Psoriasis und Psoriasis-Arthritis: Moderne Therapien

Psoriasis verstehen: Symptome, Verlauf und Formen

Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die typischerweise in Schüben verläuft. Am häufigsten tritt die sogenannte Plaque-Psoriasis auf – erkennbar an geröteten, silbrig schuppenden Hautarealen, besonders an Ellenbogen, Knien, der Kopfhaut oder im unteren Rückenbereich. Die Erkrankung ist nicht ansteckend, stellt jedoch eine erhebliche körperliche und psychische Belastung dar. Einige Betroffene entwickeln zusätzlich eine Psoriasis-Arthritis, diese äußert sich durch schmerzhafte Gelenkentzündungen und kann ohne Behandlung zu dauerhaften Gelenkschäden führen.

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Psoriasis-Typen im Überblick

Je nachdem, wann die Erkrankung erstmals auftritt, unterscheidet man zwei Hauptformen der Psoriasis:

• Typ I (früher Beginn): Tritt vor dem 40. Lebensjahr auf, zeigt häufig familiäre Häufung und verläuft meist schwerer.
• Typ II (später Beginn): Entwickelt sich nach dem 40. Lebensjahr, ist in der Regel nicht erblich bedingt und verläuft oft milder.

Ursachen und Entstehung von Psoriasis

Die genaue Ursache der Erkrankung ist noch nicht vollständig entschlüsselt. Fest steht jedoch: Eine genetische Veranlagung spielt eine zentrale Rolle. Hinzu kommen verschiedene Umweltfaktoren wie Stress, mechanische Reize oder bestimmte Medikamente, die einen Schub auslösen können. 

Im Zentrum des Entzündungsgeschehens stehen bestimmte Botenstoffe – darunter Interleukin 17 (IL-17) und Interleukin 23 (IL-23). Diese fördern eine überschießende Zellneubildung: Während sich gesunde Haut etwa alle 4 Wochen erneuert, geschieht dies bei Psoriasis in nur wenigen Tagen – mit den typischen, schuppenden Hautveränderungen als Folge.

„Psoriasis ist keine reine Hauterkrankung“, erklärt Oberarzt Dr. Damian Meyersburg. „Sie betrifft den gesamten Körper, deshalb braucht es auch eine systemische und ganzheitliche Therapie.“

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Behandlungsoptionen bei Psoriasis: Von Cremes bis Biologika

Die Wahl der Therapie bei Psoriasis hängt maßgeblich vom Schweregrad der Erkrankung ab. Bei leichter Psoriasis kommen in der Regel topische Behandlungen wie Cremes und Salben zum Einsatz. Präparate mit Glukokortikoiden oder Vitamin-D3-Derivaten wirken entzündungshemmend und helfen, akute Schübe zu kontrollieren. Ergänzend werden Retinoide verwendet, um die übermäßige Schuppung der Haut zu regulieren. Auch Salben mit Salicylsäure oder Harnstoff tragen dazu bei, verhornte Plaques zu lösen und die Hautstruktur zu verbessern. Darüber hinaus kann eine Lichttherapie den Heilungsverlauf unterstützen und die Symptome  lindern.

Mittelschwere bis schwere Psoriasis: Systemische Behandlungen im Überblick

Wenn lokale topische Behandlungsansätze nicht ausreichen, kommen systemisch wirkende Therapien zum Einsatz. Zu den wichtigsten Optionen zählen:

• Methotrexat (MTX): Ein bewährtes Immunsuppressivum, das die Zellteilung hemmt und entzündliche Prozesse dämpft.
• Cyclosporin A: Wirkt ebenfalls immunsuppressiv und eignet sich vor allem für die kurz- bis mittelfristige Therapie.
• Fumarsäureester: Werden oral eingenommen und modulieren das Immunsystem, vor allem bei chronischer Plaque-Psoriasis.
• Biologika: Antikörper, die gezielt bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe blockieren. Biologika gelten als besonders wirksam und kommen vor allem bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis sowie bei Psoriasis-Arthritis zum Einsatz.
• Small Molecules werden oral eingenommen und unterdrücken die Aktivität der T-Lymphozyten.

Was tun bei Wirkverlust? Optionen bei nachlassender Therapiewirkung

Du wirst bereits systemisch behandelt, aber deine Symptome kehren zurück? Das kann vorkommen – selbst nach Jahren erfolgreicher Therapie. Sprich in jedem Fall mit deinem behandelnden Dermatologen darüber. Oft hilft ein Wechsel innerhalb der Wirkstoffklasse, um die Krankheitsaktivität erneut erfolgreich zu kontrollieren.

An wen kannst du dich wenden?

Für eine wirksame Behandlung von Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis ist ein erfahrener Hautarzt entscheidend. Je nach Schweregrad und Therapieziel ist die Betreuung durch einen niedergelassenen Dermatologen oder eine spezialisierte Ambulanz an einer Fachklinik sinnvoll. Unterstützung bei der Arztsuche findest du im Hautarzt Finder.