Hitzetipps gegen Schwitzen
- Durch Schwitzen reguliert der Körper die Temperatur
- Warum Schwitzen der Haut zugute kommt
- Warum Schweiß unangenehm riecht
- Welche Hautprobleme durch Schwitzen entstehen können
- Mach das Beste aus deinem Arbeitsalltag
- Diese Kleidung schütz vor Überhitzung
- Zusätzlicher Schutz vor UV-Strahlen
- Diese Tipps helfen gegen Schweißfüße
- Unverzichtbar: Regelmäßiges Waschen
- Deo oder Antitranspirant: Welches Produkt passt zu dir?
- So bleiben die Füße auch bei intensiver Arbeit frisch
- Natürliche Helfer Salbei und Pfefferminze
- Vermeide diese "Schweißtreiber"
Im Sommer bewegen wir uns viel draussen in freier Natur, aber nicht nur in der Freizeit. Vielleicht gehörst du zu denen, die täglich Outdoor arbeiten. Hohe Temperaturen machen jede Aktivität anstrengend und führen unweigerlich zum Schwitzen. Die körpereigene Klimaanlage läuft dann auf Hochtouren und Schweiß fließt aus allen Poren. Das belastet die Haut und kann zu Hautirritationen führen. Nicht jeder kann bei Hitze einfach pausieren, aber mit dem passenden Hitze- und Hautschutz kannst du dich vor Überhitzung schützen und auch das Schwitzen eindämmen.
Durch Schwitzen reguliert der Körper die Temperatur
Wenn sie zu hoch wird, aktiviert er sein eigenes Kühlsystem. Über vier Millionen Schweißdrüsen in unserer Haut produzieren Schweiß, der auf der Haut verdunstet und so den Körper abkühlt. Diese Fähigkeit, sich durch Schwitzen zu kühlen, teilen wir Menschen übrigens nur mit wenigen Tieren, darunter Pferde, Kamele und Bären.
Warum Schwitzen der Haut zugute kommt
Schwitzen bringt einige Vorteile für die Haut mit sich. Es fördert die Durchblutung und unterstützt damit die Stoffwechselprozesse, an denen die Haut beteiligt ist. Gleichzeitig wird die Haut durch den Schweiß befeuchtet und leicht eingefettet, was sie geschmeidig hält. Der austretende Schweiß spült zudem die Poren und sorgt so für ein klareres Hautbild. Dieser Prozess trägt auch zu einem rosig-frischen und gesunden Hautbild bei. Im Schweiß befinden sich auch sogenannte Dermcidine – antimikrobielle Peptide, die als natürliche Antibiotika wirken und unerwünschte Bakterien auf der Haut bekämpfen.
Warum Schweiß unangenehm riecht
Der unangenehme Geruch von Schweiß entsteht durch die Aktivität unzähliger Bakterien auf unserer Haut, die den an sich farb- und geruchlosen Schweiß zersetzen. Der resultierende Geruch variiert von Mensch zu Mensch: Einige Menschen entwickeln schnell einen starken Geruch, andere weniger, und manche riechen kaum. Dies liegt an der unterschiedlichen Anzahl und Art der Schweißdrüsen und Bakterien auf der Haut. Generell gilt: Je länger der Schweiß auf der Haut bleibt und je länger die Bakterien ihn abbauen, desto intensiver wird der Geruch. Besonders betroffen sind Körperstellen mit vielen Schweißdrüsen, wie Achseln und Fußsohlen.
Welche Hautprobleme durch Schwitzen entstehen können
Übermäßiges Schwitzen kann mehr als nur unangenehmen Geruch verursachen. Wenn Schweißporen verstopfen, sammelt sich der Schweiß unter der Haut, was zu rötlichen, entzündeten Bläschen oder Flecken führen kann, die oft unangenehm jucken. Diese sogenannten Hitzepickel sind auch als Schweißflechte (Miliaria) bekannt. In Hautfalten staut sich Wärme und Schweiß besonders leicht, was zu einem weiteren Problem führen kann: Scheuert die warme, feuchte Haut aneinander, entstehen schnell kleine, schmerzhafte Wunden, bekannt als Hautwolf (Intertrigo). Das Risiko für Ekzeme steigt ebenfalls, und Pilze fühlen sich in den feuchtwarmen Hautgebieten besonders wohl.
Mach das Beste aus deinem Arbeitstag
Wenn du viel im Freien arbeitest, plane deinen Arbeitstag möglichst nach den zu erwartenden Temperaturen. Vermeide körperlich anstrengende Tätigkeiten während der Mittagshitze. Unser Tipp für klimatisierte Fahrzeuge: Stelle die Klimaanlage nicht zu kühl ein. Eine Temperatur um die 22 Grad Celsius mag dich leicht ins Schwitzen bringen, ist aber viel gesünder für deinen gesamten Organismus, da der Temperaturunterschied zur Außenwelt nicht so groß ist.
Diese Kleidung schützt vor Überhitzung
Trage bei der Arbeit langärmelige Oberteile und lange Hosen aus luftdurchlässigen Stoffen wie Leinen, Baumwolle oder Hanf. Diese Materialien nehmen Schweiß gut auf und lassen ihn schnell wieder verdunsten. Ein lockerer Schnitt sorgt zudem für ein angenehmes Frischegefühl. Spezielle atmungsaktive Funktionskleidung bietet zudem über Stunden hinweg eine angenehme Kühlung. Achte darauf, dass deine Kleidung möglichst hell ist, um Sonnenlicht zu reflektieren statt es zu absorbieren. Denke beim Sonnen- und Hitzeschutz auch an den Kopf- und Halsbereich: Eine Kopfbedeckung hält deinen Kopf kühl und ein Schirm spendet Stirn und Augen wertvollen Schatten. Schütze deine Augen zusätzlich mit einer Sonnenbrille mit hochwertigen Schutzgläsern. Sportliche Brillengestelle mit breiten Bügeln verhindern, dass seitliches Licht deine Augen erreicht.
Zusätzlicher Schutz vor UV-Strahlen
Die richtige Kleidung schützt deine Haut nicht nur vor der Hitze, sondern auch vor schädlichen UV-Strahlen und beugt Sonnenbrand vor. Hautverbrennungen können im schlimmsten Fall Hautkrebs verursachen, auch Jahre später. Unbedeckte Hautpartien benötigen Sonnenschutzmittel. Eine hauttypgerechte Sonnencreme, die alle paar Stunden erneut aufgetragen wird, schützt zudem vor vorzeitiger Hautalterung.
Diese Tipps helfen gegen Schweißfüße
- Bei der Arbeit im Freien solltest du stets atmungsaktive Socken und Schuhe tragen.
- Vermeide es, barfuß in Schuhe oder Gummistiefel zu schlüpfen, da dies das Schwitzen verstärkt. Trage also immer Socken und wechsle diese täglich.
- Es lohnt sich, mehrere Paar Schuhe oder Gummistiefel zu besitzen, damit jedes Paar vollständig trocknen kann, wenn du sie im Wechsel trägst.
- Ein Desinfektionsspray hilft gegen Bakterien, die sich in feuchten Schuhen ansammeln.
- Lüfte deine Füße bei jeder Gelegenheit, um sie abzukühlen – selbst kurze Pausen mit frischer Luft können helfen. Gehe, wann immer möglich, barfuß, um deinen Füßen eine Verschnaufpause zu gönnen.
Hilfreiche Tipps
Hausmittel gegen stinkende Schuhe
Backpulver, Natron, Babypuder oder Kaffeepulver: Diese Mittel binden Feuchtigkeit und neutralisieren Gerüche. Einfach das Pulver gleichmäßig in die Schuhe streuen und über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Tag gut ausklopfen oder mit dem Staubsauger aussaugen.
Teebaumöl: Teebaumöl hat antiseptische und antibakterielle Eigenschaften. Ein bis zwei Tropfen in jeden Schuh träufeln und einwirken lassen. Vorsicht bei hellen Schuhen!
Einfrieren: Die trockenen Schuhe luftdicht verpacken und für einen Tag einfrieren. Geruchsbildende Bakterien mögen keine extreme Kälte und werden abgetötet.
Unverzichtbar: Regelmäßiges Waschen
Schweiß, Sonne, Staub - im Sommer muss unsere Haut einiges aushalten. Um trotzdem strahlend und gesund zu bleiben, braucht sie jetzt unsere besondere Pflege. Schweiß und Schmutz ade: Auf verschwitzter Haut kleben Staub und Dreck besonders hartnäckig. Lässt du diesen Mix aus Schweiß und Schmutz auf deiner Haut, sind Pickel und Unreinheiten vorprogrammiert. Deshalb gilt: Ab unter die Dusche! So spülst du den Schweiß ab und entziehst geruchsbildenden Bakterien den Nährboden.
- Duschen statt Baden: An heißen Tagen lieber lauwarm duschen. So vermeidest du, dass dein Körper zusätzlich aufheizt oder zu stark auskühlt.
- Sanfte Pflege: Verzichte auf aggressive Seifen, die deine Haut austrocknen können. Milde Duschgels und hautfreundliche Lotionen sind jetzt die richtige Wahl.
- Extra-Tipp: Aloe Vera Gel kühlt und beruhigt die Haut nach dem Sonnenbaden.
Deo oder Antitranspirant: Welches Produkt passt zu dir?
Schweißgeruch und nasse Achseln – für viele Menschen ein unangenehmes Thema. Doch mit dem richtigen Produkt lässt sich beides effektiv bekämpfen. Deodorants enthalten meist antibakterielle Wirkstoffe und Alkohol. Diese hemmen die Entstehung geruchsbildender Bakterien und sorgen so für ein frisches Gefühl. Duftstoffe überdecken zudem den Schweißgeruch – mal mehr, mal weniger effektiv. Antitranspirantien hingegen gehen einen anderen Weg: Sie verschließen die Poren, so dass weniger Schweiß austritt. So bieten sie stärkeren Schutz gegen Schweißflecken und unangenehme Gerüche.Viele Antitranspirantien enthalten Aluminiumchlorid, ein Aluminiumsalz. Dieser Wirkstoff kann die Haut reizen, insbesondere bei empfindlicher Haut. Zudem steht Aluminiumchlorid immer wieder im Verdacht, Brustkrebs auszulösen. Nach derzeitigem Wissensstand ist die Wahrscheinlichkeit dafür aber sehr gering.
Welches Produkt du wählst, ist ganz dir überlassen. Wichtig ist, dass du auf die Bedürfnisse deiner Haut achtest und ein Produkt verwendest, das gut verträglich ist. Grundsätzlich eigenen sich Deos gut für Menschen, die wenig schwitzen und denen ein frisches Gefühl unter den Achseln wichtig ist. Antitranspirantien sind hingegen die richtige Wahl für Menschen, die stark schwitzen oder denen es besonders wichtig ist, Schweißflecken zu vermeiden.
Das solltest du wissen
Deo richtig aufgetragen
- Vorbereitung ist alles: Bevor du dein Deo aufträgst, solltest du deine Achseln gründlich waschen und trocknen. So entfernst du Schweiß und Schmutz, die die Deo-Wirkung beeinträchtigen könnten.
- Trocknen: Achte darauf, dass deine Achseln nach dem Waschen vollständig trocken sind. So kann das Deo besser auf der Haut haften und gleichmäßig verteilt werden.
- Richtiger Abstand bei Sprüh-Deodorants: Halte den Deo-Zerstäuber etwa 15 cm von deiner Achsel entfernt. So wird das Deo gleichmäßig verteilt und es entsteht keine Deo-Wolke, in die du hineinsprühen musst.
- Roll-ons: Trage das Deo mit sanftem Druck gleichmäßig auf deine Achseln auf. Mehrfaches schnelles Hin- und Herrollen ist nicht nötig, sondern kann sogar die Haut reizen.
So bleiben die Füße auch bei intensiver Arbeit frisch
Pro Quadratzentimeter Fußsohle hast du etwa 500 Schweißdrüsen – das sind dreimal so viele wie auf dem Fußrücken! Kein Wunder also, dass deine Füße schnell schwitzen können. Manches Paar Schuhe produziert sogar bis zu einem Viertel Liter Schweiß pro Tag. Inn Arbeitsschuhen kann der Schweiß nicht gut verdunsten. Das Resultat: Schweißfüße und unangenehmer Geruch.
- Regelmäßige Fußhygiene ist wichtig: Wasche deine Füße morgens und abends mit lauwarmem Wasser und einer milden Seife. Achte dabei besonders auf die Zehenzwischenräume.
- Kühlende Gels und Lotionen: Trage nach dem Waschen ein kühlendes Gel oder eine Lotion auf deine Füße auf. Das erfrischt und pflegt die Haut.
- Fußbäder: Lauwarme Fußbäder mit Alaun, Essig, Gerbsäure, Lavendel, Meersalz, Milch, Rosmarin, Salbei, Schwarztee oder Teebaumöl wirken beruhigend und desodorierend.
- Hornhaut entfernen: Hartnäckige Hornhaut solltest du professionell entfernen lassen. Denn Hornhaut quillt beim Schwitzen auf und bietet so den perfekten Nährboden für Bakterien.
- Extra-Tipp: Trage atmungsaktive Socken aus Naturfasern wie Baumwolle oder Wolle. So kann der Schweiß besser verdunsten.
Natürliche Helfer Salbei und Pfefferminze
Schwitzen ist an sich etwas Natürliches und Gesundes. Es dient dazu, den Körper an heißen Tagen oder bei körperlicher Anstrengung zu kühlen. Doch durch das Schwitzen verlieren wir auch Flüssigkeit, die wir unbedingt wieder auffüllen müssen. Wasser ist der beste Durstlöscher: Achte darauf, immer ausreichend Wasser zu trinken, am besten stilles Wasser oder ungesüßte Tees. So stellst du sicher, dass dein Körper ausreichend hydriert bleibt und die Regulierung der Körpertemperatur optimal funktioniert.
Ungesüßte Tees können den Wasserhaushalt zusätzlich unterstützen und bieten gleichzeitig wertvolle Nährstoffe. Salbeitee gilt als Hausmittel gegen übermäßiges Schwitzen. Die Inhaltsstoffe der Salbeipflanze sollen die Schweißdrüsen hemmen und so die Schweißproduktion reduzieren. Pfefferminztee hingegen regt die Durchblutung an und kann so den kühlenden Effekt des Schwitzens verstärken.
Vermeide diese "Schweißtreiber"
- Kalte Getränke: Der Konsum sehr kalter Getränke kann den Körper dazu anregen, mehr Wärme zu produzieren, um den Temperaturabfall auszugleichen.
- Alkohol: Alkohol wirkt dehydrierend und entzieht dem Körper Flüssigkeit. Dies kann zu Schwindel, Kopfschmerzen und verstärktem Schwitzen führen.
- Koffeinhaltige Getränke: Koffein hat eine stark entwässernde Wirkung und kann den Wasserhaushalt des Körpers durcheinanderbringen.
- Scharfes Essen: Scharfes Essen kurbelt die Durchblutung an und kann so zu einem Hitzegefühl und vermehrtem Schwitzen führen.
Unser Lesetipp
Sommer auf der Haut
Wissenswerte Informationen zu optimaler Hautpflege im Sommer: Von Aloe Vera über Hyaluron bis Mandelöl haben wir für dich auch ein Rezept für eine selbstgemachte Matcha-Maske. Außerdem gibt es ein Rezept für ein DIY-Hautpuder!
Infos zum Beitrag
Autor:
Mag. Karin Meinhart
Stand der medizinischen Informationen: 03. Juni 2024
Letzte Aktualisierung: 18. Juni 2024