Urea: Wie Harnstoff bei trockener Haut hilft

Was ist Urea?

Urea ist der lateinische Begriff für Harnstoff. Urea entsteht im menschlichen Stoffwechsel und wird größtenteils über den Urin und Schweiß ausgeschieden. Auch auf unserer Haut ist immer Urea enthalten: wir schwitzen den natürlichen Feuchtigkeitsspender täglich aus. Diese natürliche Imprägnierung unterstützt den Schutzschild unserer Haut. Im Idealfall produziert dein Körper genug eigene Urea, um die Haut geschmeidig zu halten. Der Anteil an natürlicher Urea sinkt jedoch mit dem Alter und bei Krankheiten wie z.B. Neurodermitis oder Schuppenflechte.

Zusätzlich wird die Haut durch Umwelteinflüsse wie Heizungsluft, Hitze oder Kälte belastet und trocknet diese schneller aus. Durch die Verwendung von Hautpflegeprodukten, die Urea enthalten, kannst du deine Haut deutlich besser schützen.

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Wie wirkt Urea?

Hat die Haut zu wenig Feuchtigkeit, entstehen schuppende, trockene und juckende Hautstellen. Pflegeprodukte mit Urea unterstützen die geschwächte Barrierefunktion und helfen der Haut, den Wassergehalt zu erhöhen und Trockenheit langfristig zu reduzieren. Denn Urea dringt tief in die Hautschichten ein, absorbiert dort Feuchtigkeit und speichert es. Harnstoff wirkt demnach wie ein natürlicher Feuchthaltefaktor (Natural Moisturing Factor = NMF). Anders als andere Feuchtigkeitsspender wie z.B. Jojobaöl, Lanolin oder Silikone: sie wirken nicht so nachhaltig, da sie die Haut nur für eine kurze Zeit mit Feuchtigkeit und Wirkstoffen bedecken.

Die keratolytische Wirkung von Urea führt dazu, dass die abgestorbenen Hautzellen besser abgebaut werden. Die Haut schuppt leichter und wird wieder glatt und geschmeidig. Ureas antimikrobielle Wirkung sorgt zudem dafür, dass Bakterien oder Pilze auf der Haut bekämpft werden.

Die Haut profitiert dauerhaft von Urea

Viele Anwender schwärmen von der raschen hautberuhigenden Wirkung von Urea-Produkten, die schnell für ein entspanntes und gesundes Hautgefühl sorgt. Das solltest du wissen: Wird das Pflegeprodukt mit Urea nur kurzfristig eingesetzt, kehren die Symptome nach einiger Zeit wieder zurück. Bei extrem trockener Haut empfehlen wir dir, Urea-haltige Pflegeprodukte über einen längeren Zeitraum bzw. dauerhaft zu verwenden. Besonders empfindliche Haut verträgt Urea sehr gut. Vorsicht ist nur bei offenen Hautstellen notwendig, da Urea ein leichtes Brennen verursachen kann.

Ureahaltige Lotionen schützten vor den fünf Anzeichen empfindlicher Haut

1. Trockenheit: Trockene Haut sieht oft fahl und glanzlos aus, reagiert auch viel empfindlicher auf äußere Reize als normale Haut.

2. Rauigkeit: Raue Haut zeigt sich mit einer schuppigen und ungleichmäßigen Hautstruktur.

3. Spannungsgefühl: Wenn die Haut zu wenig Feuchtigkeit hat, kommt es schnell auch zu einem Spannungsgefühl.

4. Irritationen: Empfindliche Haut neigt zum Brennen oder Stechen, am lästigsten dabei ist der meist einhergehende Juckreiz.

5. Geschwächte Hautbarriere: Durch eine geschwächte Hautbarriere können schädliche Umwelteinflüsse und Reizstoffe schneller eindringen und die Haut verliert zudem vermehrt an Feuchtigkeit.

Je trockener die Haut, desto höher der Urea-Anteil

Je trockener deine Haut ist, desto mehr Urea sollte in deinen Pflegeprodukten sein. Ein Anteil von 3 - 5% Urea sorgt für eine gute Feuchtigkeitszufuhr. Bei sehr trockener Haut wird ein Anteil von 10% empfohlen. Wenn deine Haut bereits verhornt ist, kannst du zu 30%-igen Urea-Produkten greifen und damit z.B. raue Stellen an den Ellbogen behandeln.

Eine medizinische Wirkung wird bei einem Urea-Anteil von 40% erreicht. So kann eine starke Urea-Creme zur Behandlung von pilzbefallenden Nägeln eingesetzt werden. In dieser Dosierung zerstört der Harnstoff die Hornhautzellen und damit auch die Hornschicht. In diesem Fall solltest du mit deinem Hautarzt über die richtige Anwendung sprechen.

Urea bei Schuppenflechte

Auch bei Schuppenflechte haben sich Urea-haltige Cremes bewährt. Die Haut wird feuchter, damit geschmeidiger und die Schuppen lösen sich besser. Bei Psoriasis empfehlen Hautärzte einen Anteil von 10 % Anteil an Urea in Basiscremes.

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Welcher Hauttyp profitiert von Urea?

Urea ist für jeden Hauttyp geeignet. Die Besonderheit von Urea besteht in der guten Speicherfähigkeit und davon profitiert natürlich besonders die trockene und reife Haut, die nicht optimal mit Feuchtigkeit versorgt ist. In Kombination mit Ceramiden oder Hyaluronsäure kann Urea wie ein Anti-Aging-Booster wirken. Gemeinsam können die Wirkstoffe Trockenheitsfältchen glätten und die Haut leicht aufpolstern.

Bei fettiger Haut kann Urea die verhornten Hautstellen auflösen und so dafür sorgen, dass der Hauttalg besser abfließen kann. Das verhindert die Entstehung von neuen Pickeln. Auch die antibakterielle und juckreizstillende Wirkung hat sich bei Akne und unreiner Haut bewährt.

Urea bei Neurodermitis

Patienten mit Neurodermitis leiden besonders an der trockenen, schuppenden, nässenden und vor allem juckenden Haut. Neurodermitis ist nicht heilbar, aber eine täglich intensive Hautpflege mit passenden Pflegeprodukten hilft, die Schübe zu reduzieren. Um den Säureschutzmantel der Haut aufzubauen und so die Hautbarriere zu stärken, werden von Hautärzten häufig Ureahaltige Cremes (Urea-Anteil: 3 bis 5 %) empfohlen. Der Harnstoff in den Cremes hilft bei der Bindung von Wasser in den tieferen Hornschichten der Haut und sorgt für die besonders bei Neurodermitis so dringend benötigte Feuchtigkeit und ein Nachlassen des Juckreizes. Vorsicht bei aufgekratzten Hautstellen, da brennt Urea beim Auftragen auf der Haut.

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Urea in der Kosmetik

Urea wird in Gesichtscremes und Körperlotion eingesetzt. So können Urea-haltige Tagescremes gut als Make-up Grundlage eingesetzt werden, da sie für ein glattes Hautgefühl sorgen.

Urea findet man auch in der Fußpflege: Urea sorgt dafür, dass die Hornschicht sich löst und so Schrunden an den Füßen aufgelöst werden können. Diese tiefen Einrisse an der Hornhaut der Füße sind nicht nur ein optisches Problem, sondern sind oft auch sehr schmerzhaft beim Gehen.

Bei Problemen mit juckender und schuppiger Kopfhaut werden oft Urea-Shampoos empfohlen. In Shampoos sorgt Urea dafür, dass die Kopfhaut mit Feuchtigkeit versorgt wird und sich so keine neuen Schuppen bilden.

Der keratolytische Effekt wird auch gerne in Peelings genutzt, um überschüssige Hautzellen zu entfernen.