Rosacea: Wie du Symptome wirkungsvoll milderst

Rosacea - Gesichtsrose

Auch ein schöner Name kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gesichtsrose – Rosacea – eine häufige Hauterkrankung ist. Im deutschsprachigen Raum leiden ca. 2 – 5% aller Menschen unter den typischen Rötungen und Knötchen im Gesicht, die der Volksmund so hübsch Gesichtsrose nennt. Vielen ist gar nicht bewusst, dass Rosacea eine chronisch-entzündliche Hautkrankheit ist, die frühzeitig behandelt werden sollte.

Kann Rosacea von selbst wieder verschwinden?

Je schneller die richtige Behandlung der Haut beginnt, desto eher lässt sich die Erkrankung eindämmen. Heilbar ist Rosacea nach aktuellem Stand der Forschung noch nicht, aber mit einer entzündungshemmenden Behandlung, einer gezielten Hautpflege und einer gesunden Lebensweise können die Erscheinungen gemildert und die Schübe so reduziert werden. Insgesamt kann der Verlauf so wirksam verlangsamt werden.

Was ist Rosacea?

Rosacea ist weder schmerzhaft noch ansteckend. Sie tritt meist erst nach dem 30. Lebensjahr auf und bevorzugt bei Frauen - insbesondere mit heller Haut. Zunächst erscheinen die Rötungen in der Regel nur vorübergehend (die Rede ist dann von sogenannten Flushs), unter anderem bei schnellen Temperaturwechseln oder beim Verzehr von heißen Getränken. Irgendwann gehen die Rötungen dann gar nicht mehr weg und bleiben als Rosacea dauerhaft im Gesicht.

Wie entsteht Rosacea?

Rosacea zählt zu den Akne-ähnlichen Erkrankungen und ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben auftritt. Insbesondere die Überempfindlichkeit der feinen Blut- und Lymphgefäße im Gesicht sorgen für die charakteristischen Krankheitsbilder, die sich nur schwer verstecken lassen:

• Bei bestimmten Triggern erweitern sich die Blutgefäße und die Lymphgefäße schwellen an. So werden UV-Strahlen derzeit als Haupttrigger vermutet, der bei allen Betroffenen Entzündungen auslöst.
• In Folge der Entzündungsreaktion bilden sich rote Pusteln und Papeln.
• Neben dem Juckreiz klagen viele Betroffene vor allem über die seelische Belastung.
• Oftmals wird Rosacea fälschlicherweise mit übermäßigem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht (Stichwort „Säufernase“) und die Betroffenen damit gebrandmarkt.

Ursachen und Auslöser: Wie entsteht Rosacea?

Hautentzündungen wie Rosacea können auch die Folge einer fehlgeleiteten Immunantwort sein. So sind z.B. antimikrobielle Eiweißteilchen, die sogenannten Cathelicidin-Peptide, Teil des Immunsystems und für das Gefäßwachstum verantwortlich. Diese Peptide bekämpfen normalerweise eintretende Krankheitserreger, bei einige Menschen lösen sie allerdings Hautentzündungen aus.

Als Auslöser der Immunreaktion stehen auch bestimmte Mikroorganismen im Verdacht. So findet sich auf der Haut von Rosacea-Betroffenen oft eine besonders hohe Konzentration an Haarbalgmilben (Demodex folliculorum). Die sind auf der Haut jedes Menschen zu finden, bei Rosacea-Betroffenen scheinen sie aber vermehrt vorzukommen und eine Immunreaktion auszulösen, die zu Entzündungen führt.

Auch die Gene können eine Rolle zu spielen: viele Betroffene sind nicht die einzigen in der Familie, die an Rosacea leiden.

Wie erkennt man Rosacea?

Da Rosacea eine Akne-ähnliche Hauterkrankung ist, ist die Abgrenzung zur entzündlichen Akne nicht immer einfach. Ein Termin bei einem Hautarzt sollte dir Aufschluss geben. Meist kann ein Dermatologe die Rosacea anhand der typischen Symptome erkennen, in manchen Fällen kann auch eine Hautprobe (Biopsie) notwendig werden, vor allem, wenn optisch ähnliche Hauterkrankungen wie z.B. Schmetterlingsflechte oder Kosmetik-Akne ausgeschlossen werden müssen.

Im Vorstadium einer Rosacea erkennt man die Erkrankung an Gesichtsrötungen, die nicht mehr abklingen und über eine zunehmend sehr empfindliche Haut. Die bisherige Gesichtscreme wird oftmals nicht mehr gut vertragen.

Beim ersten Subtyp leidet die Haut unter Rötungen, sichtbar erweiterten Äderchen und sie ist gereizt und brennt oder juckt.

Beim zweiten Subtyp (Rosacea papulopustalosa) kommen noch Pusteln und Papeln dazu, ähnlich wie bei einer Akne.

Der dritte Subtyp (Rosacea hypertrophica) führt dazu, dass Bindegewebe und Talgdrüsen anfangen zu wuchern. Es bilden sich Wassereinlagerungen (Ödeme) und auf der Nase können sich - besonders bei Männern entzündliche Hautknötchen und Wucherungen bilden, die sogenannten Knollennase. Wenn zusätzlich auch die Augen betroffen sind, spricht man von Ophthalmo-Rosacea: Die Augen sind trocken, Regenbogenhaut, Lidrand und Bindehaut sind entzündet.

Was ist die richtige Hautpflege bei Rosacea?

Empfindliche Haut, die zu Rötungen und Entzünden neigt, braucht eine spezielle Pflege und Kosmetik. Mit der richtigen Hautpflege kannst du die Therapie für deine Haut unterstützen und die Symptome mildern. Achte bei der Wahl der Produkte besonders auf die Inhaltsstoffe. Empfehlenswert sind entzündungshemmende, antimikrobielle, beruhigende und rötungsmindernde pflanzliche Extrakte wie z.B. Färberwaid sowie Aloe vera. Panthenol kann dazu die Haut beruhigen und Mandelöl für ein weicheres Hautgefühl sorgen.

Tipps für die Hautpflege

• Die Gesichtshaut sollte nur mit lauwarmem Wasser gereinigt werden. Starke Temperaturwechsel und generell extreme Wassertemperaturen in beide Richtungen sollten vermieden werden.
• Auch der Wassergrad kann Auswirkungen haben: achte auf einen niedrigen Härtegrad.
• Verwende Waschlotionen mit einem hautfreundlichen, sprich leicht saurem pH-Wert (idealerweise zwischen 4,5 – 5,5).
• Vermeide Pflege- oder Waschprodukte mit scharfen Inhaltsstoffen wie z.B. Menthol, Kampfer und Natriumlaurylsulfat.
• Niemals nach dem Waschen mit einem Handtuch oder Waschlappen stark rubbeln. Lieber die Haut trocken tupfen.
• Mechanische Gesichtspeelings (mit kleinen Schleifpartikeln) können die empfindliche Haut nur noch mehr reizen.

• Tipp für deine morgendliche Pflegeroutine: Verwende eine Tagescreme mit einem bereits integriertem hohen Lichtschutzfaktor.

So schminkst du dich mit Rosacea

Rosacea zeigt sich besonders, wenn nicht ausschließlich, im Gesicht der Betroffenen. Die entzündeten Hautstellen, Rötungen und Pusteln im Gesicht kannst du mit einem hautberuhigenden Make-up abdecken und so dafür sorgen, dich wieder etwas wohler in deiner Haut zu fühlen. Wichtig ist dabei, eine fett- und ölfreie Serie zu wählen, die ohne reizende Duft- und Konservierungsstoffe auskommt und über eine Pigmentierung verfügt, die die Rötungen kaschieren kann. Bewährt haben sich da grüne Pigmentierungen, sie kaschieren die Rötungen mit dem Camouflageeffekt.

Nach einer guten, sanften Reinigung und Pflege kann ein Korrekturstift punktuell starke Rötungen kaschieren. Dafür sollte ein grüner Concealer gewählt werden, der über eine hohe Deckkraft verfügt.

Im nächsten Schritt kann je nach Stärke der Hautrötung entweder ein flüssiges oder kompaktes Make-up aufgetragen werden. Experten empfehlen, unter das Make-up noch ein Produkt mit einem hohen Lichtschutzfaktor aufzutragen. Oft kann das Make-up, auch bei Zusatz von Lichtschutzfaktoren, die Rosacea-Haut nicht genügend schützen.

Du solltest nicht einfach ein sehr stark deckendes normales Make-up verwenden. Das kaschiert zwar vielleicht auf den ersten Blick perfekt die unschönen Rötungen. Bedenke aber, dass du das Make-up auch wieder abnehmen willst und dafür vielleicht zu härteren Mitteln greifen musst, um es auch wirklich rückstandslos zu entfernen. Such dir dafür lieber ein spezielles Rosacea-Make-up und probiere es aus. Solltest du es nicht vertragen, bitte direkt die Anwendung beenden und eine geeignete Alternative suchen.

Wie wird Rosacea behandelt?

Je nach Subtyp der Krankheit braucht es unterschiedliche Ansätze, wobei zu beachten ist, dass die einzelnen Subtypen nicht nacheinander auftreten müssen und sich auch oft nicht klar abgrenzen lassen. Wichtig ist früh zu behandeln, damit sich die Rosacea nicht vorzeitig verschlimmert.

Im Vorstadium und auch bis Stadium 1 und 2 können Cremes und Gels die Rötungen und den Juckreiz meist gut mildern. Oftmals werden dafür Medikamente vom Hautarzt mit den Wirkstoffen Metronidazol oder Azelainsäure verschrieben, diese haben einen entzündungshemmenden Effekt. Die Azelainsäure sorgt dafür, dass bestimmte Hautzellen in ihrem Wachstum behindert werden. Der Wirkstoff wird dafür über einen langen Zeitraum regelmäßig in Form von Cremes oder Salben direkt auf die betroffene Gesichtsfläche aufgetragen.

Wenn die lokale Behandlung nicht ausreicht, wird in schwereren Fällen eine systemische Behandlung notwendig. Das bedeutet, dass die Wirkstoffe nicht mehr nur lokal auf die betroffenen Hautfläche aufgetragen werden, sondern dass der Wirkstoff (meist Antibiotika) in Tablettenform direkt in die Blutbahn gebracht wird. Damit wird die Therapie effektiver, ist aber oft auch mit mehr Nebenwirkungen behaftet.

Anders als bei vielen anderen Hauterkrankungen wird Rosacea nur in absoluten Ausnahmefällen mit Kortison behandelt. Denn selbst bei anfänglichen Erfolgen kehren die Symptome nach dem Absetzen des Medikamentes meist deutlich stärker zurück.

Diese Ernährung empfiehlt sich bei Rosacea

Als Rosacea-Betroffener ist es ratsam, Protokoll darüber zu führen, in welchem Zusammenhang Rötungen auftreten. Häufig ist die Ernährung eine wirkungsvolle Stellschraube. So kann der Verzicht von scharfen Speisen, heißen Getränken und Alkohol bereits dafür sorgen, dass sich die Gefäße im Gesicht nicht so leicht erweitern. Ein hoher Fett- und Zuckerkonsum sowie tierische Nahrungsmittel können weitere Entzündungsreaktionen im Körper fördern. Probiere doch einmal eine weitgehend pflanzenbasierte Ernährungsform. Eine anti-entzündliche Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Nüsse und gute Öle unterstützt deinen Körper bei der Therapie.