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    Neue Leitlinie in der Behandlung von Schuppenflechte

    Psoriasis – Kortison allein ist keine Lösung

    Wer unter leichter bis moderater Psoriasis leidet, muss sich nicht mehr ausschließlich auf Kortison verlassen. Ein Sprühschaum, der zusätzlich Vitamin D3 enthält, verspricht rasche Linderung der Beschwerden. Im besten Fall können deine Beschwerden endlich Geschichte sein. In Interview dazu Frau OÄ Dr. Barbara Gruber von der Dermatologischen Abteilung des Klinikums Wels-Grieskirchen.

    Gut zu wissen

    Was ist Psoriasis oder Schuppenflechte?

    • eine in Schüben verlaufende Autoimmunerkrankung
    • typische Symptome: schuppig-juckenden Hautstellen
    • besonders häufig betroffen: Außenseiten von Ellbogen, Knien und an die behaarte Kopfhaut
    • nicht heilbar, aber mit modernen Medikamenten sehr gut behandelbar
    • bei einem Großteil der Patienten kann Beschwerdefreiheit erreicht werden
    © SNAB - shutterstock
    typische Schuppenflechte Symptome

    Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

    Die Behandlungsmöglichkeiten der Psoriasis sind vielfältig und richten sich nach Art und Schweregrad.

    Bei leichter bis moderater Psoriasis setzt man auf(topische) äußerliche Behandlung der Symptome. Neben Kryotherapie (Kältetherapie) und Lichttherapie greift man zu Substanzen, die das übermäßige Wachstum der Hautzellen, also die Schuppenbildung, bremsen und entzündungshemmend wirken. Diese Medikamente werden in Form von Cremes, Gels oder Lotionen aber auch Shampoos angewendet. Sie enthalten:

    • Vitamin D3 (Tacalcitol, Calcitriol oder Calcipotriol)
    • Kortison
    • Dithranol/Cignolin
    • Vitamin-A-Abkömmlinge (Tazaroten)

    Kortison als alleinige Therapie?

    Eine der meist eingesetzten und auch wirkungsvollsten Substanzen ist nach wie vor das Kortison. Neue Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Kortison als alleinige Therapie bei Psoriasis nicht mehr eingesetzt werden soll.

    Ein starkes Duo: Kortison plus Vitamin D3

    Zwar wirkt Kortison stark entzündungshemmend, jedoch hat es bei lang andauernder Behandlung auch unerwünschte Nebenwirkungen – die  Haut wird dadurch sehr dünn. Hinzu kommt: Wenn man ausschließlich Kortison verwendet, ist zu befürchten, dass die Entzündung nach Absetzen der Therapie rasch wieder kommt. Diese unangenehmen Nebenwirkungen werden verhindert, indem man eine Kombination von Kortison (Betamethason) und Vitamin D3 (Calcipotriol) verwendet – am besten in Form eines praktischen Sprühschaums.

    Einfach und unkompliziert

    Die Vorteile dieses Sprühschaums mit Kortison und Vitamin D3 betont auch Frau OÄ Dr. Barbara Gruber: „Diese Kombination schont die Haut und wirkt besser als Kortison allein. Die Anwendung ist denkbar einfach. Die Patienten tragen einfach einmal pro Tag eine geringe Menge des Schaumes auf die betroffenen Haustellen auf.“

    Tägliche Behandlung für 4 Wochen

    Die Initialbehandlung mit der Sprühkombination wird für die Dauer von 4 Wochen empfohlen. Innerhalb dieser Zeit sollte bei leichten bis moderaten Erscheinungsformen damit Beschwerdefreiheit erzielt werden.

    Dauerhafte Therapie zweimal wöchentlich

    Eine Expertenkommission aus österreichischen Dermatologen hat eine Empfehlung für das weitere Vorgehen herausgegeben: Demnach soll bei Patienten, die gut auf die Behandlung mit der Kombinationstherapie angesprochen haben, eine Phase der Erhaltungstherapie angeschlossen werden. Hier werden die vormals befallenen Hautstellen zweimal wöchentlich mit dem Sprühschaum behandelt, obwohl keine Krankheitszeichen vorliegen. Diese Therapieform wird als proaktive Erhaltungstherapie bezeichnet.

    Wichtig: Zwischen den Anwendungen sollten bestens 2 oder 3 Tage liegen. Den Kombinationsschaum also nicht an 2 aufeinanderfolgenden Tagen auftragen!

    Proaktives Vorgehen bringt viele Vorteile

    In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass diese Art der Therapie im Vergleich zu einem reaktiven Vorgehen, bei dem man erst behandelt, wenn wieder Beschwerden auftreten, viele Vorteile bringt: Der Zustand der Patienten verbesserte sich deutlich, sie hatten weniger Schübe und viele konnten sich völlig von ihren Beschwerden verabschieden.

    Tipp: Wie du den Sprühschaum am besten anwendest und welche Vorteile er im Detail bringt, kannst du in diesem Beitrag nachlesen:
    Innovativer Sprühschaum hilft bei Psoriasis

    Dr. Barbara Gruber

    Die Expertin: Dr. Barbara Gruber

    OÄ. Dr.med. Barbara Gruber
    Spezialgebiet: Psoriasis & atopische Dermatitis

    Klinikum Wels-Grieskirchen
    Abteilung für Dermatologie
    Grieskirchner Straße 42
    4600 Wels
    Telefon +43 7242 415

    Dranbleiben ist unglaublich wichtig!

    Wenn du dank des Sprühschaums deine Psoriasis-Schübe endlich im Griff hast, bleib unbedingt weiter dran! Wie wichtig das ist, betont auch Frau OÄ Dr. Gruber: „Es muss den Patienten klar sein, dass nur die Konsequenz zum Ziel führen kann. Um die Krankheit zu beherrschen, muss man sich streng an das verordnete Therapieschema halten – je sorgfältiger, desto besser. Als Ärzte sind wir gefordert, die Behandlung für unsere Patienten so einfach und alltagstauglich wie möglich zu gestalten.“

    Unser Lesetipp

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    Medizinische Behandlungen bei Psoriasis

    Behandlung von außen und innen! In der Psoriasis Behandlung kommen Medikamente zum Einsatz, die das übermäßige Wachstum der Hautzellen eindämmen und zeitgleich entzündungshemmend wirken. Hier findest du die wichtigsten Medikamente bei der Schuppenflechte-Behandlung!


    Infos zum Beitrag

    Autor: Mag. (FH) Margit Wickhoff
    Experte: Dr. Barbara Gruber
    Quellenangabe: Interview Dr. Barbara Gruber
    Stand der medizinischen Informationen: 15. Dezember 2021
    Letzte Aktualisierung: 15. Februar 2024

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