Neurodermitis auf der Kopfhaut

Kopfhautreinigung und passende Shampoos

Die richtige Reinigung und Pflege der Kopfhaut ist bei Neurodermitis entscheidend:

• Verwende lauwarmes Wasser, da heißes Wasser die Haut zusätzlich austrocknen kann.
• Wasche deine Haare nicht zu häufig – idealerweise alle 2–3 Tage.
• Wähle ein mildes Shampoo, frei von Silikonen, Parabene und reizenden Zusätzen.
• Föhne deine Haare nicht zu heiß; lass sie lieber öfter an der Luft trocknen.
• Verzichte auf häufiges Haarefärben. Stattdessen kannst du beim Friseur Strähnen setzen lassen, da diese die Kopfhaut weniger belasten.

Jojobaöl im Shampoo – die perfekte Pflege für trockene Kopfhaut

Ein mit Jojobaöl angereichertes Shampoo ist besonders hilfreich bei sehr trockenem Haar, trockener Kopfhaut und Schuppenbildung. Dank seiner antibakteriellen Eigenschaften wirkt Jojobaöl Entzündungen auf der Kopfhaut entgegen und kann als natürliches Mittel gegen Schuppen und trockene zu Juckreiz neigende Haut eingesetzt werden. Darüber hinaus stärkt das Öl die Haarwurzel vom Ansatz bis zur Spitze und dringt tief in die Haarschichten ein, um das Haar intensiv zu pflegen und geschmeidig zu machen.

Warum klassische Anti-Schuppen-Shampoos bei Neurodermitis nicht geeignet sind

Es wäre ein Irrtum zu glauben, dass die trockene und schuppige Kopfhaut bei Neurodermitis mit einem klassischen Anti-Schuppen-Shampoo aus dem Drogeriemarkt behandelt werden kann. Solche Shampoos mit ihren pilzhemmenden Eigenschaften,   sind vor allem auf fettige Kopfhaut ausgelegt, während die Neurodermitis-Kopfhaut – ähnlich wie die Haut am restlichen Körper – zu Trockenheit neigt. Stattdessen sollten als Basispflege milde und rückfettende Waschsubstanzen verwendet werden. Entfettende Shampoos würden die ohnehin gereizte Haut zusätzlich belasten und den Heilungsprozess verzögern. Ein geeignetes Shampoo sollte Haare und Kopfhaut sanft reinigen, ohne sie weiter auszutrocknen.

Regelmäßige Anwendung der „Ölhaube“ bei trockener Kopfhaut

Für die Pflege trockener Kopfhaut hat sich eine wiederholte Einreibung mit hochwertigem Öl – wie Jojobaöl, Olivenöl oder Arganöl – bewährt. Dabei wird vor dem Schlafengehen die Kopfhaut großzügig mit Öl eingerieben und das Öl über Nacht einwirken gelassen. Am Morgen wird es dann mit einem speziellen Shampoo gründlich ausgewaschen. Bei besonders hartnäckigen Schuppen können spezielle Öl-Rezepturen mit schuppenlösenden Wirkstoffen helfen. Hier ist insbesondere Salicylsäure hervorzuheben, die sich bei schwer ablösbaren Schuppen als wirksam erweist. Besprich diese Option am besten mit deinem Hautarzt.

Hausmittel zur Unterstützung der Kopfhautpflege

Einige Hausmittel können die Behandlung von trockener und juckender Kopfhaut unterstützen, sollten jedoch vorsichtig angewendet werden, da auch natürliche Mittel allergische Reaktionen hervorrufen können.

• Apfelessig: Apfelessig kann helfen, den pH-Wert der Kopfhaut zu regulieren und Juckreiz zu lindern. Dafür den Essig im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnen und auf die betroffenen Stellen auftragen. Nach kurzer Einwirkzeit mit lauwarmem Wasser abspülen.
• Schwarzer Tee: Eine Spülung mit schwarzem Tee wirkt entzündungshemmend, unterstützt die Heilung und reduziert Rötungen und Juckreiz.
• Kokosöl: Kokosöl stärkt die Hautbarriere und hat antimikrobielle Eigenschaften.
• Bockshornkleesamen-Spülung: Diese Spülung wirkt antibakteriell und rückfettend und kann bei Schuppen hilfreich sein.

© Nila Newsom - shutterstock

Gut zu wissen: Teerpräparate werden nicht mehr verschrieben

Obwohl Teerprodukte entzündungshemmend wirken und häufig gut gegen Juckreiz helfen, wird ihre Wirksamkeit wissenschaftlich bis heute nicht ausreichend bestätigt. Zudem sind sie für eine Langzeittherapie ungeeignet, da sie im Verdacht stehen, karzinogen zu wirken, und werden daher nicht mehr verschrieben.

Unser Fazit

Die Behandlung von Neurodermitis auf der Kopfhaut erfordert eine individuelle und ganzheitliche Herangehensweise. Eine Kombination aus medizinischer Therapie, angepasster Haarpflege (einschließlich der Vermeidung ungeeigneter Stylingprodukte) und einem gesunden Lebensstil kann den Juckreiz und die Beschwerden auf der Kopfhaut meist reduzieren.