Wie geht es Menschen mit Schuppenflechte wirklich?

Die Online-Umfrage

Das BioPharma-Unternehmen AbbVie initiierte eine österreichweite Befragung, durchgeführt im März 2025 vom Marktforschungsinstitut Integral. Im Fokus standen diese Fragen:

• Wie erleben Betroffene ihre Psoriasis?
• Gehen sie regelmäßig zum Hautarzt?
• Wie zufrieden sind sie mit ihren Behandlungen?
• Wie werden Therapieentscheidungen getroffen?

Die Teilnahme war anonym und kostenlos. Insgesamt nahmen 474 Erwachsene aus ganz Österreich teil.

Die Ergebnisse im Überblick

Die Umfrage zeigt: Schuppenflechte treibt viele Betroffene an ihre Grenzen. Juckreiz, Schmerzen und sichtbare Hautveränderungen belasten nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Angst, Frust, Rückzug und Depression sind häufige Folgen. Psoriasis ist damit weit mehr als eine Hautkrankheit, sie betrifft den ganzen Menschen. Betroffene berichten, dass die Psoriasis wichtige Lebensentscheidungen beeinflusst. Besonders herausfordernd ist die Unvorhersehbarkeit: Neue Schübe können das Leben plötzlich aus dem Gleichgewicht bringen und erschweren jede langfristige Planung.

Zugleich offenbart die Befragung große Wissenslücken. Vielen fehlt es an Informationen über die Krankheit und moderne Behandlungsmöglichkeiten. Dabei ist Psoriasis heute mit verschiedenen Therapien gut behandelbar, vorausgesetzt, Arzt und Patient arbeiten vertrauensvoll zusammen und legen klare Therapieziele fest.

Psoriasis belastet an vielen Körperstellen

Egal, an welcher Körperstelle Psoriasis auftritt, die Erkrankung wird fast immer als große Belastung erlebt. Besonders schwer wiegen entzündete Stellen im Intimbereich sowie an sichtbaren Arealen wie Händen, Nägeln, Gesicht, Hals, Nacken oder Kopfhaut. Auch an Steißbein, Beinen, Knien und Fußsohlen können häufig Beschwerden auftreten. 

Hinzu kommt, dass die Erkrankung selten allein auftritt. Mehr als die Hälfte der Befragten lebt mit mindestens einer weiteren diagnostizierten Krankheit. Besonders häufig genannt wurden Bluthochdruck, Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Depressionen oder Angstzustände.

Viele Betroffene verbergen ihre Psoriasis

Betroffene entwickeln häufig Strategien, um ihre Erkrankung zu verbergen. Sie passen den Kleidungsstil an oder vermeiden Situationen, in denen ihre Haut sichtbar wäre. Zwei Drittel sind überzeugt, dass Menschen ohne Psoriasis kaum nachvollziehen können, wie belastend die Krankheit ist. Das führt zu seelischem Druck, schlechter Stimmung, Schlafproblemen und Schamgefühlen. Auch Partnerschaften und Familienplanung können beeinträchtigt sein.

Die Folgen reichen bis ins Berufsleben. Manche fühlen sich weniger leistungsfähig oder müssen häufiger in Krankenstand gehen. Besonders schwer wiegen die langfristigen Auswirkungen: Einige sehen ihr berufliches Vorankommen eingeschränkt oder nehmen bewusst eine weniger anspruchsvolle Stelle an. Viele sprechen mit Arbeitgebern oder Kollegen nicht über ihre Erkrankung. Psoriasis beeinflusst damit nicht nur die Gesundheit, sondern zudem die Karrierechancen und soziale Sicherheit.

Wir von hautinfo.at wissen aus Erfahrung: Stigmatisierung ist bei Psoriasis weit verbreitet. Betroffene werden fälschlicherweise als ansteckend angesehen und gemieden. Freizeitaktivitäten, bei denen die Haut sichtbar ist – etwa im Schwimmbad – werden vermieden, weil Blicke von Fremden als unangenehm empfunden werden. Die Folge ist nicht selten sozialer Rückzug bis hin zu Isolation.

Ärztliche Hilfe wird nicht immer in Anspruch genommen

Obwohl Psoriasis eine chronische Erkrankung ist, nimmt nicht jeder regelmäßig ärztliche Unterstützung in Anspruch. Fast ein Fünftel der Befragten gab an, im letzten Jahr keinen Hautarzt besucht zu haben, darunter auch Patienten mit einem mäßigen bis schweren Verlauf. 

Warum viele nicht zum Arzt gehen, können wir von hautinfo.at gut nachvollziehen, häufig steckt Frust dahinter: Viele haben über die Jahre zahlreiche Therapien ausprobiert, ohne gewünschten Erfolg, und verloren den Glauben, die passende Behandlung zu finden. Dabei stehen heute viele wirksame Therapien zur Verfügung, die selbst bei schweren Verläufen eine fast oder vollständig erscheinungsfreie Haut ermöglichen können.
Unser Appell: Suche dir einen auf Psoriasis spezialisierten Hautarzt, sei es in einer Ordination oder in einer Spitalsambulanz und gib dich nicht mit weniger zufrieden, als möglich wäre.

Wie kommt es zur Therapieentscheidung?

Beim Thema Therapieentscheidung haben Patienten sehr verschieden viel Mitspracherecht. Rund die Hälfte erhielt lediglich eine Empfehlung für eine einzige Behandlung, die direkt umgesetzt wurde. Andere erlebten, dass mehrere Optionen vorgestellt und mit einer klaren Empfehlung versehen wurden. Nur wenige sprachen die Entscheidung im Detail gemeinsam ab. Auffällig ist zudem, dass fast ein Viertel der Befragten bereits einmal eine vorgeschlagene Behandlung abgelehnt hat. All dies zeigt, wie wichtig es wäre, Patienten stärker in die Therapieentscheidung einzubeziehen und ihre individuellen Bedürfnisse konsequenter zu berücksichtigen.

Häufig fehlende Therapieziele

Ein besonders ernüchterndes Ergebnis: Weniger als ein Fünftel der Befragten wurde nach den eigenen Therapiezielen gefragt. Dabei ist genau dieser Austausch entscheidend, um eine Behandlung zu finden, die wirksam ist und zugleich zu Lebenssituation und Begleiterkrankungen passt. Ein offenes Gespräch zwischen Arzt und Patient über Ziele wie Symptomfreiheit, Alltagstauglichkeit oder Nebenwirkungen ist die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie.

Was erwarten Psoriasis-Patienten von einer Therapie?

Die Erwartungen sind eindeutig: Entscheidend ist das Vertrauen in die Behandlung und möglichst geringe Nebenwirkungen. Besonders wichtig sind zudem das Ende des Juckreizes und Schmerzfreiheit. Viele Betroffene wünschen sich darüber hinaus eine reine Haut ohne Schuppen, einen planbaren Alltag und keine Furcht mehr davor haben zu müssen, dass die Krankheit weiter fortschreitet. 

Positiv fällt die Zufriedenheit mit Therapien wie Spritzen, Pens, Infusionen oder Tabletten aus. Sie lassen sich gut in den Alltag integrieren. Viele Patienten berichten, keinen Juckreiz mehr zu empfinden, schmerzfrei zu sein und wieder genügend Selbstvertrauen zu haben, um sich offen zu zeigen.

Was erwarten Patienten von ihrem behandelnden Arzt?

Erfreulich ist das große Vertrauen in die behandelnden Hautärzte. Die meisten Patienten fühlen sich ernst genommen und sind überzeugt, dass ihre Ärzte die Erkrankung im Griff haben. Dazu werden sie regelmäßig zur Kontrolle gebeten.

Dennoch gibt es Kritikpunkte. So vermissen fast die Hälfte der Patienten, dass entzündete Hautstellen bei jedem Termin gründlich untersucht werden. Zwar nehmen sich viele Ärzte Zeit für Fragen, doch wichtige Themen wie die Vor- und Nachteile verschiedener Behandlungsmethoden werden zu selten angesprochen. Auch die eingeschränkte Therapiewahl wird bemängelt: Manche Patienten haben den Eindruck, „immer das Gleiche“ verschrieben zu bekommen.

Auch die Kontinuität der Versorgung bleibt ein Problem: Viele haben bereits mindestens einmal den Hautarzt gewechselt, meist wegen Unzufriedenheit, Zeitmangel oder langer Wartezeiten. Tatsächlich beträgt die Wartezeit auf einen Termin beim Hautarzt im Schnitt vier bis fünf Wochen, in der Hautambulanz sogar rund sieben Wochen. Das erschwert eine kontinuierliche Behandlung erheblich.

Hautinfo.at Fazit

Niemand sollte heute noch unnötig unter Psoriasis leiden. Moderne Therapien können den Alltag spürbar erleichtern und Lebensqualität zurückgeben. Entscheidend ist, gemeinsam mit dem Arzt klare Therapieziele zu vereinbaren. Zögere nicht und vereinbare noch heute einen Termin beim Hautarzt, gestalte die Behandlung deiner Psoriasis aktiv mit.

Unser Tipp: Bereite dich gut auf den Arzttermin vor. Notiere deine wichtigsten Fragen und nimm Unterlagen zu bisherigen Therapien, Begleiterkrankungen und aktuellen Medikamenten mit. So kannst du die oft knappe Zeit optimal nutzen und sicherstellen, dass alle wichtigen Punkte angesprochen werden.