Wertvolle Tipps bei kleinen Neurodermitis Patienten
Wenn dein Kind an einer Neurodermitis leidet, sollten ein paar wichtige Regeln in Bezug auf besondere Hautpflege, die richtige Kleidung und BettwĂ€sche und Besonderheiten fĂŒr euer Zuhause eingehalten werden. Damit lĂ€sst sich die Neurodermitis zwar nicht heilen, aber zumindest lindern.
Euer Zuhause "sicher" machen
- Vermeidet jegliche UmstÀnde und Dinge, welche die Haut austrocknen und reizen können.
- Vermeidet zu trockenes Raumklima, welche oft durch eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit entstehen kann.
- Schafft eine angenehme Raumtemperatur im Schlafzimmer.
- Wollteppiche und Spannteppiche sollten im gesamten Wohnumfeld entfernt werden.
- RegelmĂ€Ăiges Staubwischen- und saugen ist wichtig, um Hausstauballergien vorzubeugen.
- Es sollten keine Haustiere im Wohnbereich gehalten werden. Eine Alternative zu Hund oder Katze könnte eine Schildkröte sein.
- Bei einer nachgewiesenen Hausstauballergie sollten spezielle SchutzĂŒberzĂŒge fĂŒr Polster und Decken verwendet werden (gibt es in der Apotheke, nicht gĂŒnstig, aber halten ewig).
- Kuscheltiere mĂŒssen hĂ€ufig gewaschen werden (mindestens einmal pro Woche)
- Tipp: Das Kuscheltier ĂŒber Nacht in das Gefrierfach geben, dabei werden alle Milben abgetötet.
Hautpflege ist ein tÀgliches Muss!
Die trockene Kinderhaut muss besonders gepflegt werden, tÀglich mindestens zweimal.
- Einmal tĂ€gliches Waschen sollte sein, am besten mit einem feuchten Waschlappen. Wenn das Kleinkind gröĂer ist, kann es tĂ€glich abgeduscht werden. Baden sollte maximal zweimal pro Woche auf dem Programm stehen. Dabei darf das Badewasser nicht zu heiĂ sein (max. 35 Grad) und die Badedauer sollte zehn Minuten nicht ĂŒbersteigen.
- Die Haut sollte beim Reinigungsvorgang mit einem Waschlappen sanft abgerubbelt werden, zu starkes Rubbeln wĂŒrde die Haut zusĂ€tzlich reizen.
- Achte auf wenig Inhaltsstoffe bei Cremes, Duschgels, BadezusÀtze und Shampoos! Wenig Konservierungsstoffe und kein Parfum! Cremes und Salben mit Urea (Konzentration beim Baby max. 3 Prozent) und Nachtkerzenöl (bis zu 10 Prozent Gamma-LinolensÀure) haben sich bewÀhrt.
- Es gibt viele Pflegeprodukte, die speziell auf die Haut von Neurodermitikern abgestimmt sind.
- Viele Apotheken bieten zudem den Service, Pflegeprodukte auf Wunsch individuell zusammen zumischen.
- AusschlieĂliche Verwendung von Spezialshampoos fĂŒr die Kopfreinigung.
- GrundsÀtzlich sollten Seifen (zB Salzseife oder Kernseife sind gut, keine "klassischen" Seifen) nur dann verwendet werden, wenn sich der Schmutz mit klarem Wasser nicht entfernen lÀsst.
- Spezielle BadezusĂ€tze können die Haut rĂŒckfetten, keine SchaumbĂ€der!
- Nach dem Baden die Haut nur trockentupfen und sofort eincremen. Hautpflegeprodukte können im KĂŒhlschrank aufbewahrt werden, sodass sich der kĂŒhlende Effekt beim Auftragen auf die Haut verstĂ€rkt.
BepantholÂź SensiDaily Intensivpflege
Die tĂ€gliche Intensivpflege fĂŒr den ganzen Körper bei sehr trockener und empfindlicher Haut â spendet intensiv und langanhaltend Feuchtigkeit, ohne zu kleben.
BepantholÂź SensiDaily Intensivpflege:
- mit PrĂ€biotikum, Ceramiden und natĂŒrlichen Ălen
- stÀrkt die Hautbarriere & das Hautmikrobiom
- eignet sich fĂŒr zu Juckreiz und Neurodermitis neigende Haut
- auch fĂŒr SĂ€uglinge, Schwangere und Stillende
- ist vegan und enthÀlt keine Duft- und Farbstoffe
- enthÀlt keine Mikroplastikpartikel (gemÀà UNEP-Definition).
Die richtige Kleidung der Kleinen
Ein absolutes No-Go ist das Tragen von KleidungsstĂŒcken aus Wolle, Vorsicht ist geboten bei Synthetikfasern. Es sollte nur angenehme atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle, Seide und Mikrofaserstoffen gewĂ€hlt werden. Vor allem die BettwĂ€sche und UnterwĂ€sche muss aus weicher Baumwolle sein.
Baumwollhandschuhe: Gerade bei Babys haben sich Baumwollhandschuhe bewĂ€hrt. Sie verhindern, dass sich das Baby durch Kratzen schlimme Verletzungen zufĂŒgt und damit EntzĂŒndungen der Haut verursacht. Mittlerweile gibt es spezielle Neurodermitis-Textilien am Markt, welche aus einem Spezialmaterial hergestellt werden und auf der Haut beruhigend und antibakteriell wirken. Diese Textilien sind relativ teuer, zahlen sich aber meist aus. Neue Textilien mĂŒssen unbedingt vor dem ersten Tragen gewaschen und alle Etiketten entfernt werden, damit die Haut dadurch nicht irritiert werden kann. Verwendet ausschlieĂlich Spezial-Waschmitteln. WeichspĂŒlern vermeiden, da auf diese Neurodermitiker oft allergisch reagieren.
Essen und Allergien
Das Baby sollte so lange wie möglich gestillt werden. Nach der Stillphase, wenn das Baby langsam auf Beikost umsteigt, mĂŒssen die Eltern darauf achten, auf welche Lebensmittel beziehungsweise Lebensmittelbestandteile das Baby allergisch reagiert. Es können beim Arzt Allergietests durchgefĂŒhrt werden, die helfen, die Allergien festzustellen. Diese Stoffe sollten zukĂŒnftig in der Nahrung des Babys tabu sein. Mit Hilfe des Arztes kann eine individuelle DiĂ€t erstellt werden, die die Beschwerden des Babys lindert. Es gibt mittlerweile auch hypoallergene Fertignahrung. Am hĂ€ufigsten reagieren Kinder mit Neurodermitis auf Milchprodukte, HĂŒhnereier, NĂŒsse und Schaltentiere.
Kuraufenthalte verschaffen Linderung
Kuraufenthalte gibt es auch fĂŒr Kinder FĂŒr Eltern und Kinder gibt es spezielle Kuren, welche zum Teil von der Krankenkasse ĂŒbernommen werden. Aufenthalte am Toten Meer in Jordanien oder im Gebirge haben gute Erfolge gezeigt (dort gibt es weniger Allergiepotential). Es lohnt sich, bei der Krankenkasse nach Kuraufenthalten zu fragen und abzuklĂ€ren, ob die Kosten von der Kasse getragen werden.
Wie du Juckreiz beim Kind lindern kannst
- Verwende zusĂ€tzlich zur Tagespflege spezielle Pflegecremen, welche den Juckreiz lindern können. BewĂ€hrt haben sich Cremen mit feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen und natĂŒrlichen Pflegelipiden, dadurch kann die durch Neurodermitis beschĂ€digte Hautschutzbarriere wiederhergestellt werden und der Juckreiz wird eingedĂ€mmt.
- Fett-feuchte UmschlĂ€ge wirken gleichzeitig kĂŒhlend und fettspendend und lindern den Juckreiz. Am besten wirken die UmschlĂ€ge nachts. Nachts regeneriert sich die Haut am besten. Die Haut wird nach dem vorsichtigen Waschen mit einer fetthaltigen Creme gut eingecremt und ein in kĂŒhlem Wasser getrĂ€nkten (sollte nur mehr ein wenig feucht sein) Schlauchverband darĂŒber gezogen. DarĂŒber kommt nochmals ein trockener Verband. Der Verband darf nicht einschnĂŒren! SchlauchverbĂ€nde mit Anwendungshinweisen gibt es in jeder Apotheke.
- Immer auf kurze und saubere FingernÀgel achten, um die Auswirkungen des Kratzens so gering wie möglich zu halten.
- Alternative zum Kratzen: Versuche auch mal Streicheln der Haut gegen den Juckreiz. Sanft ĂŒber die juckende Haut des Kindes streichen oder kneten. Es hat sich gezeigt, dass es auch helfen kann, eine nicht juckende Körperstelle zu reiben, dies lenkt dein Kind vom Juckreiz ab.
BepanthenÂź Sensiderm Anti-Juckreiz Creme
Unterbrich jetzt den Teufelskreis bei atopischen Ekzemen und Neurodermitis: Mit der BepanthenÂź Sensiderm Anti-Juckreiz Creme gibt es eine kortisonfreie Alternative rezeptfrei in der Apotheke. Durch die Zufuhr von Lipiden in hautĂ€hnlicher Struktur (Ceramide) wird die geschĂ€digte Hautschutzbarriere repariert und so der Juckreiz rasch gelindert. ZusĂ€tzlich wird die Haut dank physiologischer Feuchthaltefaktoren und Panthenol (Provitamin B5) mit Feuchtigkeit versorgt und mit natĂŒrlichen Lipiden gepflegt.
Mit BepanthenÂź Sensiderm Anti-Juckreiz Creme wird:
- der Wasserverlust der Haut vermindert
- die Haut widerstandsfÀhiger gegen das Eindringen von Reizstoffen
- der Juckreiz gelindert
Medizinprodukt: Ăber Wirkung und mögliche unerwĂŒnschte Wirkungen informieren Gebrauchsanweisung, Arzt oder Apotheker.
Die Krankheit nicht zum Mittelpunkt machen
Wird die Krankheit zu sehr dramatisiert, besteht die Gefahr, dass das Kind sich ĂŒber sie definiert und sie als einen wichtigen Teil von sich erkennt. Dann besteht zum einen die Gefahr, dass das Kind spĂ€ter versucht, seinen Willen durchzusetzen, indem es die Neurodermitis vorschiebt.
Zum anderen kann das Kind das GefĂŒhl entwickeln, ohne die Krankheit als Person nichts wert zu sein. Beides darf nicht passieren. Die Eltern sollen und können die Krankheit nicht ignorieren, das ist klar. Aber sie sollten anderen Eigenschaften des Kindes besondere Aufmerksamkeit schenken. Das Kind soll die Neurodermitis akzeptieren und damit umgehen lernen, sie aber nicht als Mittelpunkt empfinden. Und: Das betroffene Kind darf gegenĂŒber Geschwisterkindern nicht bevorzugt werden.
Tipps
Das solltest du auĂerdem wissen
- jegliche Ăberhitzungen des Kindes vermeiden, denn schwitzende Haut beginnt oftmals zu jucken.
- Nachts empfiehlt es sich, spezielle Neurodermitis-Overalls und Baumwollhandschuhe zu tragen, um somit das Aufkratzen der Haut zu unterbinden.
- Eine entspannte, harmonische AtmosphĂ€re in der Familie wirkt sich gĂŒnstig auf das gesamte Wohlbefinden aus und hat somit auch direkten Einfluss auf den Zustand der Haut.
- Stress meiden: Oft löst Stress die Ekzeme aus. Daher gilt es Stress zu meiden und darauf achten, dass das Baby ausgeglichen ist. Es werden spezielle EntspannungsĂŒbungen, beispielsweise autogenes Training, angeboten, diese helfen Eltern und Kind.
- Passiver Zigarettenrauch kann die Neurodermitis Symptome verstĂ€rken. Ăber notwendige Impfungen mit dem Arzt bezĂŒglich eventueller Risiken sprechen.
Unser Lesetipp
Neurodermitis bei Babys und Kleinkindern: Das solltest du wissen
Neurodermitis bei Kindern ist sehr weit verbreitet, denn mittlerweile betrifft diese Hauterkrankung fast jedes 7. Kind! Das eigene Kind leiden zu sehen ist fĂŒr die Eltern meist sehr quĂ€lend und es gibt kein Generalrezept gegen die Neurodermitis. Aber mit der richtigen Hautpflege, einer langfristig angelegten schulmedizinischen Behandlung sowie ein paar grundlegenden Tipps könnt ihr ein halbwegs normales Leben fĂŒhren.
Infos zum Beitrag
Autor:
Mag. Karin Meinhart
Quellenangabe: Karin Hafner - hautinfo.at
Stand der medizinischen Informationen: 08. Mai 2019
Letzte Aktualisierung: 10. Juni 2024