzeitige Wehen auslösen.
Finger weg auch von Teebaumöl, dieses fĂŒhrt manchmal zu Allergien und schweren Hautreaktionen.
Die Wirkung von Naturmitteln braucht allerdings meist viel Geduld. Bei einer Schuppenflechte mit schwereren VerlĂ€ufen, die z.B. auch Gelenke und NĂ€gel betreffen, kann man nicht mehr nur Ă€uĂerlich oder mit Naturheilmitteln behandeln. Du solltest unbedingt mit deinem Arzt ĂŒber die Schwangerschaft sprechen und dich darĂŒber informieren, welche Medikamente - auch jetzt in der Schwangerschaft - gut sind fĂŒr dich.
Kortison in der Schwangerschaft
Bei vielen Hauterkrankungen greifen die Betroffenen zu Kortison. Schwache bis mittelstarke KortisonprĂ€parate dĂŒrfen auch wĂ€hrend der Schwangerschaft genommen werden. Es gibt mittlerweile Studien, die zeigen, dass diese schwachdosierten Medikamente in Form von Cremes oder Salben keine Auswirkungen auf den Fötus oder Neugeborene haben. Vorsicht ist geboten bei der innerlichen Anwendungen von Kortison. Halte RĂŒcksprache mit deinem Arzt, er wird dir die passenden Medikamente verschreiben!
Antibiotika in der Schwangerschaft
Nicht alle, aber doch zahlreiche PrĂ€parate können auch in der Schwangerschaft angewendet werden. So können zum Beispiel Penicilline, Cephalosporine, Makrolide, Tuberkulostatika eingenommen werden, ohne das Basisrisiko fĂŒr angeborene Anomalien zu erhöhen. Unbehandelte bakterielle Infektionen gefĂ€hrden ansonsten nicht nur die werdende Mutter, sondern auch das Kind und mĂŒssen daher behandelt werden. Auch hier wieder der Appell, nicht einfach eine vorhandene Packung aufzubrauchen, sondern mit dem behandelnden Arzt RĂŒcksprache halten!
NatĂŒrlich nur das Beste fĂŒr Mami und Kind
Besonders wĂ€hrend der Schwangerschaft ist es wichtig, auf natĂŒrliche Inhaltsstoffe in der Kosmetik zu achten. SchlieĂlich soll das Baby mit so wenig chemischen und womöglich schĂ€dlichen Inhaltsstoffen wie möglich in BerĂŒhrung kommen. GrundsĂ€tzlich wird empfohlen, bei der Pflege von Haut und Haar auf chemische Lichtschutzfaktoren, Nanopartikel, synthetische Farb-/Duftstoffe, Konservierungsstoffe, Emulgatoren, MineralölauszĂŒge, Silikone und Weichmacher zu verzichten.
Selbst ist die Mama: Wenn du ganz sicher sein willst, dass deine Pflege natĂŒrlich ist, dann kannst du Seifen, Cremes, Masken und BadezusĂ€tze selber herstellen.
Weitere Infos zu selbstgemachter Kosmetik
Unser Lesetipp
Plötzlich Dehnungsstreifen? Das solltest du jetzt tun!
Was sind Dehnungsstreifen? Welche Ursachen gibt es fĂŒr das "gerissene" Hautbild? Was kannst du bei Dehnungsstreifen tun? Wie helfen Medizin, Kosmetik und Hausmittel dir bei gestreifter Haut? Kannst du hĂ€ssliche Dehnungsstreifen vermeiden? Diese und andere Fragen beantworten wir in unserem Ratgeber. Dazu bekommst du praktische Tipps und Tricks gegen Dehnungsstreifen, die du sofort anwenden kannst.
Infos zum Beitrag
Autor:
Markus Wurmböck
Quellenangabe: https://www.elternkompass.de; https://www.netdoktor.at; https://www.beautypunk.com; https://www.schwanger.at; https://www.hallo-eltern.de; https://www.psoriasis-netz.de/themen/schwangerschaft-und-psoriasis
Stand der medizinischen Informationen: 07. Dezember 2018
Letzte Aktualisierung: 11. Juli 2022