Was ist Akne inversa?

Wie zeigt sich Akne inversa?

Die chronische Hauterkrankung Hidradenitis suppurativa (HS) ist durch schmerzhafte Knoten und Abszesse gekennzeichnet. Charakteristisch sind entzündete Hautbereiche mit Wunden, eitrigen Kanälen, Knoten oder Abszesse. Für gewöhnlich treten die Hautveränderungen in der Nähe von Schweißdrüsen und an Körperstellen auf, an denen die Haut aneinander reibt: In den Achselhöhlen, im Leisten- und Genitalbereich. Bei starken Entzündungen kommt es auch zu Fieber und einer Anschwellung der Lymphknoten. Akne inversa ist für Betroffene sehr schmerzhaft, enorm belastend und schränkt die Lebensqualität erheblich ein.

Akne inversa ist nicht ansteckend und verläuft schubweise, das heißt nach dem Abheilen können die Entzündungen jederzeit erneut auftreten. Die Betroffenen leiden besonders auch unter den unästhetischen Vernarbungen sowie dem unangenehmen Geruch, der von den nässenden Hautbereichen ausgeht.

Verwechselungsgefahr mit anderen Erkrankungen

Hidradenitis suppurativa wird manchmal mit einer anderen Hauterkrankung verwechselt:

• Akne vulgaris: bei der gewöhnliche Pubertätsakne liegt eine Verhornungsstörung der Talgdrüsen zugrunde und betrifft hauptsächlich die Talgdrüsen im Gesicht, im Brustbereich und am Rücken.
• Follikulitis: Entzündung im Haarfollikel
• Furunkel: Haarfollikelentzündung mit Eiterbildung
• Karbunkel: mehrere Furunkel, die sich zusammenschließen

Eine exakte Diagnose beim Dermatologen ist wichtig, um frühzeitig die richtige Behandlung einleiten zu können.

Akne inversa: Welche Ursachen sind verantwortlich?

Akne inversa ist eine autoinflammatorische Erkrankung. Bestimmte Abwehrzellen schütten dabei Botenstoffe aus, die bei der Akne inversa die entzündlichen (inflammatorischen) Prozesse an der Haarwurzel auslösen und aufrechterhalten. Die genaue Ursache für die Entstehung ist nicht geklärt, aber man geht von mehreren Risikofaktoren aus, die diese Erkrankung entstehen lassen können.

Diese Risikofaktoren begünstigen Akne inversa

Genetische Faktoren: Mittlerweile ist bekannt, dass Akne Inversa in vielen Familien gehäuft auftritt, zum Teil besteht damit ein familiärer Zusammenhang.

Nikotingenuss: Rauchen zählt als stärkster Risikofaktor der Hidradenitis suppurativa. Beim Rauchen werden die Entzündungsmediatoren im Körper angekurbelt und dadurch neue Schübe begünstigt. Auch Passivrauchen kann die Symptome verstärken! Ein Rauchstopp ist empfehlenswert!

Übergewicht: Je stärker das Übergewicht, desto stärker können die Symptome der Krankheit ausfallen. Daher ist eine ausgewogene Ernährung sowie viel Bewegung durchaus hilfreich, den Risikofaktor Übergewicht zu minimieren.

Zu enge Kleidung führt zu starkem Schwitzen und Reizung der Haut, wodurch sich Talgdrüsen leichter entzünden können. Akne inversa Patienten sollten auf weite und atmungsaktive Kleidung achten!

Stress: Wie bei vielen anderen Krankheiten kann auch bei Acne inversa eine permanent hohe Stressbelastung zu neuen Schüben führen. Stress belastet das Immunsystem und kann so die Symptome verstärken. Durch die Vermeidung von negativem Stress beziehungsweise dem Erlernen einer Entspannungstechnik wie zum Beispiel Autogenes Training, Qi Gong oder Yoga kann die Lebensqualität verbessert werden.

Die Behandlung von Akne inversa

Hidradenitis suppurativa ist nach heutigem Stand zwar nicht heilbar, aber die gute Nachricht: Es gibt mittlerweile verschiedene gute Behandlungsmethoden, die dazu beitragen können, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Wichtig ist ein frühzeitiger Behandlungsstart, um körperliche und seelische Belastungen der Betroffenen reduzieren zu können.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen

• Topische und systemische Antibiotika
• Kortikosteroide
• Immunsuppressiva
• Immunmodulierung mit gezielter Biologika-Therapie
• Chirurgische Eingriffe zur Entfernung von betroffenen Hautbereichen

Bei der sogenannten Biologika-Therapie werden gezielt die an der Entzündung beteiligte Abläufe im Immunsystem beeinflusst. Der Einsatz von Biologika kann den Entzündungsprozess in der Haut hemmen und die Entwicklung der Symptome positiv beeinflussen.

Es ist wichtig, dass die Behandlung individuell angepasst wird und regelmäßig von einem Hautarzt überwacht wird, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.