Pollenallergie Diagnose
Pollenallergien kommen sehr hĂ€ufig vor und werden trotz zum Teil schwerer Symptome von vielen Betroffenen noch unterschĂ€tzt. Eine allergische EntzĂŒndung kann sich in Richtung Lunge ausweiten und dadurch neue Allergien auslösen. Die rechtzeitige und exakte Diagnose spielt bei Allergien eine ganz entscheidende Rolle: Je frĂŒher eine allergische Atemwegserkrankung erkannt wird, desto rascher kann diese punktgenau therapiert und eine Verschlechterung der Beschwerden verhindert werden.
Eine gezielte Diagnose kann mittlerweile durch moderne Verfahren, die auf molekularer Ebene ansetzen, rasch erfolgen. Diese sind wenig belastend fĂŒr den Organismus und haben sich deshalb besonders bei Kindern, Ă€lteren Menschen und Kreuzallergikern durchgesetzt. Wir haben mit Frau Univ. Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim, Leiterin des Allergiediagnoselabors AllergyCare in Wien, ĂŒber mögliche Diagnosetools bei Pollenallergie gesprochen.
UnbestĂ€ndiges Wetter senkt zwar die Belastungen, dennoch spĂŒren die Heuschnupfen-Betroffenen die Auswirkungen ihrer Allergie fast tĂ€glich. Die LebensqualitĂ€t ist eingeschrĂ€nkt und selbst leichte Bewegungen wie Treppensteigen werden aufgrund der Atembeschwerden als anstrengend empfunden. Die SchlafqualitĂ€t nimmt ab, weshalb am nĂ€chsten Tag die KonzentrationsfĂ€higkeit gemindert ist. Bei Kindern kann sich die Pollenallergie sogar auf die Schulnoten auswirken. Augenbrennen, Dauerniesen, Hautjucken bis hin zum GefĂŒhl, keine Luft mehr zu bekommen â vieles quĂ€lt einen Heuschnupfen-Allergiker. Betroffene klagen zudem ĂŒber eingeschrĂ€nkten Geschmacks- und Geruchssinn, Schnarchen, Nasennebenhöhlen-EntzĂŒndungen bis hin zu unangenehmen Mundgeruch. Durch die verquollenen, roten Augen und HautausschlĂ€ge fĂŒhlen sich viele Allergiker unattraktiv, ziehen sich mehr und mehr aus dem gesellschaftlichen Leben zurĂŒck und das SelbstwertgefĂŒhl wandert in den Keller.
Pollenallergie kennt kein Alter
Eine Pollenallergie kann jeden Menschen treffen. Jensen-Jarolim erklĂ€rt: âIm Kindesalters sind Buben mehr gefĂ€hrdet als MĂ€dchen. Das Ă€ndert sich mit der Geschlechtsreife und mit der PubertĂ€t ziehen die MĂ€dchen rasch nach. Die starke Ăstrogenproduktion oder die Einnahme der Antibabypille verstĂ€rken das Risiko, eine Allergie zu entwickeln. Jede HormonverĂ€nderung (z.B. bedingt durch Hormonersatztherapie wĂ€hrend der Wechseljahre) wirkt sich auf die Hormonrezeptoren im weiblichen Körper aus und kann dadurch die Entwicklung eines Heuschnupfens und anderer allergischer Erkrankungen erhöhen.â
Gefahr in Verzug
Wer bereits unter Heuschnupfen leidet, lebt damit auch mit der Gefahr eines Ăbergangs in allergisches Asthma. âDie Anzahl der an Asthma erkrankten Menschen hat sich in den letzten Jahren drastisch erhört. Schuld daran sind hauptsĂ€chlich die verĂ€nderten Umweltbedingungen durch den Klimawandel. Die Pollen weisen im Vergleich zu frĂŒher eine stĂ€rkere AllergenitĂ€t auf und haben lĂ€ngere Aktivzeiten. Damit verlĂ€ngert sich oft auch die Dauer des Leidensâ, so die Immunologin. War man frĂŒher nur zu FrĂŒhlingsbeginn betroffen, kĂ€mpft man heute manchmal bis zu Weihnachten mit Heuschnupfen. âAcht bis neun Jahre dauert es im Schnitt, bis Allergiker zu einer fachĂ€rztlichen Diagnose und adĂ€quaten Therapie kommenâ, so Jensen-Jarolim. âWenn die Beschwerden wie juckende Augen, eine rinnende oder verstopfte Nase und Niesattacken nach einer Woche nicht abklingen und jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit auftreten, sollten diese so rasch wie möglich abgeklĂ€rt werdenâ.
Die fachÀrztliche Diagnostik
Die frĂŒhzeitige AbklĂ€rung der Beschwerden bei einem Facharzt ist in jedem Alter die Voraussetzung fĂŒr eine erfolgreiche Behandlung. Es beginnt mit einem ausfĂŒhrlichen GesprĂ€ch, bei dem die Beschwerden mit möglichen Allergieauslösern in Zusammenhang gebracht werden. Danach folgen meist Hauttests. Dem Patienten werden dabei geringe Mengen eines standardisierten Allergen-Konzentrats auf die Haut getropft und leicht in die oberste Hautschicht gepiekst. Eine allergische Reaktion Ă€uĂert sich innerhalb weniger Minuten durch eine juckende Quaddel, Ă€hnlich einem Gelsenstich. Diese Hauttestungen haben den Nachteil, dass davor eingenommene antiallergisch wirkende Mittel (z.B. Antihistaminika) ein Ergebnis verhindern können.
Spurensuche im Blut
Ein weiterer Schritt ist die Blutuntersuchung, die sogenannte in-vitro-Diagnostik. Dazu wird eine Blutprobe entnommen und im Labor die Konzentration von IgE-Antikörpern gemessen. Diese werden auch die âBiomarker der Allergieâ genannt. Können solche spezifische IgE-Antikörper nachgewiesen werden, liegt eine Sensibilisierung vor. Bluttests haben im Vergleich zu Hauttests den Vorteil, dass antiallergisch wirkende Mittel das Ergebnis nicht beeinflussen und damit zuverlĂ€ssigere Ergebnisse liefern.
Neue Wege in der Allergie-Testung: Komponenten-basierte Diagnostik
Speziell die Blutuntersuchung hat sich in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt und verbessert. Die sogenannte Komponenten-basierte Diagnostik liefert besonders genaue Ergebnisse. Hier können nicht nur die Allergie-Auslöser als Ganzes untersucht werden, sondern es lĂ€sst sich inzwischen ganz gezielt herausfinden, welche EiweiĂ-Bestandteile fĂŒr die Allergie verantwortlich sind. Diese Errungenschaft macht ein sehr zielgerichtetes und rasches Identifizieren des beschwerdeauslösenden Allergens möglich und die Therapie noch effektiver. Die exakte Diagnose bietet dazu relevante Informationen fĂŒr eine spezifische Immuntherapie (SIT). Ein weiterer klarer Vorteil gegenĂŒber einer herkömmlichen Blutuntersuchung ist die bessere Unterscheidung zwischen einer echten Sensibilisierung und einer Kreuzsensibilisierung.
Die Komponenten-basierte Diagnostik ist besonders geeignet fĂŒr:
- Patienten, die mehrere Sensibilisierungen oder unklare Symptome haben
- Patienten, die auf keine bisherige Behandlung angesprochen haben
- Kinder, fĂŒr die ein Hauttest mit Juckreiz ĂŒber 20 Minuten hinweg meist sehr unangenehm ist
- Ăltere Menschen, bei denen die Testung in der alternden Haut unverlÀÀssliche wird
- alle Heuschnupfen-Geplagte, die besonders schnell eine genaue Diagnose wollen
Die Komponenten-basierte Diagnostik kann österreichweit in allen spezialisierten Allergiezentren durchgefĂŒhrt werden. Das Krankenkassensystem hat hier allerdings eine Grenze mit sechs Allergie-Tests pro Quartal festgelegt.
Der Allergen-Mikrochip
Der Allergen-Mikrochip zĂ€hlt zur Komponenten-basierten Diagnostik. Dieser ist besonders treffsicher, wenig belastend und als Screening-Methode bei Pollenallergien bestens geeignet, da er in einem Test 112 Allergen-MolekĂŒle aus 52 Allergenquellen testet. Polysensibilisierte Kinder und Erwachsene mit Verdacht auf eine Sensibilisierung gegen kreuzreagierende Allergene oder gegen potenzielle Hochrisiko-Allergene aus dem Bereich der Nahrungsmittel sind am besten fĂŒr die Allergenchip-Testung geeignet. Neben den am hĂ€ufigsten auftretenden möglichen Pollenallergenen werden zeitgleich verschiedene Hausstaub-, Tierhaare-, Insekten- und Nahrungsmittel-Allergene abgetestet und liefern ein sehr zuverlĂ€ssiges Ergebnis.
Die Mikrochip-Testung ist allerdings nicht ĂŒberall möglich, denn sie erfordert spezielles Wissen fĂŒr die Interpretation der umfassenden Ergebnisse. Eine Möglichkeit bietet Allergycare in Wien. Hautinfo.at war fĂŒr dich Vorort und hat alle relevanten Informationen bei Allergycare, eine der besten österreichischen Expertenplattformen fĂŒr modernste Allergie-Diagnose & Therapie, eingeholt.
Beim ErstgesprĂ€ch wird die Blutabnahme fĂŒr den Allergen-Mikrochip-Test durchgefĂŒhrt. Basierend auf dem Chip-Ergebnis entscheiden ImmunologInnen, welcher Facharzt gebraucht wird: Dermatologie, HNO oder Pulmologie. Falls eine Allergie vorliegt, werden bereits beim 2. Besuch geeignete Therapien oder MaĂnahmen eingeleitet. Weil der Allergie-Mikrochip als Screeningmethode gleich am Anfang eingesetzt wird, erhĂ€lt der befundende Arzt wichtige Hinweise auf die eigentlichen Ursachen der allergischen Beschwerden und kann entsprechend rasch und effektiv die Beschwerden lindern.
Du bist aus den BundeslĂ€ndern oder aus dem Ausland und möchtest die Mikrochip-Testung machen? Allergycare bietet Ărzten und Labors ein Send-In-Service fĂŒr Patienten-Blutproben an. Informiere deinen Arzt ĂŒber die Möglichkeit der Blutzusendung, wenn du diesen Test gerne machen möchtest!
Die Kosten fĂŒr diese moderne Testung mĂŒssen Patienten selbst tragen. Wenn du jedoch eine private Krankenversicherung hast, könnte diese in variablem AusmaĂ Kosten fĂŒr den Test ĂŒbernehmen. Frage bitte bei deinem privaten KrankenversicherungstrĂ€ger nach!
Die hautinfo.at Expertin
Univ.- Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
AllergyCare â Allergiediagnose und -studienzentrum Wien
Tel: +43 -1- 40400-51100
www.allergycare.at
E-Mail: erika.jensen-jarolim@allergycare.at
AllergyCare - Die Expertenplattform fĂŒr moderne Allergie-Diagnose & Therapie
Du willst wissen, ob deine Kinder eine Allergieneigung haben? Du vermutest bei dir selbst eine Nahrungsmittelallergie? Du bekommst nun deutlich schlechter Luft? Bei AllergyCareÂź bekommst du eine umfassende Allergiediagnose in einem Paket. Wir setzen die moderne Allergen Mikrochip-Technologie ein. In einem einzigen Durchgang können wir damit auf 112 AllergenmolekĂŒle aus 53 Allergenquellen testen. PrĂ€zise Diagnose ermöglicht es, rasch konkrete MaĂnahmen einzuleiten, um eine Ausweitung deiner Allergie zu verhindern. Weil eine rechtzeitige Diagnose wirklich wichtig ist.
Kontakt fĂŒr Terminanfragen:
Ordinationszentrum Privatklinik Döbling
1. Stock
HeiligenstÀdter Str. 46-48
1190 Wien
Tel: +43-1-1 355 44 33
E-Mail: office@allergycare.at
Weitere Informationen unter allergycare.at
Unser Lesetipp
Wissenswertes ĂŒber Allergien
UngefÀhr 30% der Bevölkerung in Mitteleuropa sind mittlerweile von zumindest einer Allergie betroffen. Besonders in den hochentwickelten IndustrielÀndern nehmen Allergien stark zu. Immer mehr Menschen reagieren auf die laufend verbesserten Annehmlichkeiten, wobei uns der moderne Fortschritt doch angeblich das Leben erleichtern soll.
Infos zum Beitrag
Autor:
Mag. Karin Meinhart
Experte:
Univ. Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
Quellenangabe: Interview Univ. Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
Letzte Aktualisierung: 09. Juni 2022