Finde mit Vitiligo deinen Weg zu mehr Lebensfreude!
- Vitiligo: Mehr als nur ein kosmetisches Problem
- Vitiligo - Wichtige Fakten
- Warum entstehen die weißen Flecken auf der Haut?
- So erkennst du Vitiligo
- Vitiligo: Unterschiedliche Erscheinungsformen
- Begleiterkrankungen bei Vitiligo
- Sprich mit einem Hautarzt
- Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten bei Vitiligo
- So wird deine Behandlung erfolgreich
- Wichtiger Schutz: UV-Strahlung vermeiden
- Kaschieren der weißen Flecken
Hast du dich gefragt, warum die Weißfleckenkrankheit entsteht und wie du besser damit leben kannst? Auch wenn Vitiligo harmlos ist, fühlen sich viele Betroffene durch die sichtbaren Hautveränderungen stigmatisiert und stehen unter großem Leidensdruck. Doch das muss nicht mehr sein! In diesem Artikel erfährst du Interessantes über die Entstehung von Vitiligo, die unterschiedlichen Formen und die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten – für ein Leben mit mehr Selbstvertrauen!
Vitiligo: Mehr als nur ein kosmetisches Problem
Vitiligo wird oft fälschlicherweise lediglich als harmlose Hauterkrankung oder rein ästhetisches Phänomen betrachtet. Dabei geht häufig unter, dass diese Autoimmunerkrankung für Betroffene weitreichende psychische und emotionale Auswirkungen haben kann. Viele Betroffene fühlen sich durch die sichtbaren Veränderungen und die damit oft verbundene gesellschaftliche Ausgrenzung stark belastet. Die ständige Konfrontation mit ihrer Depigmentierung und die Angst einer Progression hinterlässt bei vielen tiefe Spuren im emotionalen Erleben und beeinträchtigt die Lebensqualität. Jeder Mensch geht auf seine eigene Weise mit diesen Herausforderungen um, doch eines ist sicher: Vitiligo betrifft weit mehr als nur die Haut.
Wichtige Fakten

Vitiligo – Weißfleckenkrankheit:
- Vitiligo ist eine Autoimmunerkrankung bei der das Immunsystem die körpereigenen Pigmentzellen die sogenannten Melanozyten angreift.
- Pigmentverlust: Die Krankheit führt zum Verlust von Hautpigmenten, was die deutlich sichtbaren weißen Flecken verursacht.
- Betroffene in Österreich: Rund 90.000 bis 100.000 Menschen leben allein in Österreich mit Vitiligo.
- Auftreten kann Vitiligo in jedem Lebensalter, jedoch treten die ersten Symptome häufig vor dem 30. Lebensjahr auf.
- Vitiligo ist nicht ansteckend.
Warum entstehen die weißen Flecken auf der Haut?
Vitiligo entsteht durch eine Fehlregulation des Immunsystems, bei der die pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten) angegriffen und zerstört werden. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht, jedoch gelten genetische Faktoren sowie Auslöser wie UV-Strahlung, Chemikalien oder mechanische Reize als entscheidend. Diese Einflüsse aktivieren das Immunsystem, was entzündliche Prozesse auslöst und letztlich zum Verlust des Hautpigments Melanin führt. Sichtbar wird dies durch weiße oder rosafarbene Flecken auf der Haut.
Januskinasen (JAKs) spielen eine Schlüsselrolle in den Entzündungsprozessen, die bei Vitiligo ablaufen. Über den JAK-STAT-Signalweg werden spezielle T-Zellen aktiviert, die gezielt die Melanozyten angreifen – jene Zellen, die für die Pigmentbildung der Haut verantwortlich sind. Dadurch kommt es zu einem schubweisen Verlust der Hautpigmentierung. Nach dem Abklingen eines Schubs kann die Haut zwar vorübergehend wieder Pigmente bilden, jedoch verbleiben sogenannte Gedächtniszellen in den betroffenen Hautstellen. Bei einem erneuten Schub werden diese Zellen reaktiviert, was erneut zur Zerstörung der Melanozyten führt. Dieser Zyklus aus Entzündung und Zerstörung erzeugt einen Teufelskreis, der die depigmentierten Stellen stetig ausweitet.

So erkennst du Vitiligo
Vitiligo zeigt sich durch klar abgegrenzte, weiße oder rosafarbene Hautstellen. Diese Flecken können überall am Körper auftreten, treten jedoch häufig im Gesicht, an den Händen, Füßen, Armen sowie im Genitalbereich auf. Auch Haare wie Kopf- und Barthaare, Wimpern oder Augenbrauen innerhalb der betroffenen Hautbereiche können ihre Farbe verlieren. In manchen Fällen sind sogar die Schleimhäute betroffen. Die Hautveränderungen verursachen in der Regel keine Schmerzen oder Beschwerden, gelegentlich kann jedoch leichter Juckreiz auftreten.

Vitiligo: Unterschiedliche Erscheinungsformen
Vitiligo wird in zwei Hauptformen unterteilt: die nicht-segmentale Vitiligo und die segmentale Vitiligo. Zusätzlich gibt es eine Mischform, die Merkmale beider Varianten aufweist.
Die häufigere Form, die nicht-segmentale Vitiligo, betrifft etwa 85 % der Betroffenen. Dabei treten die weißen Hautflecken meist symmetrisch auf, typischerweise im Gesicht, am Hals, an Armen, Beinen sowie in der Nähe von Körperöffnungen.
Wichtig zu wissen: Die Körperhaare in den betroffenen Bereichen bleiben oft lange pigmentiert. Bei langanhaltenden Flecken können jedoch auch die Haare ihre Farbe verlieren, was die Behandlung erschweren kann. Daher ist es wichtig, frühzeitig mit einer Therapie zu beginnen, bevor auch die Haare betroffen sind.
Die segmentale Vitiligo ist deutlich seltener und tritt meist einseitig auf, wobei die depigmentierten Flecken oft nur auf einer Körperseite zu finden sind. Diese Form beginnt häufig früher als die nicht-segmentale Vitiligo und schreitet anfangs schneller voran. Nach einem raschen Fortschreiten kommt sie jedoch oft innerhalb eines Jahres zum Stillstand.
Begleiterkrankungen bei Vitiligo
Menschen mit Vitiligo haben ein erhöhtes Risiko, auch andere Autoimmunerkrankungen zu entwickeln. Zu den häufigsten Begleiterkrankungen zählen Schilddrüsenerkrankungen, Typ-1-Diabetes sowie rheumatoide Arthritis. Regelmäßige Untersuchungen können dabei helfen, solche Begleiterkrankungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Arzt ist daher besonders wichtig, um mögliche Risiken zu minimieren und die Gesundheit ganzheitlich zu fördern.
Wie Vitiligo deine Seele beeinflussen kann
Vitiligo bringt Herausforderungen mit sich, die dein tägliches Leben tiefgreifend beeinflussen können. Vielleicht kennst du die Unsicherheit bei der Wahl der Kleidung, das Zögern, ins Schwimmbad zu gehen, oder die Anspannung, wenn du auf Menschen triffst, die deine Haut nicht verstehen. Besonders belastend ist es oft, wenn Bereiche wie Gesicht, Hände oder intime Zonen betroffen sind – sichtbar für alle und schwer zu verstecken. Viele Betroffene fühlen sich unverstanden, ausgegrenzt oder sogar diskriminiert. Vielleicht kennst du das Gefühl, dass andere Menschen die Auswirkungen der Vitiligo auf dein Leben nicht nachvollziehen können. Die Krankheit kann Ängste, Unsicherheiten und manchmal auch depressive Phasen mit sich bringen. Dabei ist es völlig normal, dass dich diese seelischen Herausforderungen überfordern – und es ist nichts, wofür du dich schämen musst. Du bist nicht allein! Immer mehr Menschen entwickeln ein besseres Verständnis für Vitiligo, und es gibt inzwischen viele Hilfsangebote, die dir helfen können.

Wie Freunde und Familie dich unterstützen können
Offen über deine Erkrankung zu sprechen, kann ein wichtiger Schritt sein, um Unterstützung von Familie und Freunden zu erhalten. Gemeinsam könnt ihr Strategien entwickeln, die dir helfen, mit Vitiligo besser umzugehen, Selbstvertrauen zu stärken und neue Perspektiven für dein Leben zu finden.
Professionelle Unterstützung bei Vitiligo
Manchmal ist es schwer und man findet einfach nicht den richtigen Ausweg. In solchen Momenten können Ärzte und Therapeuten helfen, dir Wege zu zeigen, wie du die Krankheit besser akzeptieren kannst, denn unabhängig von den äußeren Veränderungen - dein Wert hängt nicht von deinem Hautbild ab, sondern von deiner Persönlichkeit. Du kannst wieder Selbstvertrauen gewinnen und langfristig besser mit der Erkrankung leben.
Sprich mit einem Hautarzt
Der erste Schritt bei Vitiligo ist die richtige Diagnose. Ein Hautarzt kann diese meist allein durch Betrachtung der charakteristischen weißen oder rosafarbenen Flecken stellen. Bei helleren Hauttypen kann eine Untersuchung unter UV-Licht (Wood-Licht) sinnvoll sein, da die betroffenen Hautstellen dabei weißlich-gelb leuchten. Nur in Ausnahmefällen ist eine Gewebeprobe notwendig.
In den letzten Jahren wurden erhebliche Fortschritte in der Behandlung von Vitiligo erzielt. Es gibt inzwischen effektive Therapien, die eine gleichmäßige und langfristige Repigmentierung der Haut ermöglichen und die Belastung durch die Erkrankung deutlich reduzieren können. Vereinbare einen Termin bei einem Hautarzt, um die für dich passenden Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

So wird Vitiligo behandelt
Das Hauptziel der Behandlung von Vitiligo besteht darin, das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen, die Hautpigmentierung wiederherzustellen und Rückfälle zu vermeiden. Dank intensiver Forschung stehen heute verschiedene Therapien zur Verfügung, die individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt werden können. Bislang wurden den vor allem Behandlungsmethoden eingesetzt, die entweder das Immunsystem beeinflussen, wie Kortison und Calcineurin-Inhibitoren, oder die Regeneration der Melanozyten fördern – hierzu zählen auch Phototherapien.
Kortison und Calcineurin-Inhibitoren
Kortison wirkt entzündungshemmend und kann bei begrenzter Vitiligo eingesetzt werden. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen wird es meist nur am Körper angewendet. Im Gesicht werden stattdessen Calcineurin-Inhibitoren verwendet, die ebenfalls entzündungshemmend wirken und zusätzlich für eine langfristige Stabilisierung der Repigmentierung geeignet sind.
Bei einer schnellen Ausbreitung der Vitiligo kommen systemische Therapien, wie Kortisontabletten, zum Einsatz, um die Erkrankung zu stabilisieren. Da diese über mehrere Monate eingenommen werden müssen, sind typische Kortison-Nebenwirkungen zu erwarten.
Für größere Hautflächen oder fortschreitende Vitiligo wird häufig eine Lichttherapie (UVB 311 nm) empfohlen. Kleine Vitiligoläsionen können zudem gezielt mit einem Excimer-Laser oder Excimer-Licht behandelt werden. Diese Therapien erfordern jedoch eine regelmäßige und langfristige Anwendung und werden oft mit weiteren Medikamenten kombiniert.
Ein gemeinsames Merkmal all dieser Ansätze ist, dass längere Therapien aufgrund potenzieller Nebenwirkungen oft nicht möglich sind. Dennoch ist es bei Vitiligo essenziell, Behandlungen über mehrere Monate fortzuführen, um das autoaggressive Verhalten von Entzündungszellen nachhaltig zu unterdrücken.
Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten bei Vitiligo
In den letzten Jahren hat die intensive Forschung dazu beigetragen, die Entstehung von Vitiligo besser zu verstehen und gezielte Wirkstoffe zu entwickeln, um das Fortschreiten der Erkrankung wirkungsvoll eindämmen zu können. Dadurch eröffnen sich neue Ansätze für die Behandlung der nichtsegmentalen Vitiligo, wie etwa der Einsatz sogenannter JAK-Inhibitoren. Diese Wirkstoffe können bei bis zu 10 % der betroffenen Hautoberfläche angewendet werden.
JAK-Inhibitoren hemmen gezielt den JAK/STAT-Signalweg, der eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Vitiligo spielt, und fördern so die Repigmentierung der Haut. Als kortisonfreie Alternative bieten sie Patienten eine vielversprechende Option, insbesondere wenn frühere Behandlungen nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht haben. Ein Termin bei einem Hautarzt kann dir dabei helfen, herauszufinden, ob diese Therapie für dich geeignet ist.

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So wird deine Behandlung erfolgreich
Um das Beste aus deinem Arzttermin herauszuholen, ist es hilfreich, dir im Vorfeld Gedanken über deine Ziele und Erwartungen an die Behandlung zu machen. Notiere dir die wichtigsten Fragen und Punkte, die du ansprechen möchtest, um optimal vorbereitet zu sein.
Eine wirksame Therapie erfordert dein aktives Mitwirken
Befolge die Empfehlungen deines Arztes genau und setze die verordneten Medikamente regelmäßig ein. Integriere die Behandlung in deinen Alltag, sodass sie zur selbstverständlichen Routine wird – ähnlich wie das Zähneputzen.
Medikamente können nur dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn sie in der richtigen Dosierung und über den empfohlenen Zeitraum angewendet werden. Es ist verständlich, dass Geduld gefragt ist, denn sichtbare Erfolge stellen sich oft erst nach einiger Zeit ein. Wichtig ist, die Therapie konsequent umzusetzen, da nur so langfristige Verbesserungen erzielt werden können.
Lass dich nicht entmutigen, wenn die Fortschritte anfangs ausbleiben – mit einer stetigen Behandlung kannst du das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und positive Ergebnisse erreichen. Deine Therapietreue ist essentiell für einen sichtbaren Erfolg! Solltest du Fragen oder Unsicherheiten haben, zögere nicht, deinen Hautarzt um Rat zu bitten.
Da Vitiligo eine chronische Erkrankung ist, erfordert sie ein nachhaltiges Behandlungskonzept und regelmäßige Arztbesuche. Diese Termine sind wichtig, um den Fortschritt zu überprüfen und die Therapie bei Bedarf anzupassen. Für längere Behandlungsphasen sind oft Folgerezepte notwendig.

Wichtiger Schutz: UV-Strahlung vermeiden
Die depigmentierten Hautstellen bei Vitiligo sind besonders empfindlich gegenüber Sonnenstrahlung. Daher ist es wichtig, immer einen Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor (mindestens SPF 50) zu verwenden. Auch wenn das Risiko für Hautkrebs bei Vitiligo nicht erhöht ist, hilft ein zuverlässiger UV-Schutz dabei, Sonnenbrand effektiv vorzubeugen und die Haut gesund zu halten.
Kaschieren der weißen Flecken
Depigmentierungen, vor allem im Gesicht, können mit medizinischen Camouflage-Make-ups wirkungsvoll abgedeckt werden. Diese speziellen Produkte bieten eine ausgezeichnete Deckkraft und sind häufig wasserfest. Beim Entfernen solltest du jedoch darauf achten, die Haut sanft und schonend zu behandeln, um Irritationen zu vermeiden. Kurse zur richtigen Anwendung der Camouflage-Technik werden in vielen Kosmetikinstituten angeboten und können dir helfen, die Produkte optimal einzusetzen. Eine weitere Möglichkeit, der Haut ein gleichmäßigeres Erscheinungsbild zu verleihen, ist die Verwendung von Selbstbräunern.
Von Permanent-Make-up raten wir allerdings ausdrücklich ab: Es birgt Risiken wie Narbenbildung, Allergien und Infektionen und wird daher nicht empfohlen.
Unser Lesetipp
Hilfreiche Tipps bei Vitiligo
Vitiligo ist zwar nicht heilbar, aber heute bereits gut behandelbar. Neben der schulmedizinischen Behandlung, die absolut unverzichtbar ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Behandlung zu unterstützen. Hier kommen wertvolle Tipps für Vitiligo-Patienten von Mikronährstoffen bis hin zu kosmetischen Möglichkeiten.

Infos zum Beitrag
Autor:
Mag. Karin Meinhart
Quellenangabe:
jetzt-kannst-du.at
Stand der medizinischen Informationen: 16. Jänner 2025
Letzte Aktualisierung: 24. Februar 2025