Schluss mit juckender Kopfhaut
Kopfhautjucken entsteht in den meisten Fällen aufgrund von harmlosen Hautirritationen, die durch verschiedene innerliche oder äußerliche reizende Faktoren ausgelöst werden können. Außer du leidest an einer chronischen Hauterkrankung wie Neurodermitis oder Psoriasis, dann ist die Kopfhaut generell eine sehr häufige Hautregion mit teilweise quälendem Juckreiz. Was du dazu wissen musst und was dir jetzt wirklich dagegen hilft, liest du in diesem Beitrag.
Gesunde Kopfhaut ist gut durchfeuchtet und bildet selbst ausreichend Fette, um den Säureschuztmantel und die Hautbarriere aufrecht zu erhalten. Sie ist gut durchblutet, mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und der Stoffwechsel läuft einwandfrei. Wenn dieses Gleichgewicht aus den Fugen gerät, kann es zu Hautirritationen kommen und Juckreiz wird ausgelöst.
Wenn das Kopfhautjucken nur ein kurzfristiges Problem darstellt, steckt meist eine harmlose Ursache dahinter. Wenn es aber über längeren Zeitraum deinen Alltag stark beeinflusst, solltest du die Ursache und auch mögliche Behandlungsmöglichkeiten mit einem Facharzt abklären.
Mögliche Ursachen für juckende Kopfhaut
- zu häufiges Haarewaschen mit falschen Pflegeprodukten
- zu heisses Föhnen
- Temperaturveränderungen: kalte Luft, trockene Heizungsluft, UV-Strahlung können trockene Kopfhaut verursachen
- Jahreszeitenwechsel: der Wechsel von Herbst auf Winter kann Trockenheit und Juckreiz auslösen
- Hautalterung: im Laufe des Lebens wird die Haut immer trockener
- Hormonelle Umstellung durch den Wechsel
- Hinweis auf andere Erkrankung: zB Hautpilz, Allergien, Lausbefall oder Milben
- Psychosomatische Ursachen: körperlicher oder seelischer Stress
- Neurodermitis
- Psoriasis
Unsere Tipps zur Linderung von juckender Kopfhaut
- Benutze ausschließlich milde und hautschonende Shampoos ohne Parfum
- Nach der Haarwäsche spezielle Lösungen bzw. Tinkturen auftragen, um die Kopfhaut zu beruhigen
- Vermeide langes heißes Föhnen, besser ist lufttrocknen lassen
- Schütze dein Haar (und die Kopfhaut) vor sehr starker UV-Strahlung
- Achte auf eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung
- Vermeide Stress so gut wie möglich
- Kopfhautmassagen regen die Durchblutung an
- Regelmässige „Ölhaube“ beruhigt gereizte Kopfhaut und spendet Feuchtigkeit: Einreiben der Kopfhaut mit Oliven- oder Kokosöl und über Nacht einwirken lassen
- Spülung mit Apfelessig: Vermenge 1 Liter Wasser mit 2 EL Apfelessig, nach dem Haarewaschen wird die Apfelessigspülung in die Kopfhaut massiert, nicht auswaschen!
- Weitere altbewährte Hausmittel: Brennessel Spülungen, Aloe Vera Gel, Lavendelöl, Teebaumöl, Rosmarinöl
Finger weg: Kratzen ist schädlich für die Kopfhaut
Auch wenn die Kopfhaut noch so juckt, du solltest das Kratzen vermeiden. Kratzen führt meist immer dazu, dass die Kopfhaut verletzt wird, wodurch dann Bakterien und Keime leichtes Spiel haben und in die Haut eindringen. Die dadurch entstehenden Entzündungen verursachen noch trockenere Haut und verstärken den Juckreiz noch weiter.
Lästige Schuppen
Neben dem Juckreiz zählt zu den lästigsten Symptomen bei juckender Kopfhaut zählt die vermehrte Schuppenbildung. Schuppen sind abgestorbene Hautzellen, die sowohl bei trockener aber auch bei fettiger Kopfhaut auftreten können.
Bei trockener Kopfhaut ist häufig die natürliche Feuchtigkeitsbalance auf der Kopfhaut gestört, dadurch kommt es zu trockener und juckender Haut mit trockenen Schuppen.
Bei fettiger Kopfhaut ist die Talgproduktion gestört, die Schuppen sind weiß-gelblich und die darunterliegende Kopfhaut ist gerötet. Die erhöhte Talgproduktion kann sowohl hormonell oder auch erblich bedingt sein, auch externe Faktoren wie Stress kann die Talgproduktion stören.
Typische Anzeichen von Neurodermitis auf der Kopfhaut
- sehr trockene Haut mit dicken Schuppen
- starker Juckreiz
- wenn man kratzt, blutet es meist nicht, aber es nässt und ein Wundschorf bildet sich
- der Wundschorf verdickt sich und richtig große grobe Schuppen sind zu sehen, wenn man diese wegkratzt, bilden sie sich sofort wieder neu
- bei Anzeichen von Neurodermitis solltest du einen Hautarzt aufsuchen
Psoriasis am Kopf
Schuppenflechte auf der Kopfhaut ist eine der häufigsten Stellen, an der Psoriasis auftreten kann. Sehr oft beginnt die Krankheit genau auch an dieser Stelle. Schuppenflechte auf der Kopfhaut fühlt sich anders an wie ein normaler Schuppenbefall. Während du normale Schuppen beim Antasten nicht fühlen kannst, empfindest du die typischen Psoriasis Plaques wie kleine Klümpchen, welche durch das Verkleben von mehreren Schuppenschichten entsteht. Bei Verdacht auf Schuppenflechte solltest du rasch einen Dermatolgen aufsuchen, es gibt mittlerweile sehr gute medizinische Behandlungsmöglichkeiten.
Achtung: Lass die Finger von klassischen Anti-Schuppen-Shampoos, ein normales Anti-Schuppen-Shampoo ist bei Schuppenflechte kontraproduktiv.
Wie wird juckende Kopfhaut medizinisch behandelt?
Um die Beschwerden rasch in den Griff zu bekommen, ist ein ausführliches Diagnosegespräch mit einem Dermatologen ratsam. Die Wahl der Behandlung richtet sich nach den Beschwerden, den Ursachen und Auslösern der Symptome oder einer diagnostizierten Hauterkrankung. Neben medizinischen Haut- und Haarreinigungspräparaten gibt es verschiedene Wirkstoffe (zB Cortison) in Form von flüssigen Lösungen, aber auch Antihistaminika können Juckreiz lindern.
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