Tabu HĂ€morrhoiden - ein Volksleiden?
- Was sind HĂ€morrhoiden?
- HĂ€morrhoidalleiden: Frauen- oder MĂ€nnerproblem?
- Ursache fĂŒr HĂ€morrhoidalleiden
- Unser Tipp: 3-Phasen-System von ANULINDÂź
- Geregelte Verdauung ist wichtig!
- Welche Therapien helfen bei HĂ€morrhoiden?
- Das sagt der Experte Univ.-Prof. Dr. Max Wunderlich
- Welche Therapien helfen bei HĂ€morrhoiden?
- Die Pflegeserie AnulindÂź fĂŒr eine einfache und effektive Behandlung von HĂ€morrhoiden
- AltbewÀhrte Hausmittel bei HÀmorrhoiden
- Bewege dich regelmÀssig
- Können NahrungsergĂ€nzungsmittel fĂŒr Linderung sorgen?
Statistisch gesehen erwischt es jeden Zweiten mindestens einmal im Leben: Probleme mit HĂ€morrhoiden. Meist macht es sich mit Brennen und Jucken bemerkbar, dann findet man Blut im Stuhl. Obwohl das HĂ€morrhoidalleiden als Volkskrankheit gilt, spricht niemand gerne darĂŒber. Wir sagen dir, was du wissen musst.
Was sind HĂ€morrhoiden?
HĂ€morrhoiden sind per se nichts Schlechtes. Sie sorgen dafĂŒr, dass innen bleibt, was innen bleiben soll, in dem sie sich wie ein Ring um die Enddarmschleimhaut legen. Anders gesagt machen sie uns fĂŒr Gas und Stuhl âdichtâ. Wenn der Volksmund von HĂ€morrhoiden spricht, meint er in der Regel vergröĂerte oder tiefer gesunkene HĂ€morrhoiden, die Beschwerden verursachen. Der Fachbegriff dafĂŒr ist HĂ€morrhoidalleiden. Das wichtigste zuerst: wenn du Blut im Stuhl findest oder beim Ertasten knotige, unangenehme Ausbuchtungen am After findest, dann solltest du sofort zu einem Arzt, denn durch eine frĂŒhzeitige Behandlung können gröĂere Operationen vermieden und andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.
HĂ€morrhoidalleiden: Frauen- oder MĂ€nnerproblem?
Da die Dunkelziffer bei HÀmorrhoidalleiden sehr hoch ist, kann niemand genau sagen, wie hoch der Anteil der Bevölkerung ist, der nur mit Schmerzen sitzen oder die Toilette benutzen kann. Es wird aber geschÀtzt, dass in den westlichen Industrienationen etwa 1% aller Arztbesuche aufgrund von HÀmorrhoiden-bedingten Erkrankungen erfolgt. Da sind Selbstdiagnosen und -behandlungen noch gar nicht mit eingerechnet.
Ausnahmsweise sind hier Frauen und MĂ€nner gleich betroffen. Bei beiden entwickeln sich die HĂ€morrhoidalleiden meistens im Alter von ca. 45 bis 65 Jahren.
Ursache fĂŒr HĂ€morrhoidalleiden
Ăber die Ursache der Entstehung eines HĂ€morrhoidalleidens gibt es widersprĂŒchliche Studien und keine einheitliche Meinung der Fachleute. Falsche ErnĂ€hrung und mangelnde Bewegung können einen Einfluss auf die Verbreitung haben. Leider werden SchwĂ€chen im Bindegewebe und in den VenenwĂ€nden auch manchmal vererbt.
HĂ€morrhoiden in der Schwangerschaft
Viele schwangere Frauen haben oft auch nur vorĂŒbergehend Probleme mit HĂ€morrhoiden. In der Schwangerschaft ist der Körper groĂen Belastungen ausgesetzt. Sowohl das Bindegewebe als auch die BlutgefĂ€Ăe werden stark beansprucht. Die Schwangerschaftshormone vermindern die Spannkraft in den Venen und steigern die Blutzirkulation im Beckenbereich. Durch das Anwachsen der GebĂ€rmutter wĂ€hrend der Schwangerschaft kommt es zu Blutstauungen im Enddarm und einer Verlangsamung der DarmtĂ€tigkeit. Dies wiederum fĂŒhrt zu Verstopfung, eine der Hauptursachen von schmerzhaften HĂ€morrhoiden. Viele Schwangere bemerken die HĂ€morrhoiden erst wĂ€hrend der Entbindung durch das starke Pressen. Daher ist es besonders wichtig, schon wĂ€hrend der Schwangerschaft HĂ€morrhoiden mit natĂŒrlichen Mitteln zu behandeln, z.B. mit Salben aus der Apotheke. BewĂ€hrt haben sich natĂŒrliche Wirkstoffe wie Rosskastaniensamen, Kamille, Ringelblume und Kornblume.
Tipp: 3-Phasen-System von ANULINDÂź
Das moderne Behandlungskonzept von ANULINDÂź fĂŒr HĂ€morrhoidalleiden und Analbeschwerden ist ein 3âPhasenâPflegesystem, bestehend aus Creme, Waschschaum und Reinigungsâ und PflegetĂŒchern. Die lindernden, reinigenden und pflegenden Eigenschaften basieren auf der synergistischen Kombination von natĂŒrlichen Pflanzenextrakten und Ălen. Die schĂŒtzende CremeâEmulsion erzeugt einen schĂŒtzenden Gleitfilm und hilft bei Schmerzen, Juckreiz und Brennen. Der cremige Waschschaum dient der schonenden Reinigung fĂŒr den empfindlichen Ă€uĂeren Analbereich und ist einfach unter der Dusche anzuwenden. Die milden Reinigungs- und PflegetĂŒcher eignen sich fĂŒr die sanfte Reinigung zwischendurch und unterwegs.
Weitere Infos auf anulind.at
Geregelte Verdauung ist wichtig!
Die bei uns weitverbreitete Industriekost ist fĂŒr den sensiblen Darm einfach nicht gut. Ohne Ballaststoffe wird der Stuhl automatisch hĂ€rter. Dadurch muss man stĂ€rker pressen und das kann dann zum HĂ€morrhoidalleiden fĂŒhren. Kommt es durch zu viel Pizza, Burger oder WĂŒrstel zu einem NĂ€hrstoffmangel kann auch das Bindegewebe im Analbereich geschwĂ€cht werden. Bei Ăbergewichtigen kommt weiters dazu, dass der Enddarm aufgrund des erhöhten Körpergewichtes stĂ€rkeren Belastungen ausgesetzt ist, fĂŒr die er ursprĂŒnglich nicht gemacht wurde. Eine wesentliche Komponente fĂŒr eine gute Verdauung und einen Stuhlgang ohne Verstopfung ist die ausreichende Zufuhr an FlĂŒssigkeit. Alkohol oder Kaffee zĂ€hlt in diesem Fall nicht zu den guten FlĂŒssigkeiten. Versuch, wirklich auf mindestens zwei Liter Wasser am Tag zu kommen, dein ganzer Körper wird es dir danken. Aber vor allem wirst du auf der Toilette weniger pressen mĂŒssen.
Welche Therapien helfen bei HĂ€morrhoiden?
Wenn ausreichende FlĂŒssigkeitsaufnahme und regelmĂ€Ăigen Sporteinheiten Analbeschwerden nicht verhindern konnten, geh umgehend zu einem Arzt. Er wird feststellen, in welchem Stadium sich dein HĂ€morrhoidalleiden befindet. Davon hĂ€ngt dann die Art der Therapie ab.
Die Medizin unterscheidet zwischen vier verschiedenen Graden der Erkrankung. Bei den ersten beiden Graden gibt es noch vergleichsweise milde und relativ unkomplizierte Methoden der Behandlung. Erst ab dem dritten Grad werden operative Eingriffe in ErwÀgung gezogen.
Neben einer medikamentösen Behandlung oder einem operativen Eingriff sollte von vorneherein eine Ănderung des Lebensstils in Betracht gezogen werden. Denn die Basis jeder Behandlung ist es, fĂŒr einen weichen, geformten Stuhl zu sorgen, der ohne ĂŒbermĂ€Ăiges Pressen ausgeschieden werden kann.
Das sagt der Experte Univ.-Prof. Dr. Max Wunderlich
Zum Skalpell wird zu oft und vielfach auch unnötig gegriffen, denn: HĂ€morrhoiden und ihre Symptome lassen sich auch ohne Operation meist sehr gut in den Griff bekommen. Im ersten Schritt ist ein konservativer (=ohne Operation) Therapieansatz zu wĂ€hlen. Dieser hat in allen Stadien der HĂ€morrhoiden einen oft unerwartet guten Effekt. ZĂ€pfchen und Salben helfen sehr gut: Das Ziel ist, die oft quĂ€lenden Symptome professionell zu lindern. Besonders gute Erfahrungen habe ich auch mit pflanzlichen Inhaltsstoffen wie KamillenblĂŒten, Ringelblumen, Kornblumen und Rosskastaniensamen gemacht â sie wirken entzĂŒndungshemmend, antibakteriell und fördern die Durchblutung.
Univ.-Prof. Dr. Max Wunderlich
Facharzt fĂŒr Chirurgie und Proktologie
Die Stadien des HĂ€morrhoidalleidens
Grad 1 â keine sichtbaren Knoten von auĂen
Hier bieten sich Medikamente, ZĂ€pfchen, Cremes und Salben an. Sie sollen dafĂŒr sorgen, dass die EntzĂŒndungen gehemmt werden und abschwellen. Diese Produkte enthalten oft KamillenblĂŒten, RingelblĂŒten, KornblĂŒten, Zink, Panthenol, Hamamelis, Rosskastanie oder Aloe Vera. Weitere AnsĂ€tze gibt es auch zum Bespiel mit MĂ€usedorn und dem indischen Wassernabel. Wichtig zu wissen: Du kannst damit die Beschwerden lindern, die vergröĂerten HĂ€morrhoiden bleiben allerdings.
Grad 2 â beim Stuhlgang treten die Knoten durch das Pressen hervor, ziehen sich aber wieder zurĂŒck
FrĂŒher wurden die HĂ€morrhoiden bereits in diesem Stadium verödet. Davon geht die Schulmedizin heute oftmals schon ab und empfiehlt eher das Abbinden. Die beim Grad 1 beschriebenen TherapieansĂ€tze machen hier begleitend natĂŒrlich auch viel Sinn und sorgen fĂŒr Erleichterung.
Grad 3 â bei körperlicher Anstrengung treten Knoten hervor und bleiben drauĂen
Ab diesem Stadium ist manchmal eine Operation notwendig, oftmals reicht ein Abbinden aus.
Grad 4 â die Knoten fallen raus und lassen sich nicht mehr zurĂŒckschieben
Eine Operation ist bei Beschwerden meist unumgÀnglich.
FĂŒr alle 4 Stadien gilt, dass sie gut mit konservativen Methoden wie Cremen, ZĂ€pfchen, Medikamenten und den richtigen PflegemaĂnahmen behandelt werden können. Erst bei Vorliegen wie Schmerzen, groĂen Beschwerden und einer sehr eingeschrĂ€nkten LebensqualitĂ€t soll eine Operation erwogen werden.
Welche Hausmittel helfen bei HĂ€morrhoiden?
Wenn die Beschwerden noch nicht so ausgeprĂ€gt sind, können Hausmittel wie Teemischungen, SitzbĂ€der, UmschlĂ€ge und Kompressen können fĂŒr Linderung sorgen. Bevor du mit der Eigenbehandlung beginnst, sprichst am besten mit einer Ărztin oder einem Arzt oder frag in der Apotheke. Denn gerade bestimmte HeilkrĂ€uter und Ă€therische Ăle haben hĂ€ufig eine starke Wirkung und können unter UmstĂ€nden kontraproduktiv sein.
Bewege dich regelmÀssig
Sportmuffel werden das nicht gerne hören, aber wer viel Zeit im Sitzen verbringt, fördert sein HĂ€morrhoidalleiden. Beim Sitzen wird der Anus hĂ€ufig gespreizt, das kann dort Bindegewebe ablösen. RegelmĂ€Ăige Sporteinheiten fördern die Verdauung und beugen Ăbergewicht vor. Gut geeignet sind Walken, flott Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren. Aber Achtung: langes Joggen, MarathonlĂ€ufe oder Squash können zu einer VergröĂerung der HĂ€morrhoiden fĂŒhren. Denn jedes schwungvolle Auftreten beim Laufen oder Abstoppen beim Squash belastet den Beckenboden und damit auch die GefĂ€Ăe im Analbereich. Auch Krafttraining ist ungeeignet, da bei starken Anstrengungen Blut in den Beckenbereich gepresst wird.
Können NahrungsergĂ€nzungsmittel fĂŒr Linderung sorgen?
Es wird eine FĂŒlle an NahrungsergĂ€nzungsmitteln angeboten, die Linderung bei HĂ€morrhoidalleiden versprechen. Viele enthalten neben Ballaststoffen auch Vitamine und Mineralstoffe fĂŒr die Wundheilung. Wichtigster Bestandteil sind jedoch bestimmte AminosĂ€uren, die das Bindegewebe im Enddarm stĂ€rken und die dafĂŒr sorgen sollen, dass der Druck auf die HĂ€morrhoiden gesenkt wird. Am besten sprichst du mit deinem Arzt, welche Stoffe die Abheilung in deinem Fall verbessern könnten.
Und zum Abschluss noch ein Hinweis: Es wird dringend davon abgeraten, AbfĂŒhrmittel ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum zu nehmen. Wie auch chronischer Durchfall können sie durch die Ăberbeanspruchung das HĂ€morrhoidalgewebe zur Ausdehnung anregen.
Unser Lesetipp
Intimpflege â viel ist oft zu viel
FĂŒr viele ein ebenso groĂes Tabu wie zu gestehen, dass man heimlich Dschungelcamp guckt: die Pflege der Genitalien! âDa untenâ wird meist verschĂ€mt und schnell unter der Dusche âmitgemachtâ. Oder ganz im Gegenteil exzessiv zelebriert. Beides kann falsch sein und zu Infektionen fĂŒhren. Da darĂŒber viel zu selten gesprochen wird, haben wir ein paar Fakten fĂŒr euch zusammengetragen.
Infos zum Beitrag
Autor:
Markus Wurmböck
Quellenangabe: https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4morrhoiden; https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/verdauung/darm/was-sie-bei-haemorrhoiden-niemals-tun-sollten-die-elf-schlimmsten-tabus-bei-haemorrhoiden_id_3594829.html; https://www.haemorrhoiden-selbst-behandeln.
Stand der medizinischen Informationen: 04. JĂ€nner 2021
Letzte Aktualisierung: 16. September 2024