So findest du die passende Hautpflege
- Schau in den Spiegel!
- Überprüfe deine Hautpflege-Rituale
- Hauttyp bestimmen (lassen)
- Salbe, Creme oder Lotion – was ist besser?
- Ist ein Serum empfehlenswert?
- Bringen Masken den gewünschten Effekt?
- Welche Wirkstoffe bringen tatsächlich Hautwirkung?
- Gesicht, Hals, Dekolleté und Hände – warum brauchen sie besonders viel Hautpflege?
- Die richtige Pflege für Babyhaut
- Was ist bei der Wahl der richtigen Hautpflege bei Neurodermitis zu beachten?
- Was ist die beste Hautpflege bei Psoriasis?
- Welche Hautpflege ist bei Akne zu empfehlen?
- Wie pflegt man Altershaut richtig?
- Kann man Hautprobleme überschminken?
Du kommst nicht in einer Haut auf die Welt, die sich von Anfang bis Ende einem Typ zuordnen lässt. Stattdessen verändert sich deine Haut stetig – mit dem Alter, mit den Lebensumständen. Sie reagiert auf Vorgänge, die im Innern deines Körpers stattfinden, ebenso, wie auf äußere Einflüsse. Für deine Suche nach der passenden Hautpflege heißt das, die Pflegeprodukte zu finden, die deiner Haut in ihrem aktuellen Zustand guttun. Worauf du dabei achten solltest, verraten wir dir in diesem Beitrag!
Schau in den Spiegel!
Menschen, vor allem Frauen, haben sehr viele unterschiedliche Erwartungen an die Gesichtspflege. Diese resultieren aus individuellen Hautbedürfnissen. Die Bedürfnisse deiner Haut weisen dir Schritt für Schritt den Weg zur passenden Hautpflege. Zu Beginn solltest du den aktuellen Hautzustand deiner Haut checken. Dein erster Schritt führt dich deshalb vor den Spiegel. Schau deine Haut an: Was macht sie aus und was braucht sie?
Gut zu wissen
Für die Suche nach der passenden Hautpflege sind drei Fragen wichtig:
1. Welche aktuellen Bedürfnisse hat die Haut?
2. In welchem Zustand befindet sich die Haut gerade?
3. Welche Lebensumstände betreffen auch deine Haut?
Mit den Antworten auf diese drei Fragen ermittelst du die Ausgangsbedingungen für deine Hautpflege. Denn die soll konkrete Hautbedürfnisse befriedigen und gegebenenfalls Defizite ausgleichen.
Überprüfe deine Hautpflege-Rituale
Im zweiten Schritt solltest du deine momentanen Hautpflege-Rituale überprüfen! Wie, wann und womit pflegst du deine Haut und wie reagiert diese darauf? Bist du mit dem Ergebnis zufrieden?
Hautpflege heißt immer, die Haut zuerst zu reinigen. Das sollte zwei Mal täglich geschehen und ist ein MUST, denn nicht entfernte Schweißreste, Schmutzpartikel und Überbleibsel von Hautpflege und Make-up entwickeln einen guten Nährboden für Bakterien, die, wenn sie einmal Überhand nehmen, die Hautgesundheit beeinträchtigen – und damit auch das Hautbild verschlechtern können. Auch wenn viele darauf schwören, dass sie nur Wasser und Seife an ihre Haut lassen, raten wir dringend von Seife zur Hautreinigung ab. Denn klassische Seife wirkt mit ihrem sehr basischen pH-Wert recht aggressiv auf die Haut ein, die darauf meist irritiert reagiert. Die Natrium- und Kaliumsalze sowie die Fettsäuren in der Seife trocknen die Haut schnell aus und verursachen damit Hautprobleme.
Hauttyp bestimmen (lassen)
Weit verbreitet ist die Unterscheidung der Haut in die klassischen Hauttypen:
- normale Haut
- fettige/ölige Haut
- Mischhaut
- trockene Haut
Allerdings stößt man damit schnell an Grenzen. Denn häufig zeigt die Haut Anzeichen, die sowohl für den einen als auch den anderen Hauttyp stehen können. Das erschwert manchmal die Suche nach der passenden Hautpflege.
Salbe, Creme oder Lotion – was ist besser?
Die Einteilung der Hautpflegeprodukte in Salbe, Creme und Lotion basiert auf der Zusammensetzung und der sich daraus ergebenden Konsistenz der Produkte. Als Faustregel kannst du dir merken:
Eine Salbe enthält weniger Wasser als eine Creme oder eine Lotion. Sie hat demnach den höchsten Fettgehalt. Salben lassen sich deshalb meist schwerer auf die Haut auftragen und ziehen langsamer ein. Dafür versorgen sie die Haut zugleich mit Feuchtigkeit und ausreichend Fett (Lipiden, Ceramiden). Wegen des hohen Fettanteils bleibt die Haut auch besonders lange feucht und geschmeidig. Als Schutz vor Kälte und zur Pflege trockener Haut ist eine Salbe empfehlenswert.
In einer Creme halten sich Wasser- und Fettanteile in etwa die Waage. Eine Creme lässt sich daher leichter auf die Haut auftragen und zieht schneller ein. Sie ist die Empfehlung für problemlose oder -arme Haut.
Eine Lotion hat den höchsten wässrigen Anteil und ist deshalb am dünnflüssigsten. Sie kann schnell und sogar großflächig aufgetragen werden. Sie zieht rasch ein und ist auch zur Blitzpflege zwischendurch mal empfehlenswert.
Ist ein Serum empfehlenswert?
Viele Hersteller bieten inzwischen Seren an, um die Haut gezielt zu pflegen. Aber: Seren sind oft teurer als die herkömmlichen Salben, Cremes und Lotionen. Die meistgestellten Fragen dazu ist: Wie schnell setzt der Effekt ein und wie stark ist er? Lohnt sich die Investition also?
An dieser Stelle möchten wir davor warnen, den Werbeversprechen der Hersteller allzu gutgläubig zu vertrauen. Seren sind keine Zaubermittel. Aber: Ein Serum enthält einen Wirkstoffcocktail in hoher Konzentration. Das heißt, die Haut erhält damit mehr Wirkstoffe pro Anwendung. Je nachdem, welches Serum zu welchem Zweck verwendet wird, ist der Effekt früher oder später spürbar, sichtbar und gegebenenfalls auch messbar. Als Richtwerte gelten:
- Ein Fruchtsäureserum verleiht der Haut oft einen sofortigen Frischekick.
- Ein Feuchtigkeitsserum zeigt bei feuchtigkeitsarmer Haut frühestens nach ein bis zwei Tagen der Anwendung Erfolg.
- Die Wirkung eines Anti-Aging-Serums, das typischerweise ab einem Alter von 40 Jahren und älter verwendet wird, zeigt frühestens nach drei bis sechs Monaten regelmäßiger Anwendung einen Erfolg.
Bringen Masken den gewünschten Effekt?
Masken sind wegen ihres Momenteffekts als Pflegekick sehr beliebt: Es gibt sie für Gesicht, Hals, Augen und Dekolleté, einzeln oder als Kombiprodukt. Sie bringen oft einen sofort sichtbaren Erfolg, der aber nur nachhaltig wirkt, wenn die Maske regelmäßig, ein bis zwei Mal pro Woche, aufgetragen wird.
Welche Wirkstoffe bringen tatsächlich Hautwirkung?
Unzählige Wirkstoffe sind heute zur Hautpflege im Einsatz. Teils sind es Wirkstoffe aus der traditionellen Pflanzenheilkunde, teils hochmoderne Hightech-Wirkstoffe. Konsumenten fällt es zunehmend schwerer, hier den Durchblick zu behalten und das richtige Produkt für sich auszuwählen.
Das große Thema in der Hautpflege ist Feuchtigkeit. Mangelnde Feuchtigkeit in der Haut kann vielfältige sichtbare und spürbare Veränderungen und sogar Probleme bringen. Wobei es immer auf das Verhältnis zwischen Hautfetten (Lipiden) und Hautfeuchtigkeit ankommt, denn nur, wenn das ausgeglichen ist, bleibt die Haut nachhaltig feucht und geschmeidig. Als Feuchtigkeitsspender sind zuallererst Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, Glycerin und Harnstoff (Urea) zu nennen, die damit als Natural Moisturizing Factor wirken. Bei Hautproblemen wie trockene oder schuppende Haut schaffen sie nachhaltig Abhilfe.
Als Anti-Aging-Wirkstoffe wirken unter anderem die Vitamine A und C, diese bekämpfen die sogenannten Freien Radikale. Freie Radikale bilden sich in der Haut infolge verschiedener Umwelteinflüsse, zum Beispiel durch UV-Strahlung oder Nikotin-/Alkoholkonsum und schädigen die Hautstruktur. Retinol, ein beliebter Vitamin-A-Lieferant, hat zudem eine nachweislich glättende, Schuppen entfernende und Poren reiner und feiner machende Wirkung. Auch Fruchtsäurebehandlungen wirken dem Hautalterungsprozess entgegen.
Bei sehr trockener Haut bewähren sich Öle wie Nachtkerzenöl, Hagebuttenöl und Granatapfelkernöl.
Gesicht, Hals, Dekolleté und Hände – warum brauchen sie besonders viel Hautpflege?
Diese Hautpartien sind häufig unbedeckt und damit verstärkt der Sonne sowie Wind und Wetter ausgesetzt. Licht wirkt wie ein Katalysator auf die natürliche Hautalterung: Es beschleunigt diese und kann zudem zu Hautproblemen führen. Die lichtexponierte Haut von Gesicht, Hals, Dekolleté und Hände braucht unbedingt Pflege und immer Lichtschutz. Und das von früh auf an. Das beugt Falten und Hautschäden vor.
Die richtige Pflege für Babyhaut
Babys schwitzen ja kaum und die Verschmutzung beschränkt sich meist auf den Windelbereich. Hier gilt es, die Haut mit milden Mitteln zu reinigen. Dabei ist das anschließende Trocknen der Haut besonders wichtig, damit sich die Feuchtigkeit nicht in den Hautfalten sammelt und wund wird. Zarte Babyhaut entwickelt den natürlichen Hautschutz erst im Laufe der ersten Lebensjahre, konsequentes Cremen hilft, dass sich dieser Hautschutz optimal entwickeln kann. Außerdem schützen zinkhaltige Salben die Haut im Windelbereich vorm Wundwerden und vor Entzündungen (Windeldermatitis).
Was tun bei trockener Babyhaut?
Zeigen sich auf der Babyhaut trockene Stellen, sollten Eltern konsequent dagegen eincremen, am besten zwei Mal täglich. Mit etwas Glück gibt sich das Hautproblem nach wenigen Tagen wieder von selbst. Bleibt es dagegen hartnäckig und beginnt das Baby oder Kleinkind, sich zu kratzen, ist es ratsam, rasch einen Hautarzt zu konsultieren. Denn dahinter könnte eine sich anbahnende Neurodermitis stecken. Ist das der Fall, wird der Mediziner kurzfristig auf eine hochwirksame Behandlung setzen, zum Beispiel mit Kortison, um den Juckreiz zu lindern und die Haut zu beruhigen. Langfristig ist die Pflege der typischerweise trockenen, schuppenden Haut angesagt. Ein Ölbad wirkt rückfettend, fetthaltige Salben und Cremes ebenso. Nässt die Haut, gilt für die Pflege: nass auf nass. Dann ist beispielsweise eine gerbstoffhaltige Lotion angebracht.
Sonnenschutz für empfindliche Babyhaut
Sonnenschutz ist ein absolutes Muss. Babyhaut darf nicht ungeschützt in die direkte Sonne. Sonnenschutz resultiert aus der konsequenten Hautpflege mit Lichtschutzfaktor 50, Kleidung und Kopfbedeckung.
Was ist bei der Wahl der richtigen Hautpflege bei Neurodermitis zu beachten?
Bei der chronischen Hauterkrankung Neurodermitis unterscheidet man zwischen einem akuten und einem schubfreien Hautzustand. Akute Neurodermitis Symptome werden mit bewährten entzündungshemmenden Medikamenten, verschrieben vom Hautarzt, behandelt. Für die kontinuierliche Basispflege der neurodermitischen Haut gibt es in der Apotheke bewährte Pflegeserien mit milden Reinigungsmitteln, Duschölen, Badezusätzen, Salben, Cremes und Lotionen.
Was ist die beste Hautpflege bei Psoriasis?
Die Hautkrankheit Psoriasis geht mit einer Verhornungsstörung und starkem Juckreiz einher: Die Haut erneuert sich nicht innerhalb von im Schnitt vier Wochen, sondern innerhalb weniger Tage. Das sieht und fühlt man, denn es bilden sich extremst verdickte schuppige Hautstellen am Körper, auf dem Kopf und hinter den Ohren. Milde Reinigungsmittel und Pflegeprodukte mit Salicylsäure schaffen hier Abhilfe. Auch Feuchtigkeit spendende Wirkstoffe wie Harnstoff haben sich bewährt.
Welche Hautpflege ist bei Akne zu empfehlen?
Die betroffenen Hautpartien brauchen milde, antibakteriell wirkende Reinigungsmittel und eine Pflege, die die Entzündungen lindert. Salicylsäure und Zink sind Wirkstoffe, die sich gegen Akne bewährt haben. Ist die Haut nicht akut entzündet, können Peelings dafür sorgen, dass die Poren tiefenwirksam gereinigt werden und der Hauttalg (Sebum) optimal abfließen kann.
Wie pflegt man Altershaut richtig?
Das große Problem im Alter ist der zunehmende Feuchtigkeitsverlust der Haut. Doch wie befeuchtet man die Haut nachhaltig? Selbst die besten Feuchtigkeitsspender helfen bei altersbedingt trockener werdender Haut nicht, wenn dieser nicht auch ausreichend Fette zugeführt werden, um den obersten Ölfilm aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Gelingt dies nämlich nicht, verdunstet die Feuchtigkeit wieder aus der Haut, bevor von innen oder außen „nachgetankt“ werden kann.
Kann man Hautprobleme überschminken?
Viele Patienten mit Hautproblemen haben den Wunsch, gut deckendes Make-up zu finden. Hier ist es wichtig, besonders darauf zu achten, dass die Abdeckprodukte die Haut nicht noch zusätzlich austrocknen und den Heilungsprozess bremsen. So manch praktisches Abdeckprodukt entpuppt sich manchmal als wahre Bakterienschleuder, weil es, zum Beispiel in Form eines kompakten Concealerstiftes, immer wieder über die Haut gestrichen wird. Deshalb sollte man einerseits auf eine hygienische Entnahmemöglichkeit des Produkts und andererseits auf hygienisches Auftragen achten, um die bestehenden Hautprobleme nicht noch extra zu verstärken.
Unser Lesetipp
Atopisches Ekzem bei Babys und Kindern
Atopisches Ekzem oder Neurodermitis ist eine chronische Hauterkrankung, die meist mit einem quälenden Juckreiz einhergeht. Besonders Babys und Kindern fällt es schwer, das ununterbrochene Jucken auszuhalten. In diesem Beitrag erfährt ihr, was ihr als Eltern tun könnt, um die Symptome bei eurem Kind, vor allem den Juckreiz, zu lindern.
Infos zum Beitrag
Autor:
Doreen Brumme
Quellenangabe:
statista.com
,
vogue.de
Stand der medizinischen Informationen: 06. März 2023
Letzte Aktualisierung: 23. Jänner 2024